Festgottesdienst: Christen feiern deutsch-dänisches Jubiläumsjahr
10. Februar 2020
Mit einem zweisprachigen Festgottesdienst im dänischen Apenrade ist am Sonntag an die Abstimmung über die deutsch-dänische Grenze vor 100 Jahren erinnert worden. Die Zeit des Nationalsozialismus habe das Verhältnis zwischen beiden Ländern lange Zeit belastet, sagte der Schleswiger Bischof Gothart Magaard. Er sei dankbar, dass Minderheiten und Mehrheiten heute friedlich miteinander leben und sich über Grenzen hinweg austauschen.
Zur Geschichte: Vor 100 Jahren kam Nordschleswig durch eine Volksabstimmung zu Dänemarkwww.kirche-ueber-grenzen.de
Der Gottesdienst war zugleich Auftakt für das deutsch-dänische Jubiläumsjahr 2020 in der Grenzregion. Die Grenzabstimmungen im Jahr 1920 in Süd- und Nordschleswig führten zu der noch heute gültigen Grenzlinie zwischen Dänemark und Deutschland. Damals stimmten rund 180.000 Deutsche und Dänen darüber ab, wo die Grenze verlaufen sollte.
In der Folge kam es zur Bildung der evangelischen Minderheitenkirchen in beiden Regionen: der Dänischen Kirche im deutschen Südschleswig (Dansk Kirke i Sydslesvig) und der Nordschleswigschen Gemeinden, die zur Nordkirche gehören.
"Sprachen vermischen sich wie in einem Flussdelta"
Im Grenzland würden sich die Sprachen wie in einem Flussdelta vermischen, sagte die dänische Bischöfin Marianne Christiansen aus Hadersleben. Neben Dänisch und Deutsch seien es auch Plattdeutsch, Friesisch und der südjütische Dialekt. Was die Menschen an der Grenze trenne, könne sie auch zusammenführen: die Liebe zur eigenen Sprache, zum eigenen Volk und zur Geschichte.
Grenzen könnten auch dazu dienen, Ordnung in der Welt zu schaffen, erklärte Bischof Elof Westergaard aus Ribe. So würden sie die Rahmenbedingungen einer Gemeinschaft bilden. Für ihn gelte, dass er nicht dänisch sein könne ohne die deutsche Minderheit.