Begegnung von Nordkirche und Bauernverband Schleswig-Holstein
28. November 2018
Pinneberg. Am heutigen 28. November haben sich auf Einladung von Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche, und Werner Schwarz, Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, rund 80 Teilnehmer und Teilnehmerinnen zur Begegnung „Kirche und Landwirtschaft“ getroffen. Thema der diesjährigen Veranstaltung war „Welternährung und Verantwortung“.
Gemäß ihrer jahrzehntelangen Tradition treffen sich in zeitlicher Nähe zum Landeserntedankfest Vertreter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) und des Bauernverbandes Schleswig-Holstein zum Gespräch „Landwirtschaft und Kirche“. Das Landeserntedankfest Schleswig-Holstein wurde am 7. Oktober 2018 in Pinneberg-Waldenau gefeiert.
Die Begegnung begann mit einer Andacht in der Kreuzkirche Pinneberg-Waldenau. Bischöfin Fehrs rief dort zum Einsatz für mehr Gerechtigkeit auf: „Gott hat den Menschen das Land gegeben, um es zu bebauen und bewahren. Landwirte weltweit produzieren genügend Lebensmittel, um alle satt zu machen. Aber die Verteilung stimmt nicht“, mahnte die Bischöfin. „Damit niemand hungern muss, beginnt die Verantwortung für die Welternährung bei uns vor Ort. Der Einsatz für Gerechtigkeit ist die zentrale Herausforderung für uns, die wir täglich satt werden oder gar im Überfluss leben.“
Der Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein Werner Schwarz betonte: „Landwirtschaft war schon immer der Kampf gegen den Hunger. Aus vielen Teilen der Erde konnten wir den Hunger verbannen. Die Aufgabe ist aber noch nicht erfüllt.“
Maximilian Dieter, Referent des Deutschen Bauernverbandes in Brüssel, sagte: „Bei der Bekämpfung des Hungers weltweit konnten in den letzten Dekaden große Fortschritte erzielt werden. Dennoch bleibt die Sicherung der Ernährung vor dem Hintergrund einer steigenden Weltbevölkerung, zunehmenden Kriegen und Konflikten sowie dem Klimawandel weiterhin eine komplexe Herausforderung. In Anbetracht dessen benötigen wir vor allem nachhaltige Produktionssteigerungen, eine Stärkung des internationalen Handels sowie verstärkte Zusammenarbeit zur Unterstützung bäuerlicher Strukturen in Entwicklungsländern.“
Der Referent für Landwirtschaft beim evangelischen Hilfswerk „Brot für die Welt“, Stig Tanzmann (Berlin), wies darauf hin, dass die Zahl der Hungernden weltweit wieder steigt. „Tragfähige Lösungen zur Hungerbekämpfung bietet die Stärkung lokaler Agrarsysteme und -kreisläufe in den betroffenen Regionen. Insgesamt wird weltweit eine stärkere Unterstützung und Wertschätzung der ländlichen Räume durch die Politik benötigt.“