„Wegmarke des Lebens und Ort des Trostes“

50 Jahre Kapelle Nettelsee – Festgottesdienst mit Landesbischof Gerhard Ulrich

Landesbischof Gerhard Ulrich. Foto: Hernandez/Nordkirche
Landesbischof Gerhard Ulrich. Foto: Hernandez/Nordkirche© Hernandez / Nordkirche

17. Mai 2015 von Stefan Döbler

Schwerin/Nettelsee. Als „Wegmarke des Lebens und Ort des Trostes, an dem Menschen von der heilenden Liebe Jesu berührt werden“ hat Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) heute (17. Mai) die vor 50 Jahren erbaute Kapelle in Nettelsee (Kirchengemeinde Preetz, Kirchenkreis Plön-Segeberg) in seiner Predigt bezeichnet.

Gerhard Ulrich war von 1979 bis 1981 Vikar im Gemeindebezirk Preetz Süd und hat damals seine erste Predigt in der Nettelseer Kapelle gehalten.

„Raum für Gemeinschaft und zum Innehalten“

Zum Festgottesdienst anlässlich des 50. Jubiläums der Kapelle beschrieb der heutige Landesbischof, wie sich in den zurückliegenden fünf Jahrzehnten das Leben im Dorf und in der Region verändert hat: „Kaufmann, Post, Bank und andere Betriebe sind verschwunden. Jetzt gibt es nur noch zwei Höfe, eine Schäferei direkt neben der Kirche, einen Landgasthof. Die Kapelle ist geblieben, hat den Menschen hier immer wieder Raum gegeben für Gemeinschaft, zum Innehalten.“

Anfang der 60er Jahre überlegte der damalige Kirchenvorstand, in Nettelsee eine Kapelle zu bauen, um sie als Friedhofskapelle und als Gottesdienst- und Begegnungsraum zu nutzen. Ein Nettelseer Landwirt hatte der Kirche das Grundstück günstig verkauft. Im Frühsommer 1965 war die Kapelle fertiggestellt.

Kapellenbauprogramm der 60er Jahre: „Den Menschen vor Ort näher sein“

Finanziert wurde der Bau mit Mitteln des Kapellenbauprogramms der damaligen Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schleswig-Holsteins. Bis 1967 wurden so insgesamt 41 Kapellen errichtet. Damit sei auch das Ziel verbunden gewesen, den Menschen vor Ort mit der Kirche im Dorf näher zu sein, so Landesbischof Ulrich. Zugleich habe man damals wahrgenommen, dass Menschen sich langsam der Kirche entfremdeten. „Die ‚skeptische Generation‘ der Heranwachsenden der 50er Jahre war jetzt erwachsen geworden. Sie spürten: Nach dem furchtbaren Zweiten Weltkrieg und dem schrecklichen NS-System kann es jetzt nicht einfach so weitergehen.“

Es bleibe Aufgabe der Kirche, zu fragen: „Warum haben wir nicht mutiger widerstanden? Warum ist die Kirche nicht mutiger gewesen?“ – Landesbischof Ulrich: „Auch weil es in den 60er Jahren in der Kirche hier in Schleswig-Holstein oft keine Antworten auf diese Fragen gab, entfremdeten Menschen sich von der Kirche.“ Mit dem Kapellenbauprogramm habe die Kirche vor 50 Jahren auch versucht, auf diese Menschen zuzugehen.

Freiwilliges Engagement und Spenden zur Erhaltung der Kapelle

Anfang der 80er Jahre sammelte die Kirchengemeinde Spenden für eine zweite Glocke. Auch die Neueindeckung des Daches und die Sanierung der Orgel wurden mit Hilfe von Spenden finanziert, ebenso die neue Kirchentür. Männer und Frauen aus dem Dorf halfen den Küstern und der Küsterin bei Reparatur- und Renovierungsarbeiten am Gebäude und bei der Pflege des Grundstückes, zuletzt in Vorbereitung auf das Jubiläum.

Im Rahmen des Festwochenendes wird in der Kapelle Nettelsee eine Foto-Dokumentation aus fünf Jahrzehnten Kirchengeschichte gezeigt.

Datum
17.05.2015
Quelle
Stabsstelle Presse und Kommunikation der Nordkirche
Von
Stefan Döbler
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