Aktion „So klingt Hamburg“

Test im Turm: Michel bereit für neue Glocken

Den Unwuchterreger im Visier: Michel-Hauptpastor Alexander Röder (li.) und Ingenieur Axel Bißwurm
Den Unwuchterreger im Visier: Michel-Hauptpastor Alexander Röder (li.) und Ingenieur Axel Bißwurm© Sina Kedenburg

24. Februar 2015 von Timo Teggatz

Hamburg. Im Herbst bekommt der Michel zwei neue Glocken. Doch hält der Turm den neuen Glocken stand? Ingenieure haben das jetzt getestet, mit Hilfe eines „Unwuchterregers“.

Der Turm des Hamburger Michel ist am Dienstag mit Hilfe eines "Unwuchterregers" auf seine Standfestigkeit überprüft worden. Dem ersten Eindruck nach werde Hamburgs Wahrzeichen der zusätzlichen Belastung der beiden neuen Schlagglocken standhalten, sagte Axel Bißwurm, Bauingenieur aus Mannheim. Hauptpastor Alexander Röder (54) zeigte sich erleichtert: "Es gibt keinen Grund, sich Sorgen um den Turm zu machen."

Die Stahlträger und Betondecken in dem 123 Meter hohen Turm seien für das zusätzliche Gewicht von fünf Tonnen voraussichtlich ausreichend, so Bißwurm. Es sei nur eine leichte Schwankung des Turms von 0,3 bis 0,5 mm zu messen.

Der "Unwuchterreger" simuliert die zusätzliche Belastung, der der Michel-Turm ab Herbst standhalten muss. Dann sollen die beiden neuen Schlagglocken unter der Kuppel des Michel-Turms aufgehängt werden. Durch seine schwingenden Hämmer erzeugt das Gerät niederfrequentierte Schwingungen von 1 bis 3 Hertz (Hz). Diese Schwingungen werden über vier Sensoren auf den Glockenturm übertragen. Eine Messung dauert etwa 30 Minuten, am Mittwoch sollen sie abgeschlossen sein.

Glocken kosten 250.000 Euro

Vor drei Monaten war die Aktion "So klingt Hamburg" für zwei neue Michel-Glocken gestartet worden. Bis Ende vergangener Woche wurden dafür 251.000 Euro gespendet. Rund 250.000 Euro sollen die Glocken samt Einbau kosten. Gegossen werden sollen sie im ersten Halbjahr 2015 von der Firma Rincker aus Hessen, sagte Hauptpastor Alexander Röder.

Die erste Glocke soll dreimal schlagen und damit die letzte Viertelstunde vor der vollen Stunde zu Gehör bringen. Die zweite Glocke wird die "Vaterunser-Glocke": Sie wird sieben Mal angeschlagen, wenn in der Kirche das Vaterunser gebetet wird.

Zum Anfang der Seite