Theaterpredigt

Als die Erde nicht mehr Zentrum der Schöpfung war

Landesbischof Gerhard Ulrich
© Sönke Dwenger / Nordkirche

13. April 2017 von Nicole Kiesewetter, Lena Modrow

Es ist wieder ein theologischer Kommentar zu einer aktuellen Inszenierung: Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich wird am 21. April die sechste Theaterpredigt im Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin halten. Dabei geht es dieses Mal um ein "unrühmliches Stück Kirchengeschichte".

Denn: Der evangelische Theologe will sich mit der Inszenierung des Brecht-Stücks "Leben des Galilei" von Schauspieldirektor Martin Nimz auseinandersetzen. Nach seinem Vortrag um 18 Uhr folgt eine Vorstellung des Stücks.

Nicht mehr die Erde das Zentrum der Schöpfung

Brecht setze mit seinem "Galilei" einen Konflikt in Szene, der zugleich ein "unrühmliches Stück Kirchengeschichte" sei, so Landesbischof Ulrich. Es gehe um Glauben und Wissenschaft, um die Freiheit der Forschung und die Macht des Wissens. Die astronomischen Beobachtungen Galileo Galileis (1564-1642) hatten das heliozentrische Weltbild des Nikolaus Kopernikus gestützt. Damit war nicht mehr die Erde das Zentrum der Schöpfung. Die damalige Kirche wollte verhindern, dass diese Entdeckung sich durchsetzt. Dennoch habe diese Erkenntnis das Weltbild jener Zeit radikal verändert.

Theologischer Kommentar zu aktueller Inszenierung

Die Theaterpredigt versteht sich den Angaben zufolge als theologischer Kommentar zu einer aktuellen Inszenierung. Das Theaterstück ist inhaltlicher Hintergrund, um über Lebensfragen, aktuelle Themen sowie Erfahrungen mit Bibel und Glauben in den Dialog zu treten. Das Gemeinschaftsprojekt von Künstlern und Kirchenleuten ermögliche neue Perspektiven auf Bibel und Glauben sowie auf Kunst und Theater.

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