16. Dezember 2012 – 3. Advent „Gott sei Dank! – Jetzt ist Weihnachten!“
17. Dezember 2012
Predigt über Lukas 1, 26 – 33 im Greifbar-Gottesdienst Nr. 66
„Gott sei Dank! –Jetzt ist Weihnachten!“, sagt vielleicht auch mancher von uns in einer guten Woche. Jetzt stimmt es auf jeden Fall noch nicht. Noch ist ja nicht Weihnachten, auch wenn uns das kleine Theaterstück schon sehr in die weihnachtliche Situation und die Lieder in Festtagsstimmung versetzt haben. „Gott sei Dank! – Jetzt ist Weihnachten!“, das ist ja ein doppeldeutiges Thema.
Einmal kann gemeint sein: „Ach, der ganze Stress ist zum Glück bald vorüber!“ Versetzt uns die Weihnachtszeit in eine aufgekratzte Stimmungslage? Da müssen Geschenke gekauft werden, die Wohnung wird geschmückt, Plätzchen gebacken, lecker gekocht, alles geputzt – und zum Schluss geht irgendwas schief! Am Ende freut man sich dann, dass endlich das Weihnachtsfest herbeigekommen ist. Nun kann man die Beine hochlegen und nur noch genießen. „Gott sei Dank – Jetzt ist Weihnachten!“, das kann aber auch so verstanden werden: Da liegt eine lange Geschichte der Verheißung und der Sehnsucht hinter uns. Jahrhundertelang, jahrtausendelange hatten sich Menschen nach heilem Leben gesehnt. Dass da einer kommt und die Brüche in unserem Leben heilt, dass uns endlich einer hilft, mit den Problemen, mit denen wir alleine nicht klar kommen, fertig zu werden. Dass in dieser friedlosen Welt endlich Friede herrsche und sich die Menschen nicht gegenseitig das Leben weiter schwer machen. Auch so kann man es verstehen: „Gott sei Dank! Jetzt ist Weihnachten!“. Jetzt ist der da, auf den wir so lange gewartet haben, er, der meine Sehnsucht stillt.
Das kleine Theaterstück gerade hat uns gezeigt, das diese beiden Blickrichtungen auf das Weihnachtsfest häufig gar nicht zusammen passen wollen. Da freut sich ein überarbeiteter Mann auf das Weihnachtsfest, auf den Abstand von seinen Berufskollegen und der täglichen Arbeitsroutine, freut sich darauf, wieder endlich einmal im Kreis der Familie Zeit füreinander zu haben. Für die allein erziehende Mutter wird das Weihnachtsfest eine Herausforderung. Schon wieder kann der getrennt lebende Vater ihrer Kinder punkten, weil er den Alltagsstress nicht hat, sondern den Feiertagsbeglücker spielen kann. So ist das Weihnachtsfest für diese Mutter ein sorgenvolles Fest, weil sie fürchtet, dass ihr ihre Tochter entgleitet. Manch einer wundert sich darüber, dass Weihnachten solch ein Rummel gemacht wird. Er weiß gar nicht so recht etwas mit dem Weihnachtsfest anzufangen. Im Theaterstück ziehen– und das ist dann wohl der eigentliche Gag – Maria und Josef immer wieder durch die unterschiedlichen Weihnachtsszenen, aber sie passen nicht in das Weihnachten hinein, wie die Menschen es feiern. Weihnachten, wie es heute begangen wird, und das ursprüngliche, eigentliche Weihnachten mit der Geburt des Erlösers, das scheint häufig nicht zusammen zu passen.
