Wort zum Christfest 2015

Bischöfin Fehrs: Mutiger für die Friedensbotschaft eintreten

Bischöfin Kirsten Fehrs
Bischöfin Kirsten Fehrs© Marcelo Hernandez / Nordkirche

24. Dezember 2015 von Kirsten Fehrs

Hamburg. Die Weihnachtsgeschichte kann nach Ansicht von Bischöfin Kirsten Fehrs auch heute noch Frieden stiften. „Das Bild vom Kind in der Krippe als Zeichen des Friedens ist so einfach und so stark, dass es in allen Sprachen und Kulturen verstanden wird“, sagte die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck in ihrer Weihnachtsbotschaft. „Dieses Bild entfaltet in diesen Tagen eine ungeahnte Aktualität: Ein schutzbedürftiges Kind ist es, an dem wir unsere Werte ausrichten. Gott begegnet uns in den schwächsten Mitgliedern der Gesellschaft.“ Die Bischöfin erinnerte an die mindestens 7.000 Flüchtlingskinder allein in Hamburg, aber auch an Kinder, die unter Armut und zerrütteten Familienverhältnissen leiden. „Sie sind es, die in besonderer Weise unsere Hilfe, unsere Unterstützung und unsere Gebete brauchen.“

Bischöfin Fehrs schilderte die Kraft der Weihnachtsgeschichte, wie sie sich in einem kurzen Film entfalte, der von der Kirchengemeinde Hamburg-Wilhelmsburg initiiert wurde. „Die Weihnachtsgeschichte wird von Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft und an Orten mitten im Stadtteil gelesen.“ So werde sie in die Realität geholt. „In der Wilhelmsburger Weihnachtsgeschichte transportieren die Menschen die Botschaft: Wir haben alle eine Friedenssehnsucht, und gemeinsam machen wir sie stark und lebendig.“ Fehrs verwies darauf, dass gemeinsame Friedenswünsche besonders in diesem Jahr wichtig seien, in dem bereits über 1.600 gewalttätige Übergriffe auf Flüchtlinge stattgefunden haben. „Wir müssen mutiger und eindeutiger werden, damit das Gute stark wird und der Fremdenhass schwach“, so die Bischöfin. „Lasst uns dafür die vertrauten Worte der Weihnachtsgeschichte hinaustragen in die Welt zur Ermutigung aller: Frieden auf Erden! Fürchte dich nicht!“

Die Botschaft von Bischöfin Kirsten Fehrs zum Christfest im Wortlaut:

„Die Weihnachtsgeschichte ist immer noch die stärkste Botschaft des Friedens.

Das Bild vom Kind in der Krippe als Zeichen des Friedens ist so einfach und so stark, dass es in allen Sprachen und Kulturen verstanden wird. Es entfaltet in diesen Tagen eine ungeahnte Aktualität: Ein schutzbedürftiges Kind ist es, an dem wir unsere Werte ausrichten. Gott begegnet uns in den schwächsten Mitgliedern der Gesellschaft. Ich denke dabei an die mindestens 7.000 Flüchtlingskinder allein in Hamburg, aber auch an andere Kinder, die in Armut und zerrütteten Familienverhältnissen leben. Sie sind es, die in besonderer Weise unsere Hilfe, unsere Unterstützung und unsere Gebete brauchen.

Besonders beeindruckt hat mich in diesem Jahr, wie die Weihnachtsbotschaft in Hamburg-Wilhelmsburg aktualisiert worden ist. Die dortige Kirchengemeinde hat ein vielbeachtetes YouTube-Video gedreht, in dem die Weihnachtsgeschichte von Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft gelesen wird, mitten im Getümmel der Großstadt. Alle halten eine große Bibel in der Hand und lesen die Weihnachtsgeschichte an ungewöhnlichen Orten, Satz für Satz. „Es begab sich aber zu der Zeit…“  Sie lesen vor dem Jobcenter, bei Schäfern mitten im Stall oder bei der Lebensmittelausgabe der Tafel. Eine Mutter, die ihr Baby auf dem Arm hält, liest zärtlich: „Da machte sich auch auf Josef aus Galiläa mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger.“ In gebrochenem Deutsch zitiert eine Frau: „Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.“ - Im Hintergrund sind hunderte Container einer Flüchtlingsunterkunft zu sehen.

Ich denke an die vielen Weihnachtsgrüße, die ich dieses Jahr erhalten habe, in denen die Geschichte der Heiligen Familie auf der Flucht vor Herodes zitiert wird. Eine Familie voller Angst. Weihnachtswünsche voller Empathie. Sie fordern dazu auf, uns stark zu machen für die Friedensbotschaft. Vor allem in diesem Jahr, in dem es schon mehr als 1.600 fremdenfeindliche Übergriffe auf Flüchtlinge gab. In unserem Land. Menschen dürfen in Deutschland keine Angst haben. Erst recht nicht Menschen auf der Flucht.

Die „Wilhelmsburger Weihnachtsgeschichte“ transportiert die Botschaft: Wir haben alle eine Friedenssehnsucht, und gemeinsam machen wir sie stark und lebendig. Wir müssen mutiger und eindeutiger werden, damit das Gute stark wird und der Fremdenhass schwach! Lasst uns dafür die vertrauten Worte der Weihnachtsgeschichte hinaustragen in die Welt und lasst die Worte stark werden: „Frieden auf Erden!“ Die Kinder rufen es im Krippenspiel. „Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchte dich nicht!“

Zum Schluss des Films hören wir den Friedenswunsch in ganz vielen Sprachen. „Paz para todo el mundo!“ Zwei Afrikanerinnen lachend mit ihren Kindern auf der Straße, in einer Sprache, die ich nicht verstehe, aber von Herzen sprechen auch sie den Friedenswunsch: „Friede auf Erden!“  Und ein alter Mann auf Platt schließt: „Ik wünsch vun Harten allen Minschen, Freeden op Eerden.“

Auch ich wünsche Ihnen allen eine wunderbare Weihnachten und Frieden auf Erden!“

Der Film „Wilhelmsburger Weihnachtsgeschichte“ aus der Kirchengemeinde Hamburg-Wilhemsburg ist zu sehen unter: <link https: www.youtube.com>
www.youtube.com/watch

 

Bischöfin Fehrs hält an Heiligabend, 24.12., eine Weihnachtsandacht in der Hamburger Tagesaufenthaltsstätte für Wohnungslose.
Sie predigt an Heiligabend, 24.12., um 21 Uhr in der 4. Christvesper in der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis.
Am ersten Weihnachtstag, 25.12., hält sie im Gottesdienst der Syrisch-Orthodoxen St.-Dimet-Gemeinde in Hamburg-Neugraben um 9.30 Uhr ein Grußwort.

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