Rendsburg

10. Juni 2012 - „Heaven“-Festivals der Evangelischen Jugend

10. Juni 2012 von Gerhard Ulrich

Predigt im Abschlussgottesdienst

Liebe himmlische Festival-Gemeinde,

liebe Schwestern und Brüder!

Ich freue mich, hier heute zum Abschluss Eures Heaven-Festivals „fair – eint“ mit Euch diesen Gottesdienst feiern zu können. Ich hoffe, Ihr hattet eine gute Zeit miteinander: beim Singen und Beten, beim Entspannen und Austoben! Beim Nachdenken darüber, wie diese Welt ein guter Ort bleiben kann und ein besserer werden kann, an dem es fair miteinander zugeht: gerecht und umsichtig! Ob nun bei der Taizé-Nacht oder bei der Mitternachts-Badeparty, ob im Kino oder an Bord der „Zuversicht“ – überall war es hoffentlich schön und lebendig – lebendig erfüllt auch von Gottes Heiligem Geist, der schön macht und lebendig Seine Gotteskinder! Und wach: mit Herz und Kopf und Hand.

Und klar ist: Himmel ist auch, wo Regen ist!

„Fair – eint“ sollte es zugehen hier in diesen Tagen in Rendsburg: bunt, vielfältig, abwechslungsreich – so wie Kirche zum Glück ist, wenn viele verschiedene Christenmenschen mitmachen und mitfeiern, Feuer und Flamme sind für den Geist des Friedens und der Liebe. Sehr herzlich danke ich Euch allen für das Mittun – und sehr herzlich danke ich allen, die diese vollen Tage hier himmlisch vorbereitet und mit gestaltet haben!

Ihr alle wart da und lebendig präsent auch in dieser Stadt für die Menschen, die entweder haben sich anstecken lassen von Eurer Begeisterung. Oder aber eher etwas komisch geguckt haben, was das denn alles so für junge Leute sind, die Gott groß machen und laut weiter erzählen von den Schätzen, die Gott uns schenkt und die wir in uns haben und mit denen wir gestalten das Leben dieser Welt, Mut machen den Menschen. Da wird eine göttliche Lebensenergie versprüht, die andere Menschen lebendig macht, die Wege aufeinander zu möglich macht, die Grenzen zwischen verschiedenen Menschen und Generationen überwindet: Das ist Kirche Jesu Christi, die alle mitnimmt, niemanden ausschließt, weil er oder sie anders ist als ich. Und das ist nicht mehr als fair: in jedem anderen nämlich Gott selbst entdecken und darum ihn oder sie achten.

„Fair – eint“ sind wir alle, die wir zur Gemeinde Jesu gehören durch die Taufe – und „fair – eint“ sind wir alle auch darin, dass wir weiter erzählen und unter die Leute bringen die gute Botschaft von Gottes Liebe zu seinen Geschöpfen und von Seiner Gerechtigkeit für die ganze große Welt.

Wir haben den Text aus der Bibel gehört von dem menschlichen Körper, der mit seinen vielen verschiedenen Teilen und Organen ein lebendiger Organismus ist. Alles ist wundervoll zusammen gefügt – und alles miteinander lebt von dem Lebensgeist, den Gott in diesen Organismus hinein pustet immer wieder neu. So ist es die Überzeugung der Bibel seit Urzeiten – und darin sehe ich eine Weisheit, die in allen Zeiten bleibend richtig und gut ist: Alles gehört mit allem zusammen, jeder Mensch ist unendlich wertvoll und kostbar, alles Leben ist miteinander verwoben und vernetzt. Jeder und jede ist unendlich wertvoll nicht erst durch das, was er oder sie kann oder leistet; oder durch sein oder ihr Aussehen. Sondern einfach so, weil Gott sagt: es ist sehr gut – du bist sehr gut, ich bin sehr gut. Das ist nur fair, sagt Gott!