„Gott sei Dank! – Jetzt ist Weihnachten!“ – Brauchen wir überhaupt Weihnachten, brauchen wir einen Erlöser? Wäre uns nicht mit einem Berater, der uns zur Seite steht, wenn wir mal Unterstützung brauchen, nicht besser gedient? Oder vielleicht mit einem Therapeuten, der uns stärkt, wenn wir uns zu schwach fühlen? Oder der uns heilt, wenn wir krank sind? „Erlöser“ ist ja starker Tobak! „Erlöser“ setzt ja voraus, dass wir allein mit unserer Not nicht mehr klar kommen. Dann wären wir ja auf Hilfe von außen angewiesen, von einer höheren Macht, die dort wirken kann, wo unser Vermögen nicht hinreicht. Aber so schlimm sieht es doch mit uns gar nicht aus. Wenn wir uns zusammen reißen, kriegen wir das doch noch hin, „eben mal kurz die Welt zu retten“, wie Tim Bendzko singt. Wenn sich alle mühten und wenn wir uns richtig anstrengen, dann ist es doch noch nicht zu spät – oder?
Nein, es ist zu spät! Wir kriegen es nicht mehr hin. Diese Welt „ging verloren“. So fängt die Weihnachtsbotschaft an. Da ist nichts mit „traulicher Weihnacht“ und „Gemütlichkeit“. Am Anfang der Weihnachtsbotschaft steht eine völlig realistische, aber negative Feststellung: „Welt ging verloren“. Es ist alles zu spät. Wir werden die Welt nicht retten. Das geht nur, indem Gott uns „raushaut“, indem er einen Erlöser schickt, der das Vermögen hat, die Welt zu retten. Weihnachten ist nichts anderes als die Rettung der Welt.
Wie rettet Gott die Welt? Begonnen hat die ganze Geschichte vor Jahrtausenden. Begonnen hat alles in einem kleinen Land im Winkel der Weltgeschichte mit einem unscheinbaren Volk. Es war das Volk der Juden, das zwischen den Weltmächten drohte, zerrieben zu werden. Es hatte oft unfähige Führer und Politiker. Die suchten mehr ihren eigenen Vorteil als den des Landes und der Menschen. Im Grunde wussten diese auch nicht, wo es langgehen sollte. Aber dann kam einmal einer, der zwar die Probleme nicht grundsätzlich löste, aber doch dieses kleine geschundene Volk einte und half, dass es sich inmitten seiner Feinde behaupten konnte. Es war König David, der in Jerusalem regierte. Etwa vor 3.000 Jahren half er dem Volk Israel aus seinen schlimmsten Nöten heraus. Gewiss, auch David war nicht vollkommen, sondern ein Sünder, auch er konnte schon einmal die ihm übertragene Macht überstrapazieren. Als er sich in die Frau seines Feldhauptmanns verliebt, begeht er Ehebruch und sorgt dafür, dass ihr Mann an der Front zu Tode kommt. Aber er muss dafür büßen. Er erkennt seine Schuld und versucht, soweit es an ihm liegt, die Dinge wieder gut zu machen. Dieser sehr menschliche und doch in bestimmter Notsituation rettende König wird zum Vorbild für alle Könige Israels, die nach ihm gekommen sind. Und man sehnt sich nach einem König in späteren schwierigen Zeiten. So wie David soll er sein, nur noch viel besser. Und man erinnert sich an eine Verheißung, die der Prophet Nathan dem alten David gegeben hatte: „Und der Herr verkündigt dir, dass der Herr dir ein Haus bauen will. Wenn nun deine Zeit um ist und du dich zu deinen Vätern schlafen legst, will ich dir einen Nachkommen erwecken, der von deinem Leibe kommen wird; dem will ich sein Königtum bestätigen. Er soll meinem Namen ein Haus bauen, und ich will seinen Königsthron bestätigen ewiglich.“ (2. Samuel 7, 11b - 13). Eine Verheißung einer ewig bestehenden gerechten Herrschaft, das ist doch schon einmal etwas! Und immer, wenn es dem Volk Israel schlecht ging, erinnerte man sich an diese Verheißung. Dass da noch mal ein König aus der Familie Davids kommen sollte, der alles zu Recht bringt. Wenn die Feinde übermächtig wurden, dann hoffte man auf diesen Sohn Davids. Als man an den Wassern zu Babel in der Gefangenschaft und in der Fremde saß, richtete sich die Sehnsucht auf diesen Erlöser. Und auch als die Römer das Land eroberten, es ausbeuteten und die Menschen knechteten, sehnte man sich nach diesem, der dem Leid ein Ende machte. Und wenn die Probleme größer wurden, dann wurde auch die Sehnsucht stärker. Für die Probleme im kleinen Rahmen, im persönlichen Leben und für die Konflikte in der politischen Welt sehnte man sich nach einem, der diese Welt heil macht.
