Vorbereitungen auf Themensynode zur Klimagerechtigkeit laufen auf Hochtouren:

Ausschuss will im September 2014 ein Klimaschutzgesetz vorlegen

Die Vorbereitungen zur Themensynode Klimagerechtigkeit laufen auf Hochtouren
Die Vorbereitungen zur Themensynode Klimagerechtigkeit laufen auf Hochtouren© redmal, iStockphoto

21. November 2013 von

Lübeck-Travemünde. Im September kommenden Jahres wird sich die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) auf ihrer Tagung mit dem Schwerpunktthema Klimagerechtigkeit befassen. In Lübeck-Travemünde hat der Vorsitzende des zuständigen Vorbereitungs- ausschusses, Pastor Michael Stahl (Hamburg), heute (21. November) die 156 Synodalen über den Stand der Planungen informiert.

Enttäuscht zeigte sich Stahl von den Ergebnissen der 19. Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Warschau. „Auf der einen Seite beklagen die Nationen das Leid der Menschen auf den Philippinen, versagen den ärmsten Ländern aber die finanzielle Hilfe, die sie brauchen, um die durch den Klimawandel verursachten Schäden zu reparieren.“ Umso wichtiger sei es, „dass wir als Nordkirche unseren Weg für die Klimagerechtigkeit unbeirrt fortsetzen“, so Stahl.

Der Vorbereitungsausschuss für die Klimasynode knüpft an das „Integrierte Klimaschutzkonzept“ der Nordkirche an: Auf 350 Seiten hatten Wissenschaftler der Flensburger Universität Energieverbrauch und CO2-Ausstoß in der Nordkirche analysiert und auf dieser Grundlage berechnet, welche Maßnahmen ergriffen müssen, um im Jahr 2050 als eine CO2-neutrale Kirche dazustehen. Stahl: „Die Klimasynode soll nicht nur eine thematische Diskussion ergeben und den politischen Willen der Nordkirche für mehr Klimaschutz bekunden, sondern eine nachhaltige und messbare Energiewende in der Kirche einleiten und konkret dazu beitragen, dass die im Klimaschutzkonzept vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden. Dazu bedarf es konkreter Beschlüsse und gesetzlicher Regelungen sowie einer Finanzierung.“

Für den Vorbereitungsausschuss verbindet sich damit die Aufgabe, die Empfehlungen des Klimaschutzkonzeptes in entsprechende Beschlussvorlagen und Gesetzesinitiativen für die Landessynode zu übersetzen. Analog zu dem Klimaschutzkonzept hat der Ausschuss dazu drei Untergruppen zu den Themen „Mobilität“, „Beschaffung“ und „Immobilien“ gebildet.

„Die Gebäude bilden den mit Abstand größten Teil der Analysen und Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes, von der Erhebung von Energieverbrauchswerten kirchlicher Liegenschaften, der Wärmedämmung von Pastoraten und Gemeindehäusern bis zur technischen Optimierung von Heizungsanlagen. Die Arbeitsgruppe Immobilien überprüft diese Vorschläge auf ihre mögliche Umsetzung in der Nordkirche“, erläuterte Stahl. Da ein Großteil der Maßnahmen Gemeinden und Kirchenkreise betrifft, habe die Arbeitsgruppe auch Fachexperten aus den Kirchenkreisen zur Beratung hinzugezogen. 

Eine weitere Arbeitsgruppe befasst sich derzeit mit der Frage, wie sich die Nordkirche bei der Beschaffung von Nahrungsmitteln, Geräten und Papier klimagerechter verhalten kann. Die Arbeitsgruppe möchte der Klimasynode eine Beschaffungsrichtlinie vorlegen, die für den Einkauf in der Nordkirche bestimmte Standards vorschreibt, zum Beispiel den Einkauf energieeffizienter Geräte, fair gehandelten Kaffee und Kakao oder auch regionale Produkte aus biologischem Anbau. Die Beschaffungsrichtlinie soll eine Orientierung geben und es Gemeinden, Dienste und Werken ermöglichen, nachhaltig zu wirtschaften.

Eine Arbeitsgruppe Mobilität ist dabei, Vorschläge für eine klimataugliche Reisekostenregelung der Nordkirche zu entwickeln. Dazu gehören Erstattungsregelungen für die Nutzung eines Fahrrades ebenso wie die für die Landessynode bereits praktizierte Mitnahmeentschädigung. Die Gruppe berät auch über die Einführung eines Mobilitätsmanagements, wie es im Klimaschutzkonzept erläutert wird. Stahl: „Dazu gehört, unsere Gremienstrukturen darauf zu überprüfen, ob die Sitzungen in ihrer Häufigkeit reduziert werden oder durch Video- und Telefonkonferenzen ersetzt werden können.“ Bei Elektrofahrzeugen, die den Radius einer Kirchengemeinde selbst in den ländlichen Gebieten gut abdecken könnten, würde sich möglicherweise die Anschaffung als „Dienstwagen“ lohnen, der allen Mitarbeitenden zur Verfügung steht. Der Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein hat bereits zwei Elektro-Pkw angeschafft, andere Kirchenkreise wollen folgen.

Alle Maßnahmen wird der Vorbereitungsausschuss in einem „Masterplan“ zusammenfassen und der Klimasynode im September 2014 zum Beschluss vorlegen. Vorgelegt werden soll dann auch ein Klimaschutzgesetz für die Nordkirche. „Es soll einen verbindlichen Rahmen setzen“, so Stahl. „Es legt die Klimaschutzziele fest und schafft die rechtlichen Grundlagen für die Erarbeitung, Umsetzung, Überprüfung und Fortschreibung von Klimaschutzmaßnahmen.“

Schon vor dem Zusammenschluss zur Nordkirche im vergangenen Jahr hatten die Synoden der Mecklenburgischen, Pommerschen und Nordelbischen Kirche intensiv  über den Klimaschutz beraten und entsprechende Beschlüsse gefasst. Die im Jahr 2010 gestartete Kampagne „Kirche für Klima“ verstand sich schon vor der offiziellen Gründung der Nordkirche als eine nordkirchliche Kampagne.

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