1. Mai 2013 - Gläsernes Restaurant, Messehallen Hamburg

1. Mai 2013 - Tischrede während der Eröffnung des Gläsernen Restaurants zum 34. DEKT

01. Mai 2013 von Gothart Magaard

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,

Brot ist ein Urwort, es steht für das elementar Lebensnotwendige. Unsere Sprache lehrt es uns: Wenn Not und Hunger groß sind – dann reden wir vom Brot. Nicht von Fleisch oder Eiern. „Unser tägliches Brot gib uns heute“, lehrt Jesus zu beten, bricht selbst das Brot und stillt damit den Lebenshunger seiner Gemeinde. Am Brot wird deutlich, dass der Mensch ein auf Gott Angewiesener ist, einer der Wachsen und Gedeihen nicht selbst bewirken kann.

„So viel du brauchst“, dieses Wort begleitet uns in den kommenden Tagen. Brot ist das Ur-Nahrungsmittel. Brot steht für alles, wovon der Mensch lebt und was er wirklich braucht: für körperliche, seelische und geistig-geistliche Nahrung. Aber wer von uns vermag tatsächlich noch zu sagen, wie viel er oder sie wirklich braucht?

Wir schärfen unsere Sinne für Körper, Geist und Seele, wenn wir uns fragen: Wie viel brauchst Du? Wir werden kritisch gegenüber Vergeudung, Übersättigung und Entsorgung. Wir lassen uns in Frage stellen, und wir fassen Mut, Fragen zu stellen.

„Unser Herrgott gönnt uns wohl, dass wir essen und trinken und fröhlich seien. Deshalb hat er auch so viele Dinge geschaffen.“ – hat Martin Luther in seinen Tischreden gesagt. Essen und Trinken, fröhlich sein – soviel du brauchst. Unserem Lebenshunger kommt Gott zuvor, als unser Gastgeber, als Schöpfer und Bewahrer unserer Erde, als der, der sich selbst an den Tisch der Zöllner einlädt und auch an unserem Tisch in Brot und Wein gegenwärtig ist.

Wer sich von diesem Gott in den Dienst nehmen lässt, braucht selbst Stärkung. Hier im Gläsernen Restaurant können wir genau solche Stärkung in den kommenden Tagen bekommen. Uns erwartet hier mitten in dem Trubel des Kirchentages richtig leckeres Essen, von begabten Menschen zubereitet.

Aber uns erwartet noch mehr, denn wir dürfen uns darauf verlassen, dass die Lebensmittel, die hier auf den Tisch kommen, ökologisch und nachhaltig produziert worden sind. „Regional“ und „Fair“ sind die beiden wichtigen Stichworte. Wir essen, was auf den Tisch kommt – nämlich auf den wunderbaren Gabentisch Gottes hier in Norddeutschland und ich bin gespannt, was alles dazu gehört.

Wir wollen auf unserem Kirchentag - und nicht nur hier - so essen, weil wir glauben, dass Nahrung ein Mittel zum Leben ist – für den, der es verzehrt, aber auch für all jene, die es produzieren, säen, gießen, pflegen, die die Tiere füttern, hüten, sich um sie sorgen. Keine unnötigen Qualen und Schäden sollen Menschen, Tiere und Natur erleiden, die mit der Lebensmittelproduktion befasst sind, die dazu gebraucht, genutzt werden. Und so wird unser Essen und Trinken zum biblischen „Brot des Lebens“, denn hier im Gläsernen Restaurant werden Gottesliebe und Nächstenliebe und unser Versuch, unseren Teil zur Bewahrung der Schöpfung beizutragen, miteinander verknüpft.

Liebe Schwestern und Brüder, mit unserem Evangelischen Kirchentag werden sich weit mehr als die sprichwörtlichen 5.000 im Gras des Hamburger Stadtparks lagern, und weit mehr als 900 Freiwillige aus der ganzen Bundesrepublik geben ihren Urlaub dran, um eine Woche lang von morgens bis abends Dienst zu tun. Aber warum? Was zieht diese vielen, vielen Menschen an, dass sie überfüllte Züge und Autobahnen in Kauf nehmen und fünf Tage lang bei ganz wildfremden Leuten übernachten? Was, wenn nicht eben dies: die Sehnsucht nach jenem Brot, von dem wir glauben:

davon gibt es, so viel du brauchst.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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