Jubiläum

70 Jahre Kirchenpartnerschaft Bayern und Mecklenburg

Predigt zum Ausklang der Begegnungen in der Rostocker Universitätskirche: der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm.
Predigt zum Ausklang der Begegnungen in der Rostocker Universitätskirche: der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm.© epd-Bild

17. Januar 2018 von Christian Meyer, Johannes Minkus, Lena Modrow

Seit 70 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen den evangelisch-lutherischen Christen in Bayern und in Mecklenburg. Und dieses Jubiläumsjahr beginnt mit vielen Begegnungen auf beiden Seiten - unter anderem kommt der bayrische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm zu Besuch.

Vom 19. Bis 21. Januar treffen sich in Rostock Vertreter der bayerischen Landeskirche – darunter Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der zugleich EKD-Ratsvorsitzender ist, und Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel, mit Vertretern Nordkirche und des Kirchenkreises Mecklenburg, darunter Landesbischof Gerhard Ulrich und der Schweriner Bischof Andreas von Maltzahn.

"Ausstrahlungsstark Kirche sein" in Mecklenburg

Unter dem Motto „500 Jahre Reformation! – was nun? – 500 Jahre Reformation! – was tun?!“ wollen die Delegationen Bilanz ziehen und über Zukunftsperspektiven sprechen. Zum Ausklang der Begegnung wird der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm am Sonntag (21. Januar) um 10 Uhr in der Rostocker Universitätskirche predigen. Er bezeichnet die Partnerschaft mit Mecklenburg als „einen großer Schatz“. Immer wieder erhalte er Anstöße aus den Erfahrungen in Mecklenburg, die zeigen, „dass man auch mit vergleichsweise wenigen Kirchenmitgliedern ausstrahlungsstark Kirche sein kann“.

Freundschaft zwischen den Kirchengemeinden und Familien

Seit 1948 besteht die Partnerschaft zwischen Bayern und Mecklenburg, erste Anfänge reichen bis in die 1930er-Jahre zurück. Die Partnerschaft wurde auch fortgesetzt, als im Jahr 2012 die Mecklenburgische Kirche Teil der Nordkirche wurde. Die Tradition hat die Zeit der zwei deutschen Staaten überdauert und den Weg für die Wende im Jahr 1989 bereitet. Sie hat Freundschaften zwischen Kirchengemeinden und Familien entstehen lassen, die bis heute lebendig sind.

Nach 1961 hatte fast jede mecklenburgische Kirchengemeinde eine Partnergemeinde in Bayern

Derzeit halten mehr als 30 Kirchengemeinden in Bayern und Mecklenburg Kontakt und gestalten Partnerschaften. Die Zahl lag vor dem Mauerfall deutlich höher. Nach 1961 hatte fast jede mecklenburgische Kirchengemeinde eine Partnergemeinde im Freistaat Bayern. Es gab sogar damals verbotene Drittlandbegegnungen. So trafen sich junge Christen aus Bayern und Mecklenburg beispielsweise in der damaligen Tschechoslowakei zu gemeinsamen Rüstzeiten. Bis heute gibt es zwischen Gemeinden vielfältige Besuche, Kanzeltausch-Aktionen, gemeinsame Jugend-Freizeiten, Familien und Gemeindeglieder besuchen sich wechselseitig.

Austausch über Projekte und Herausforderungen

Bayerische Theologen als Vikare und Pfarrer in Mecklenburg, ein mecklenburgischer Pastor, der auf eine Stelle in Bayern wechselt: Dies alles gab und gibt es seit Jahrzehnen und befruchtet die kirchliche Arbeit im Süden und im Norden. Sogar im Bereich Kirchgebäude: Alle zwei Jahre treffen sich die kirchlichen Bauexperten – im Wechsel in Bayern und in Mecklenburg zum Austausch über Projekte und Herausforderungen beim Erhalt von Kirchen, Kapellen und Pfarrhäusern. Auch unterstützt die bayrische Landeskirche regelmäßig zwei mecklenburgische Stiftungen im Bereich kirchliches Bauen und Gemeindeentwicklung mit Zuwendungen und Kollekten.

Datum
17.01.2018
Quelle
Kirchenkreis Mecklenburg
Von
Christian Meyer, Johannes Minkus, Lena Modrow
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