Und irgendwann, fast tausend Jahre nach dem Beginn der Sehnsucht schickte Gott seinen Boten Gabriel zu einem jungen Mädchen in Nazareth. Sie war mit ihren ca. 13 Jahren ein Teenie. Gewiss war man damals weiter entwickelt, reifer und auch schon früh in der Lage, Verantwortung zu übernehmen, zum Beispiel auch für eigene Kinder. Trotzdem ist das Mädchen Marie völlig überrascht, als der Bote Gottes sie in ihrem Haus aufsucht - in diesem Winkel der Weltgeschichte in dem kleinen Dorf Nazareth in Galiläa, im Norden des Landes Israel und sie anspricht:
„Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth, zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria. Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: ‚Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir!’ Sie aber erschrak über die Rede und dachte: ‚Was für ein Gruß ist das?’ Und der Engel sprach zu ihr: ‚Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters geben, und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.’ “ (Lukas 1, 26-33).
Natürlich ist dieses Mädchen Maria völlig von den Socken, als die so von dem Engel angesprochen wird: „Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir!“ Wer von uns wäre nicht irritiert, würde er so angesprochen? Wieso, wird sie gedacht haben, nennt er mich „begnadet“? Was habe ich getan, was zeichnet mich aus, dass mich der Bote Gottes so anredet? Ich bin doch nur ein unscheinbares Mädchen vom Land. Und so antwortet sie dem Engel auch: „Was für ein Gruß ist das?“ Und dann antwortet ihr der Engel, dass der große Gott in seiner Güte sich sie, Maria, ausgesucht hat, die bereits mit Josef verlobt war, und dass sie schwanger werden wird und einen Sohn bekommen, den sie Jesus nennen sollte.
Jesus ist ein Satzname. Er kommt im Hebräischen, der Sprache des Alten Testaments und der Sprache von Maria und Josef, nicht selten vor und heißt nichts anderes als „Gott erlöst, Gott rettet.“ Und die Bedeutung dieses durch Maria geborenen Jungen ist ungeheuerlich. Ihm wird eine besonders innige Beziehung zu Gott zugeschrieben werden. Man wird ihn „Sohn des Höchsten“ nennen. Gott selbst wird in ihm präsent sein. In diesem Jesus wird Gott über die Erde gehen. Niemals und nirgendwo wird Gott besser erkannt werden können, als in der Geschichte dieses durch Maria geborenen Sohnes. Und dieser Stellvertreter Gottes auf Erden wird auf den nun schon lange verwaisten Königsthron Davids in Jerusalem sitzen und nicht nur das Volk der Juden zu ihrem Wohl, sondern alle Völker der Welt zu ihrem Heil regieren. Aber dieses Reich wird nicht ein Reich sein, wie die Königreiche und Weltreiche bisher gewesen sind, von denen eins kommt und geht, sondern dieses Reich wird auf immer bleiben. Und da merken wir, dass der Horizont der Weltgeschichte überboten wird. Dieses Kind und dieser zukünftige Herrscher werden aus dem Rahmen der Politik herausfallen. Er ist Herrscher in Zeit und Ewigkeit.
