Nordkirche veranstaltet ersten Kongress in Schwerin:

Aufbruch im Norden – Kirche und Gesellschaft im Dialog

Landesbischof Gerhard Ulrich
Landesbischof Gerhard Ulrich© Soenke Dwenger

26. September 2013 von

Schwerin. Dialog intensivieren, Differenzen wahrnehmen, Gemeinsames stärken: Das ist das Ziel des ersten Kongresses, zu dem die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) am 27. und 28. September nach Schwerin einlädt.

200 Multiplikatoren aus Kirche und Gesellschaft werden zwei Tage lang unter der Überschrift „Aufbruch im Norden“ über grundsätzliche Fragen kirchlichen Engagements in der Gesellschaft und die Arbeit zwischen Metropole und ländlichen Räumen diskutieren.

„In einer Zeit, in der in Europa zentrifugale Kräfte wirken und das weitere Zusammenwachsen vielfach gefährdet ist, setzt die Fusion zur Nordkirche einen Gegenakzent“, so Landesbischof Gerhard Ulrich in Schwerin. Diese neue Kirche sei ein heterogener Raum, voller Kontraste zwischen Stadt und Land, Ost und West, Armut und Reichtum, traditioneller Kirchlichkeit, weltanschaulicher Gleichgültigkeit und religiöser Sehnsucht, so der Landesbischof: „Das wollen wir nicht überdecken oder herunterspielen.“ Es gelte zu erfragen und zu erfahren, was die Institutionen und die Menschen im Norden Deutschlands von Kirche erwarten, „auch über den Sonntagvormittag hinaus“.

Unter der Federführung von Dr. Jörg Hermann (Büro Hamburg) und Klaus-Dieter Kaiser (Büro Rostock) hat die Evangelische Akademie der Nordkirche im Auftrag der Kirchenleitung diesen Kongress vorbereitet und organisiert.

Klaus-Dieter Kaiser sagt, dass neben den Gegensätzen wie Metropole und ländlicher Raum auch die Traditionen in den drei ehemaligen Landeskirchen sehr unterschiedlich seien. Deshalb habe die Akademie versucht, bei der Begleitung der Workshops und auch in den Plena Tandems zu bilden von Menschen aus Ost und West, aus Praktikerinnen und Theoretikern. „Wir wollen so deutlicher herausarbeiten, wo Unterschiede in der Wahrnehmung sind und was das für die Arbeit in der Nordkirche bedeutet.“ In den Folgejahren ist vorgesehen, die verschiedenen Themen in einzelnen Tagungen zu vertiefen. „Wir möchten dabei auch gerne über den Kongress hinaus mit den Ost-West-Tandems weiterarbeiten.“

„Es ist dem Vorbereitungskreis sehr wichtig gewesen, nach der umfangreichen Strukturarbeit bei der Gründung der Nordkirche, nun mehr Gewicht auf die inhaltliche Arbeit zu legen.“ Das erläuterte Dr. Jörg Herrmann von der Evangelischen Akademie der Nordkirche und wies darauf hin, dass es sich um einen Fachkongress handelt.

Zahlreiche Persönlichkeiten aus Kirche, Politik und Wirtschaft nehmen an dem Nordkirchenkongress teil, unter ihnen Bischof a.D. Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Huber (Berlin), der Journalist Christoph Dieckmann (Berlin) und Prälat i.R. Stephan Reimers (Hamburg). Professorinnen und Dozenten aller theologischer Fakultäten aus dem Bereich der Nordkirche haben ihre Teilnahme zugesagt, ebenso Abgeordnete der Landtage in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, unter ihnen Beate Schlup, Vizepräsidentin des Landtages in Mecklenburg-Vorpommern, sowie Parlamentarier von SPD, CDU, Grünen und Linken. Aus der Landeskirche sind alle bischöflichen Personen und das Synodenpräsidium vertreten, neben den drei Diakonischen Werken diskutieren auch Mitarbeitende der Dienste, Werke und Einrichtungen mit, so vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt, dem Frauenwerk und dem Evangelischen Kindertagesstättenverband. Auch Landesbehörden aus den drei Bundesländern sind an dem Kongress beteiligt. Mitglieder der Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB Nord) gehören ebenso zu den Teilnehmenden wie die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands und das Islamische Zentrum Schwerin e.V.

Insgesamt 15 Workshops werden zu den Themenfeldern Demokratie, Ökologie, Bildung, Wirtschaft und Soziales sowie Religion angeboten, drei Veranstaltungen finden im Plenum statt.

Der Kongress wird darüber hinaus von einer Gruppe Jugendlicher medial begleitet. Sie werden an einer Kongresszeitung arbeiten und Videointerviews machen. So können die Teilnehmenden erfahren, welchen Blick die Jugendlichen auf die bearbeiteten Themen haben.

Veranstaltungen
Orte
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    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Flensburg-St. Johannis
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