Gast-Vortrag

Theologin aus Tansania eröffnet Synode - mit klarem Aufruf

Die afrikanische Theologin Angela Olotu schilderte, welche Auswirkungen der Klimawandel für Afrika hat
Die afrikanische Theologin Angela Olotu schilderte, welche Auswirkungen der Klimawandel für Afrika hat© Silke Stöterau / Nordkirche

25. September 2014 von Timo Teggatz

Lübeck-Travemünde. Die Klimasynode der Nordkirche ist eröffnet. Zum Start sprach eine Theologieprofessorin aus Tansania, die dem Kirchenparlament eindringlich die Situation in Afrika vor Augen führte.

Mit einem Aufruf zur Bekämpfung des Klimawandels hat die Theologieprofessorin Angela Olotu (40) aus Tansania die Klimasynode der Nordkirche eröffnet. Während die Menschen in Afrika selbst eher wenig Kohlendioxid (CO2) produzieren, seien sie hingegen diejenigen, die am meisten unter dem Klimawandel leiden, sagte Olotu vor dem evangelischen Kirchenparlament in Lübeck-Travemünde.

Nach den Worten von Olotu führen Dürre und Flut, extrem wenig oder extrem starker Regen zur Zerstörung der Ernte. Folgen sind Hungerkatastrophen und Armut. Die Mehrheit der Afrikaner lebe in ländlichen Regionen. Ein Drittel arbeite in der Landwirtschaft und sei besonders abhängig vom Klima. Gleichzeitig nutzten sie besonders viele natürliche Ressourcen, um zu überleben. Bäume würden verfeuert, um Essen zu kochen.

Gast aus Tansania: Mehr Ausbildung im Umweltschutz

Die Regierung in Tansania versucht nach den Worten von Olotu, die Bevölkerung durch Information und Ausbildung für den Umweltschutz zu sensibilisieren. Die Kampagne "Panda miti kata mti" (sinngemäß: Pflanze Bäume für jeden gefällten Baum) sei in einigen Regionen erfolgreich. Das Beispiel zeige, dass mehr Ausbildung im Umweltschutz notwendig sei.

Olotu ist Professorin an der Tumaini Universität Makumira in Arusha im Nordosten Tansanias. Sie leitet dort die Theologische Fakultät. Zuvor war sie Pastorin der Norddiözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania und bis 2010 Stipendiatin an der Missionsakademie der Universität Hamburg.

Die Nordkirchen-Synode wird auf ihrer dreitägigen Sitzung bis Sonnabendnachmittag (27. September) ein Klimaschutzgesetz in 1. Lesung beraten. Verabschiedet werden soll es nach der 2. Lesung spätestens im Herbst 2015. Bis zum Jahr 2050 will die Nordkirche CO2-neutral sein. Sie ist die erste Landeskirche, die ein eigenes Gesetz zum Klimaschutz verabschieden will. 

In einem Klimaschutzplan sind Maßnahmen festgehalten, um dieses Ziel zu erreichen. 0,6 Prozent der Kirchensteuern sollen dafür verwendet werden. Dies sind derzeit 2,7 Millionen Euro pro Jahr.

Umweltminister zu Gast auf Synode

Drei Tage lang befassen sich die 155 Mitglieder der Landessynode insbesondere mit Fragen der Klimagerechtigkeit und des Klimaschutzes. Am Freitag wird der Wissenschaftler Prof. Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimaforschung zu den Synodalen sprechen. Er ist Experte für die Dynamik des Klimasystems und kommt direkt vom UNO-Klimagipfel in New York nach Lübeck-Travemünde. Weiter wird Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne) erwartet.

Außerdem stehen auf der Tagesordnung unter anderem Partnerschaftsvereinbarungen mit Kirchen in England und Regelungen zur Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren.

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