Ja, hier reißt der Vorhang der Weltgeschichte auf. Hier geht es Weihnachten nicht nur um ein Familienfest, um etwas Gemütlichkeit und zweieinhalb schöne Stunden, sondern hier geht es um das Schicksal der Welt. Hier wird die Welt gerettet. Wenn das wirklich wahr ist, dann kann mit allem Fug und Recht sagen: „Gott sei Dank! – Jetzt ist Weihnachten!“
Natürlich ist es nicht einfach, sich dieses Drama in Zeit und Ewigkeit vorzustellen. Wir reden ja nicht von irgendeinem Märchen, sondern wir reden von dem ewigen Gott, der als Urheber hinter dieser Welt steht, der einen jeden Menschen geschaffen hat und dem unser Schicksal nicht egal ist. Aber wie kann man von diesem Gott, der alles umfasst und der größer ist, nicht nur als der Kosmos, sondern selbst als die Beschränkungen des menschlichen Denkens, wie kann man von diesem Gott überhaupt reden? Genau das ist die Botschaft des Weihnachtsfestes: Gott hat sich so klein gemacht, dass er in unser menschliches Denken, Fühlen und Erfahren hineinkommen konnte. Gott ist so klein geworden, hat die Gestalt eines menschlichen Babys angenommen und das Schicksal menschlichen Lebens erlitten. Lassen wir uns Weihnachten nicht aufhalten mit all den Äußerlichkeiten, lasst uns vordrängen zum Kern. Natürlich, Geschenke, Gemütlichkeit, Kerzen, Weihnachtsbaum, das kann alles und soll alles sein. Aber es ist Ausdruck einer tiefen Weltenwende, ein Versuch, das zentrale Ereignis der Weltgeschichte zu feiern. Deswegen stellen wir doch mitten im Winter einen grünen Baum in unser Zimmer, weil wir anzeigen: Noch zu den Bedingungen der alten Welt hat Gott etwas Frisches ganz neu begonnen.
Wie kann man von diesem einmaligen Wunder, das unsere Kategorien menschlicher Vorstellungen und menschlicher Sprache sprengt, überhaupt reden? Der Kirchenkreis Hamburg-Ost, einer der 13 Kirchenkreise, mit denen wir in der Nordkirche verbunden sind, hat deswegen in diesem Herbst einen Comicwettbewerb ausgeschrieben. (www.comic-kirche.de) Lässt es sich von dem Geheimnis und von der Freude des Weihnachtsfestes vielleicht in der Sprache des Comics reden? Den ersten Preis hat der Comic „Der Plan“ von Helmut Steinbach bekommen. Der Comiczeichner stellt Gott in der Gestalt eines älteren Herrn vor, der sich durch das Backen vom Stress des Weltenlenkens erholt. Natürlich ist es alles etwas simplifizierend und fasst in der bildhaften Sprache eines Comics nicht das Ganze des Weihnachtswunders auf. Aber dieser Comic ist tiefsinnig. In einer spielerischen Weise bringt der Comic zum Ausdruck, dass das Wunder von Weihnachten mit einem Problem Gottes beginnt. Gott ist traurig, Gott ist unzufrieden mit seinen Menschen, weil sie nicht in Harmonie und Frieden als sein Ebenbild die wunderschöne Schöpfung vervollkommnen. Gott möchte nicht, dass wir uns mit materiellen Dingen zuschmeißen. Gott möchte nicht, dass die Welt verloren geht. Und so fasst Gott einen Plan. Deswegen heißt dieser Comic eben auch „Der Plan“.
