1700 Jahre arbeitsfreier Sonntag: Kirchen und Gewerkschaften im Norden erinnern an das ökumenische Jubiläum

1700 Jahre arbeitsfreier Sonntag: Kirchen und Gewerkschaften im Norden erinnern an das ökumenische Jubiläum

02. März 2021 von Claudia Ebeling

Am 3. März 321 führte Kaiser Konstantin den Sonntag als christlichen Feiertag ein. "Über alle Konfessionen hinweg ist der Sonntag ein Ausdruck ökumenischer Verbundenheit", so der Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg, Pastor Uwe Onnen von der Evangelisch-Methodistischen Kirche. In ganz Deutschland wird auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in 2021 ein „Jahr der Ökumene“ gefeiert.

Hamburg - Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, das Erzbistum Hamburg, der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt der Nordkirche (KDA) und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) erinnern am morgigen 3. März 2021 gemeinsam an den arbeitsfreien Sonntag, der seit 1700 Jahren gesellschaftlich wie politisch anerkannt, aber zunehmend auch gefährdet ist.

Am 3. März im Jahr 321 erließ der römische Kaiser Konstantin die erste staatliche Sonntagsschutzregelung: „Alle Richter, Stadtbewohner und Gewerbetreibenden sollen am ehrwürdigen Tag der Sonne ruhen!“, lautete das kaiserliche Edikt. Seit dieser Zeit gilt der arbeitsfreie Sonntag als soziale Errungenschaft. „Seitdem ist der sonntägliche Feiertag der christlichen Kirchen über alle konfessionellen Unterschiede hinweg auch ein Ausdruck ökumenischer Verbundenheit“, betonte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg, Pastor Uwe Onnen von der Evangelisch-Methodistischen Kirche. In ganz Deutschland wird auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in 2021 ein „Jahr der Ökumene“ gefeiert. „Es ist wichtig, in diesem Jahr besonders die für uns Christen gemeinsamen Rituale zu würdigen. Denn es sind unsere gemeinsame Geschichte und die daraus entstandenen Traditionen, die uns als Teile der einen Kirche Jesu Christi bis auf den heutigen Tag sichtbar sein lassen“, sagte Onnen weiter.

Trotz seiner Verankerung im Grundgesetz der Bundesrepublik gerät der freie Sonntag im Zeitalter von Digitalisierung, Onlinehandel und Sonntagsöffnungen zunehmend in Gefahr. Um an die gesellschaftliche Bedeutung des freien Sonntags zu erinnern, wurde anlässlich des Jubiläums gemeinsam mit dem Filmemacher Malte Blockhaus ein Kurzfilm zum Thema „Dein Sonntagsgefühl“ erstellt. Der Film #Sonntagsgefühl besteht aus einer Vielzahl kurzer Videobeiträge, die nach einem öffentlichen Aufruf der Initiatoren von vielen Menschen eingesendet wurden. So entstand ein Gesamtbild, was den Sonntag ausmacht und warum er so unersetzlich ist. Dieser Film ist u.a. auf der YouTube-Seite des KDA zu sehen: https://bit.ly/300zXy6.

Der Sonntag ist nicht nur Tag der Arbeitsruhe, sondern auch der „seelischen Erhebung“. Für die Kirchen ist es der Tag des Gottesdienstes, aber auch ein Tag, an dem viele Aktivitäten in den Kirchengemeinden stattfinden. Der Sonntag ist zugleich der Tag für gemeinsame Zeit in der Familie, für Kultur, Sport und Erholung. Ohne ihn gäbe es keinen gemeinsamen freien Tag mehr. Deshalb engagieren sich evangelische und katholische Kirche und Gewerkschaften gemeinsam, juristisch wie politisch, seit vielen Jahren gegen eine Aufweichung des Sonntagsschutzes und die Entgrenzung von Arbeit. Eine Aufweichung wie beispielsweise im Einzelhandel, würde dazu führen, dass immer mehr Branchen nachziehen. Sonntagsarbeit sollte daher weiterhin auf notwendige Tätigkeiten beschränkt bleiben.

Für Menschen im Gesundheitswesen, bei den Ver- und Entsorgungsunternehmen, bei Polizei, Feuerwehr, im öffentlichen Verkehr, in Kultur, Sport und Unterhaltung, für Journalisten und in etlichen anderen Bereichen ist Sonntagsarbeit schon heute gängige Praxis.

 

Für Rückfragen:

Claudia Ebeling, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitarbeit der Ökumenebeauftragten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), 040 30620 1542, 0151 62774518, claudia.ebeling@oekumene-gesellschaft.nordkirche.de

Andrea Kaiser, Öffentlichkeitsbeauftragte des Hauptbereichs für Seelsorge und gesellschaftlichen Dialog, Tel. 040 30620-1288, andrea.kaiser@hb2.nordkirche.de

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