Ausstellung "KZ Uckermark" auf Rügen zu sehen
10. Juni 2021
Das Dokumentationszentrum Prora auf Rügen zeigt vom 17. Juni bis 1. August die Ausstellung "KZ Uckermark". In diesem kaum bekannten Lager wurden zwischen Juni 1942 und Januar 1945 etwa 1200 Mädchen und junge Frauen unter anderem wegen "widerständischem" Verhalten interniert, teilt das Dokumentationszentrum mit.
Die Inhaftierten lebten dort den Angaben zufolge unter extremen Bedingungen: "Sie wurden gequält und misshandelt, sie mussten Zwangsarbeit leisten, bekamen kaum zu essen, dafür aber viele Strafen", heißt es in den Ausstellungsinformationen. Überlebende berichteten von einem Redeverbot. Ab Januar 1945 wurde das Lagergelände als Sterbelager für meist jüdische Frauen aus dem KZ Ravensbrück genutzt.
Lange Leidensgeschichte
Bis heute ist immer noch wenig über die Geschichte dieses Konzentrationslagers bekannt, Dokumente und Bilder fehlten bislang. Lange hätten die Inhaftierten kaum öffentliche Anerkennung oder Rehabilitation erfahren, so das Dokumentationszentrum. Sie seien hingegen in der Regel weiterer Ausgrenzung in ihren Wohnorten und durch Behörden und Institutionen ausgesetzt gewesen.
Besonders bitter für die Überlebenden und Angehörigen ist, dass die Leiterin des Lagers und ihre Stellvertreterin zwar 1948 angeklagt, aber freigesprochen wurden. Beide waren anschließend wieder im Polizeidienst tätig.
Die Ausstellung kann täglich zwischen 9.30 Uhr und 19 Uhr besucht werden.