Und wir wissen es doch alle: Wenn das Gleichgewicht gestört wird, wenn das Netz zu reißen droht, dann droht große Gefahr für den Organismus, für das System Leben überhaupt. Das gilt für jeden von uns mit unserem menschlichen Körper – und das gilt im Großen für das wundervolle Gleichgewicht in der Natur. Es gibt nur ein Klima, nur einen Himmel! Wenn wir die Schätze der Natur im wahrsten Sinne des Wortes hemmungslos auffressen und verpulvern, und so tun, als würde das keiner merken oder wenn wir sagen: nach uns die Sintflut! dann droht große Gefahr. Das wissen wir – und das wissen auch viele andere Menschen um uns herum und weltweit. Also: Das Leben ist wundervoll – und sehr gefährlich und gefährdet! Wir leben tatsächlich im Zeitalter der Lebensgefahr – und genau darum ist es so wichtig und so gut, dass auf diesem Heaven-Festival und an so vielen anderen Orten und Gottesdienstplätzen weiter gegeben wird die Botschaft der Hoffnung, die lebt durch Gottes guten Geist!

Aber Hoffnung heißt eben nicht: abwarten und Tee trinken. Wer hofft, der glaubt, dass sich ändern lässt, was falsch läuft. Wer hofft, der gerät in Bewegung, anzupacken, damit wird, was noch nicht ist, was wir aber hoffen und ersehnen.

Also: Mit dabei sein – mit machen – sich einbringen – zusammen gestalten – voran bringen die Kirche und die Welt, darum muss es immer wieder gehen! Das braucht Mut und einen langen Atem: Also: Hand aufs Herz – aber mit Köpfchen! Beispielhaft habt Ihr das hier in diesen Tagen erlebt – und ich spüre es auch: Keiner von uns ist eine Insel, keiner und keine lebt für sich allein. Jeder und jede von uns wird erst in der Beziehung zu anderen zu einem wirklich lebendigen Wesen – zu einem Lebewesen fair-eint! Das Ich wird erst in der Beziehung zu einem Du zum Ich – so kann man es auch sagen. Keiner und keine von uns ist von sich aus auf diese Welt gekommen – da waren zwei andere, die zueinander ja gesagt haben. Sonst wäre es nichts geworden mit Dir und mir. Und da hat noch einer „Ja“ gesagt zu Dir und mir: Gott, der große Schöpfer und Begleiter des Lebens. Das war auch mutig von Gott: Hand aufs Herz also auch bei ihm! Ein Glück! Denn, weil er „Ja“ gesagt hat, sind wir alle da – sind auf diese Erde gestellt, um mit Köpfchen, also mit Verantwortung für uns selbst und für die Gesellschaft, in der wir leben, mit zu machen, uns einzubringen, die Welt voran zu bringen.

Leider, leider, liebe Heaven-Festivaller – auch dieses Festival geht irgendwann einmal zu Ende! Wenn wir wieder gehen oder fahren müssen, wenn wir alles zusammen gepackt und aufgeräumt haben, wenn wir wieder ankommen an die Orte, von denen wir aufgebrochen sind, dann seit sicher: Auch dort ist der Himmel offen über uns! Gottes Liebe ist auch dort lebendig – er hält auch dort Seine Hand über uns! Das ist für mich jedenfalls die Bedeutung von Gottes Segen. Immer, wenn wir Segen Gottes empfangen und selber weiter geben, dann öffnet sich neu die schützende Hand Gottes über mir und über jedem von uns. Es ist gut, wenn das hier in Rendsburg passiert ist – aber wir können sicher sein, Gottes Segen ist mobil, weil Gott selber mobil ist. Er schickt uns auf die Reise – und er geht mit. Sie zu, dass Du Land gewinnst – so heißt das mir liebste Segenswort in der Bibel! Also: Hand aufs Herz – mit Köpfchen – und los! Sieh zu, dass Du Land gewinnst! Land des Friedens und der Gerechtigkeit! Amen

Datum
10.06.2012
Quelle
Stabsstelle Presse und Kommunikation
Von
Gerhard Ulrich
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