Bischöfin Fehrs auf Kirchentag: Religion und Politik zusammendenken
06. Juni 2023
Die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, Kirsten Fehrs, setzt sich auf dem am morgigen Mittwoch (7. Juni) beginnenden Kirchentag mit gesamtgesellschaftlichen Themen unserer Zeit auseinander.
Im Laufe des morgen beginnenden 38. Deutschen Evangelischen Kirchentages (7. bis 11. Juni) nimmt Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), mehrere Termine wahr, in denen sie auch politische Akzente setzen wird – für Menschenrechte, Kirchenasyl und Solidarität mit Betroffenen von Ausgrenzung und Gewalt.
Politisches Nachtgebet beschäftigt sich mit Kirchenasyl
Bischöfin Fehrs: „Kirchenasyl ist das älteste Recht des Menschen auf Schutz und Achtung der Würde. Es ist für mich dieser helle Ort inmitten dunkler und böser Geschichten. Ein vielleicht rechts-freier, politisch leider inzwischen immer weniger akzeptierter Ort, aber eben ein Ort, in dem die Sehnsucht nach Menschenrecht und Freiheit zuhause ist.“ Religion und Politik zusammenzudenken, um Menschen zu erreichen - in dieser Tradition stehen die Politischen Nachtgebete, die bis heute ein prägender Bestandteil der Evangelischen Kirche sind.
Hoffnung und Stärkung für diejenigen, die selbst keine Stimme haben
In unterschiedlichen Gottesdiensten setzt sich Kirsten Fehrs für Menschen ein, die ansonsten nicht gehört und gesehen werden. Darunter Frauen, die Gewalt, auch sexualisierte Gewalt, erfahren haben, die in Angst, Ohnmacht oder mit tiefen Verwundungen leben.„Wir müssen aktiv gegen bestehende Systeme struktureller Gewalt vorgehen und dafür sorgen, dass keine neuen entstehen. Hier braucht es gesamtgesellschaftlich eine neue Kultur“, so Bischöfin Fehrs. Zudem will sie die harten Arbeits- und Lebensbedingungen der Seeleute sowie die Tätigkeit der Deutschen Seemannsmission sichtbar machen. „Als Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck sind mir der Hafen und die Seefahrt natürlich besonders nah.“
Bibelarbeit mit Samuel Koch
Außerdem gestaltet Bischöfin Fehrs erneut eine unkonventionelle Bibelarbeit mit Schauspieler Samuel Koch, der seit seinem Unfall bei „Wetten, dass…?“ querschnittsgelähmt ist. Anhand der Geschichte von Joseph und seinen Brüdern werden Geschwister-Beziehungen und das Überwinden traumatischer Erlebnisse thematisiert. „Wer Samuel Koch kennt, weiß, dass er einen wunderbaren Humor hat, sodass der Schwere mancher Themen eine Leichtigkeit entgegengesetzt wird“, verrät Kirsten Fehrs vorab.