Gottesdienst auf der Landessynode zum Schwerpunktthema Frieden

Bischöfin Fehrs: Immer wieder nach gewaltfreien Lösungen suchen

30. September 2016 von Susanne Gerbsch

Lübeck-Travemünde. Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), hat dazu aufgerufen, sich wieder stärker mit dem Thema Frieden auseinanderzusetzen. „Wir müssen immer wieder fragen, wie Gewaltfreiheit möglich ist“, sagte die Bischöfin am Freitagabend im Synodengottesdienst in Lübeck-Travemünde. „Wie können wir andere ermutigen, Konflikte ohne Waffen zu lösen?“

Die Bischöfin verwies auf den Krieg in Syrien. Zwar sei das Friedenszeugnis schwieriger, aber auch umso notwendiger geworden „angesichts von Kriegen, die kaum noch als klassische Konflikte zwischen Staaten daherkommen, sondern als eine Mischform aus Bürgerkriegen und bewaffnetem Aufstand, aus Terrorismus und Drohnenattacken. In denen kein Schutz der Schwächsten mehr gilt, sondern gerade jene am meisten bluten müssen, die sich am wenigsten schützen können vor den Bomben, die in Wohngebiete und auf Krankenhäuser geworfen werden.“

Auch angesichts der Gewalttaten etwa von IS-Terroristen an der Zivilbevölkerung sei es ein „bedrückendes Dilemma: Dass wir schuldig werden, gleich, was wir tun oder unterlassen“, sagte die Bischöfin. „Ob man nun Schutzzonen, Hilfslieferungen, ein UN-Mandat fordert: wie soll das gehen ohne zumindest die Androhung von Waffengewalt?“ Dennoch dürfe man sich niemals mit militärischen Antworten zufrieden geben: „Vielleicht muss ich in Ausnahmesituationen den Nächsten auch mit Gewalt schützen, aber ich will dabei nicht stehen bleiben, mich nicht zufriedengeben, sondern weiter denken.“

Auch eine pazifistische Haltung sei daher völlig berechtigt: „Immer wieder zu erinnern, zu ermahnen, ins Herz zu senken, zu beten, zu denken, zu überlegen: Wie ist Gewaltfreiheit möglich?“ Die Bischöfin zitierte den Dichter Erich Fried: „Wer denkt, dass die Feindesliebe unpraktisch ist, der bedenkt nicht die praktischen Folgen der Folgen des Feindeshasses.“ Das Evangelium müsse „Rückenwind sein bei der Suche nach Recht und Gerechtigkeit“.

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