Adventsempfang der Nordkirche in Hamburg:

Bischöfin Fehrs: Auf-Brüche – Zukunftsperspektiven von Kirche in der Stadt

V.l.n.r.: Weihbischof Hans-Jochen Jaschke (Erzbistum Hamburg) und Jutta Blankau, Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt (Hansestadt Hamburg), mit Bischöfin Kirsten Fehrs (Sprengel Hamburg und Lübeck)
V.l.n.r.: Weihbischof Hans-Jochen Jaschke (Erzbistum Hamburg) und Jutta Blankau, Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt (Hansestadt Hamburg), mit Bischöfin Kirsten Fehrs (Sprengel Hamburg und Lübeck)© Kirche in Hamburg

06. Dezember 2012 von Susanne Gerbsch

Hamburg. Bischöfin Kirsten Fehrs hat heute Abend (6. Dezember) auf dem ersten Adventsempfang der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland „Auf-Brüche – Zukunftsperspektiven in der Stadt“ thematisiert und dazu aufgefordert, die Diskrepanz zwischen Arm und Reich zu überwinden.

Der zweite Adventsempfang für die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck war zugleich der erste Hamburger Adventsempfang der im Mai gegründeten Nordkirche. Rund 500 Gäste aus Religionsgemeinschaften, Politik und Gesellschaft folgten der Einladung in die Hauptkirche St. Katharinen. „Dieser Ort der frisch sanierten Katharinenkirche ist wie eine symbolische Verdichtung des Themas meiner Rede. Er zeugt von Aufbruch und Weite. Um die Freiheit von uns Christenmenschen, die inmitten der Stadt Verantwortung für sie übernehmen wollen.“

In ihrer Rede ging die Bischöfin auch auf die Losung des Deutschen Evangelischen Kirchentags ein, der im kommenden Mai in Hamburg stattfinden wird:

„´Soviel Du brauchst` fragt nach dem rechten Maß. Die Losung macht gerade bewusst, dass der Mensch nicht so genau weiß, was er wirklich braucht. Wo es genug ist. Und so nehmen die einen viel, die anderen wenig. Folge: das, was zu viel ist, verdirbt.“ Bischöfin Kirsten Fehrs betonte, dass es gerade in Hamburg nicht reiche, sich über Zahlen von Armut zu beklagen. Stattdessen könne das Motto des Kirchentages hier auch dazu dienen, die Diskrepanz zwischen Arm und Reich zu überwinden. „Es ist die Haltung sozial eingebunden zu leben. Nicht: Reich, aber einsam. Sondern vermögend in jeder Hinsicht“, so Fehrs.

Weiter sagte die Bischöfin, dass zur Identität der Gesellschaft nicht nur das Eintreten gegen ungerechte Verhältnisse und Empörung als erster Schritt zum Aufbruch gehöre, sondern auch ein Verhältnis zu ihrer Religion: „Damit wir dies wieder mehr lernen sind der interreligiöse Dialog und der Religionsunterricht so wichtig, gerade auch in einer Stadt wie Hamburg.“ Mit dem Modell des gemeinsamen Religionsunterrichts könnten die Klassenverbände bestehen bleiben, so Fehrs. „Wir befürworten deshalb den gemeinsamen Unterricht, weil er dazu heraus fordert, dass man gerade im Dialog, gerade im Unterschied zu den anderen Religionen, seine eigene präziser kennen lernt. Das ist evangelisch.“

Zum Schluss ihrer Rede erklärte die Bischöfin, dass die Nordkirche bei der Auseinandersetzung mit den Fällen sexuellen Missbrauchs insbesondere in Ahrensburg einen neuen Weg eingeschlagen habe. Kirsten Fehrs dankte dafür besonders den Opfern, die den Mut hatten, ihr Schweigen zu brechen und sich weiter auseinandersetzen: „Wir können nun tatsächlich sagen, dass wir ein paar Schritte weiter gekommen sind. Zum einen hat die Nordkirche gemeinsam mit dem Kirchenkreis Hamburg-Ost eine unabhängige Expertenkommission eingesetzt, die die Aufarbeitung voranbringen soll. Damit kann man die schon jetzt intensive Prävention gezielter in den Gemeinden aufnehmen. Außerdem hat die Nordkirche ein mit den Betroffenen gemeinsam erarbeitetes Konzept verabschiedet, nach dem Unterstützungsleistungen wie beispielsweise Therapien mit den Betroffenen individuell vereinbart werden. Und zwar ausdrücklich auf Augenhöhe vereinbart, sind doch wir, die Institution, vergebungsbedürftig.“ Fehrs betonte, sie sei überzeugt, nur in dieser Auseinandersetzung liege heilsame Kraft.

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