„Als Gott sich beim Backen entspannte, grübelte er, wie er auch den Menschen zu mehr Besinnung und mehr Hoffnung verhelfen konnte, denn sie waren bedrückt, mutlos und wollten immer nur haben, haben, haben.“ Da kommt Gott auch der Gedanke, dass es vielleicht sinnlos ist und eine Rettung der Menschen nicht möglich. Ist die Situation nicht völlig verfahren? Soll er einfach diese Schöpfung wieder mit Wasser übergießen (Sintflut) oder durch Feuer zerstören (Weltenbrand)? „Wieder alles mit Wasser übergießen oder anzünden?“ Aber als Gott bei seiner Backerei ein Ei zu Boden fällt, da wird ihm deutlich, dass auch für ihn als Schöpfer Gewalt keine Lösung ist. Nein, Gott möchte genau gegenteilig ansetzen. Er hat eine unglaubliche Idee. Liebe soll auf Erden herrschen. Geht das nicht am besten, dass Gott dann so, wie ihn die Menschen fassen können, selbst auf Erden ist und ihnen diese Liebe vorlebt? „Liebe auf Erden! Mein Sohn auf Erden!“ Natürlich kann sich der allmächtige Gott auch bei dem entstandenen Müll von himmlischen Wesen einmal helfen lassen: „Michael! Sei ein Engel und wisch das weg!“
Und Gott denkt nach. Es soll ja einfach sein, den Menschen verständlich, überhaupt nichts Besonderes, sondern selbstverständlich. Gegensätze kommen da immer gut. Gott denkt nach, „arm, aber sexy“, das ist es nicht, „aber süß“, nein, das ist zu niedlich. „Arm, aber herrlich“ – das ist es! In diesem armen Säugling soll etwas vom himmlischen Glanz aufscheinen. Gott möchte deswegen bei der ganz schlichten Bevölkerung des Landes beginnen: „Ich brauche dafür die Landbevölkerung.“
Wie macht man das? „Den Bauern schicke ich ’nen Kurier runter mit offenen Haaren, Flügeln, Lichtern, Chören“. Aber dieser Bote, dieser Kurier soll sensibel vorgehen und natürlich braucht er seine Botschaft: „Maria und Josef“ (genannt), „die Eltern bringen in einem Hotel, nein, das ist es nicht, zu nobel, in einer Herberge, nein das ist etwas zu kleinbürgerlich, in einem Stall (Das ist gut! Einer von der Basis.) in Bethlehem meinen Sohn „Lukas“, nee, das ist zu griechisch, „Paul“, nein, das ist es auch nicht, „Bernd“, nein, nicht deutsch, „Jesus“, das ist gut!, den Berater, das ist zu wenig, den Therapeuten (das setzt ja voraus, dass der Weg zum Guten in den Menschen noch erkennbar wäre und nur freigelegt werden muss), nein, den Erlöser zur Welt.“
Aber wenn Gott durch diese junge, mit Josef verlobte Maria seinen Sohn in diese Welt bringen will, hat er ein Problem. Wie erklärt er Josef Marias Schwangerschaft? Zu Recht vermutet Gott: „Josef wird durchdrehen!“ Am besten bringt die Tatsache, dass Maria durch eine besondere Initiative Gottes schwanger geworden ist, die Wendung zum Ausdruck: „schwanger durch den Heiligen Geist“.
Dann muss diese tolle Story auch weltweit bekannt gemacht werden. Deswegen plant Gott drei ausländische Experten ein. Wir kennen sie als die Sterndeuter aus dem Morgenland. Aber wie sollen die in den Winkel der Weltgeschichte finden? Gott nutzt die Sterne, um ihnen den Weg zu weisen. Wie sollen „die Bauern“ (im Original: die Hirten) von der Geburt des Erlösers erfahren? Hier setzt Gott einen Boten oder Engel ein, an dieser Stelle „Kurier“ genannt.
Gottes Plan schließt aber ein, dass die Besinnlichkeit nicht zerstört werden soll. Also schließt er „Massenveranstaltungen“ aus. Zuerst kommen die Hirten, später die Sterndeuter. Schließlich fehlen zur Illustration der Szene die bekannten Tiere (Ochs und Esel). Hier werden sie eingeführt, damit das Kind nicht friert, als Heizung sozusagen. Der planende Gottvater meint es gut mit seinen Mitwirkenden. Zum Schluss ruht er von seiner Arbeit zur Rettung der Welt, denkt über alles noch einmal nach, geht den Zeitplan durch, lässt Michael noch einmal den Unrat entfernen und lässt am Ende das neugeborene Jesuskind ruhig schlafen.
Liebe Greifbar-Besucher, am Ende kommt Gottes Plan zum Zug. Der, den die Welt zu ihrer Rettung braucht, ist da. Der Erlöser ist geboren. Unsere Sehnsucht wird gestillt. Weihnachten heißt: Mitten in unserer Gebrochenheit, in unserer Sünde und unserer Not ist der Heiland geboren. Der Welt schien nicht mehr zu helfen zu sein, aber nun wird alles gut! „Gott sei Dank! - Jetzt ist Weihnachten!“
Amen.