Die „Stunde der Kirchenmusik“ feiert 70. Geburtstag
02. Mai 2018
Seit 70 Jahren sorgt sie schon für Wohlklang in der Hamburger Hauptkirche St. Petri: die Veranstaltungsreihe „Stunde der Kirchenmusik“. Ihr Bestehen wird nun mit dem 3500. Konzert gefeiert.
Hamburg 1948: Weite Teile der Stadt liegen in Trümmern, auch viele Kirchen samt ihren Orgeln. Eine Ausnahme bildet die Hauptkirche St. Petri in der Mönckebergstraße: Sie hat den Krieg zwar nicht unversehrt überstanden, ist aber die einzige benutzbare Hauptkirche und besitzt eine weitestgehend intakte Orgel.
Heilsame Ablenkung im tristen Nachkriegsalltag
Genau hier erklang am 14. April 1948 der sechsstimmige Chorsatz "Christ ist erstanden" aus dem 16. Jahrhundert. Eine heilsame Ablenkung im tristen Nachkriegsalltag. Damals ahnte niemand, dass dies die älteste Konzertreihe der Stadt werden würde. Jetzt feiert die "Stunde der Kirchenmusik" ihr 70-jähriges Bestehen mit dem 3.500. Konzert.
Immer mittwochs, immer kostenlos
Damals wurden in den Folgewochen erneut Konzerte angeboten - und aus den Wochen wurden Monate, aus den Monaten Jahre und aus den Jahren Jahrzehnte. Immer mittwochs, immer um 17.15 Uhr, immer kostenlos.
Begehrter Auftrittsort
Zahlreiche Kirchenmusiker bewarben sich darum, hier endlich einmal wieder konzertant Orgel spielen zu können, und auch Chöre aus ganz Hamburg und der näheren Umgebung zog es in die neue Konzertreihe. Bald hatte sich die "Stunde der Kirchenmusik" etabliert. Gastorganisten kamen aus ganz Deutschland und der Welt, für Studenten der Hochschule für Musik und Theater wurde die Reihe zum begehrten Auftrittsort.
Zum Jubiläumskonzert musizieren Organisten vom Michel und St. Petri
Das Jubiläumskonzert beginnt am 2. Mai um 17.15 Uhr in der Hauptkirche St. Petri (Bei der Petrikirche 2, 22095 Hamburg).
Zwischen 130 und 200 Besucher kommen regelmäßig - in der Vorweihnachtszeit sind es einige Hundert mehr. Und auch dieses Mal könnte die „Stunde der Kirchenmusik“ voll werden: Im Jubiläumskonzert stehen am 2. Mai Chorwerke und Orgelimprovisationen auf dem Programm. Es musizieren neben anderen die Organisten Thomas Dahl (St. Petri), Manuel Gera (Michel) und die Jugendkantorei Wohltorf.