Wahlen, Gesetzesänderungen, Beschlüsse zum Thementag „Familienformen“

3. Tagung der II. Landessynode der Nordkirche beendet

3. Tagung der II. Landessynode der Nordkirche vom 19. bis 21. September 2019 in Lübeck-Travemünde. Foto: John Garve / Nordkirche
3. Tagung der II. Landessynode der Nordkirche vom 19. bis 21. September 2019 in Lübeck-Travemünde. Foto: John Garve / Nordkirche

21. September 2019 von Stefan Döbler

Lübeck-Travemünde. Mit der zweiten Lesung der Kirchengesetze, einem Bericht der Ersten Kirchenleitung zur Arbeit in den Hauptbereichen der Nordkirche sowie Wahlen ist heute (21. September) die 3. Tagung der II. Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) zu Ende gegangen.

Zuvor hatten die Synodalen die Mitglieder des Ausschusses „Junge Menschen im Blick“ gewählt. Er soll dafür sorgen, junge Menschen bei Kirchengesetzen, Verordnungen und anderen Entscheidungen, die sie betreffen, stärker als bisher einzubeziehen. Die Präses der Landessynode, Ulrike Hillmann: „Der Ausschuss ‚Junge Menschen im Blick‘ wird ein besonderes Augenmerk auf die Einbindung der Menschen richten, die sich nach Schule und Ausbildung oder Studium in der beruflichen und familiären Aufbauphase befinden. Wir erhoffen uns wertvolle Impulse für zukünftiges kirchliches Leiten und Leben und erbitten dafür Gottes Segen.“

Zum Ende der Tagung resümierte Präses Hillmann: „Mit der Verabschiedung der Ersten Kirchenleitung und der Wahl der neuen Kirchenleitung war die Synode geprägt von einem Wechsel in der Leitung der Nordkirche, ebenso mit der Begrüßung des neuen Bischofs Tilman Jeremias; sie kann nun Kurs auf die Zukunft nehmen. Zudem hat die Synode sich am Thementag intensiv mit Familienformen und Beziehungsweisen beschäftigt. Ich bin dankbar für eine sehr respektvolle Debatte mit guten Ergebnissen.“

Am Donnerstag hatten die Synodalen eine neue Kirchenleitung der Nordkirche gewählt und die Erste Kirchenleitung verabschiedet. Außerdem befassten sich die Mitglieder der Landessynode im Verlauf ihrer Tagung mit einem Bericht der Ersten Kirchenleitung zur Baugesetzgebung, mit Berichten des Datenschutzbeauftragten und der Arbeitsstelle Geschlechtergerechtigkeit sowie mit dem Klimaschutzbericht 2017 der Nordkirche. Darüber hinaus standen Gesetzesänderungen sowie weitere Wahlen auf der Tagesordnung: Die Synodalen wählten die Mitglieder der Theologischen Kammer der Nordkirche und den Wahlvorbereitungsausschuss der Landessynode, dem die Vorbereitung von Wahlen in bischöfliche Ämter obliegt.

An ihrem Thementag am Freitag (20. September) hat die Landessynode nach intensiver inhaltlicher und theologischer Arbeit richtungweisende Beschlüsse zum Thema „Familienformen, Beziehungsweisen: Vielfalt sehen und fördern – Menschen stärken“ gefasst. So soll künftig die bisherige „Segnung von Paaren in Eingetragenen Partnerschaften“ durch den „Gottesdienst anlässlich einer Eheschließung oder einer Verpartnerung (Traugottesdienst/Trauung)“ ersetzt werden. Dieser findet öffentlich statt und ist eine Amtshandlung. Die Landessynode bat die Kirchenleitung zu veranlassen, dass sowohl die „Liturgische Handreichung zur Segnung von Paaren in Eingetragenen Lebenspartnerschaften“ als auch die „Erklärung zur Neuregelung der Segnung von Paaren in Eingetragenen Lebenspartnerschaften in der Nordkirche“ diesem Beschluss entsprechend angeglichen werden. Gegebenenfalls notwendige Rechtsangleichungen soll die Kirchenleitung ebenfalls veranlassen. Zudem wird die Kirchenleitung gebeten, dafür zu sorgen, dass die genannten Veränderungen in neue Regelungen von Grundlinien kirchlichen Handelns in der Nordkirche aufgenommen werden.

Die Synodalen beschlossen eine Resolution, in der sie unter anderem an das Unrecht erinnern, das in der Vergangenheit Menschen „aufgrund ihres Andersseins“ angetan wurde: „Wir wenden uns gegen alle Formen der Diskriminierung und verpflichten uns, ein von Gleichberechtigung bestimmtes Zusammenleben der Menschen zu fördern.“

Während der Beratungen zum Thementag erhoben sich die Mitglieder der Landessynode am Freitag zu einem „Innehalten um 5 vor 12“. Damit setzte die Synode ein Zeichen der Unterstützung für die Anliegen der Klima-Bewegung „Fridays for Future“ und der weltweit stattfindenden Aktionen in diesem Zusammenhang.

Bereits zuvor hatte Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt für die Nordkirche den Aufruf des Ökumenischen Netzwerks Klimagerechtigkeit zur Solidarisierung mit dem Anliegen von „Fridays for Future“ unterzeichnet. Mit der Nordkirche hatte 2015 die erste evangelische Landeskirche ein Klimaschutzgesetz beschlossen. Es schafft die Rahmenbedingungen, damit die Nordkirche ihr klimapolitisches Ziel erreicht und spätestens im Jahr 2050 CO2-neutral sein wird.

Zum Abschluss des Thementages versammelten sich am Abend Synodale und Gäste zum Open-Air-Gottesdienst im Brügmanngarten. Die Predigt hielt Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt.

Am Sonnabend (21. September) hat die Landessynode zu Beginn ihrer Beratungen den neuen Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern, Tilman Jeremias, begrüßt. Bischöfin Kirsten Fehrs hat ihren Bericht aus dem Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) vorgestellt.

Tagesordnung, Verlaufsplan und Unterlagen zur Synodentagung:

www.nordkirche.de/portal-der-landessynode

Pressemitteilungen zur Synodentagung:

www.nordkirche.de/portal-der-landessynode/pressemitteilungen

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