Bischöfin Fehrs: „Ohne Ehrenamtliche wäre alles nichts“

17. November 2023 von Melanie Köhne

Am 19. November verleiht Bischöfin Kirsten Fehrs in einem festlichen Gottesdienst die Bugenhagenmedaille im Sprengel Hamburg und Lübeck für herausragendes ehrenamtliches Engagement in der Nordkirche.

Hamburg. Es ist die höchste Auszeichnung, die die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) zu vergeben hat. In diesem Jahr überreicht Bischöfin Kirsten Fehrs die Bugenhagenmedaille gleich vier Menschen, die sich um ihren außerordentlichen Einsatz für das kirchliche Leben im Sprengel Hamburg und Lübeck verdient gemacht haben. Die Verleihung findet am 19. November um 14 Uhr in einem festlichen Gottesdienst in der Hauptkirche St. Petri statt.

Bischöfin Fehrs: „Ihr seid das Licht der Welt, sprach Jesus und würdigte damit all jene, die in ihrem täglichen Tun Hoffnung und Zuversicht verbreiten. Auch die diesjährigen Empfängerinnen und Empfänger der Bugenhagenmedaille sind überzeugende Botschafter der Hoffnung. Ich stehe bewundernd davor, wie sie unermüdlich und empathisch ihre Zeit und ihre Kraft für das Wohl ihrer Mitmenschen und das Wohl unserer Kirche einsetzen. Inmitten all der Krisen unserer Zeit, all der Ängste und Sorgen, die uns beschäftigen und die ständig größer zu werden scheinen, leisten diese vier Menschen seit Jahrzehnten unbeirrt ehrenamtliche Arbeit in Kirchengemeinden und -kreisen, Ausschüssen und Arbeitsgruppen, kirchlichen Diensten und Werken. Ohne solch ehrenamtliche Unterstützung wäre unsere Kirche, wäre unsere gesamte Gesellschaft nicht denkbar, wäre alles nichts. Und weil die Anerkennung für solch engagierte Menschen gar nicht groß genug sein kann, freue ich mich, ihnen als Dank unserer Kirche in diesem Jahr diese Auszeichnung überreichen zu dürfen.“

Dr. Christiane Eberlein-Riemke

Schon seit mehr als vier Jahrzehnten übernimmt Dr. Christiane Eberlein-Riemke Leitungsverantwortung im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein. Bereits seit Anfang der 1980er Jahre ist sie im Kirchengemeinderat und vielen weiteren Bereichen des Gemeindelebens in der Johannes-Kirchengemeinde Norderstedt-Friedrichsgabe ehrenamtlich aktiv. Darüber hinaus gehört sie der Kirchenkreissynode und dem Kirchenkreisrat an. Seit 2018 ist sie zudem Synodale der Nordkirche, seit 2019 stellvertretende Synodale der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).

Ihre Akkuratesse in der Sache, ihre Zuverlässigkeit und menschlich-warmherzige Beteiligung in kirchlichen Entscheidungsgremien verschaffen der 71-Jährigen auf allen Ebenen höchste Anerkennung.

Wilfried Kniffka

Seit den 1960er Jahren unterstützt Wilfried Kniffka mit großem Einsatz von Zeit und Kraft die kirchliche Arbeit. Er war Mitglied im Kirchenvorstand der Heilig-Geist-Kirchengemeinde Pinneberg und seit 1991 maßgeblich mitgestaltendes Mitglied der Synode des Kirchenkreises Pinneberg (später Hamburg-West/Südholstein) und Vorsitzender ihres Finanzausschusses. In seinen Funktionen als Mitglied in Kirchenkreisvorstand und Kirchenkreisrat bereitete er die Fusion der Kirchenkreise mit vor.

Durch seinen beruflichen Hintergrund als Bankkaufmann hat sich der 78-Jährige besonders im Bereich der Finanzangelegenheiten engagiert und ist zugleich mit seiner gewissenhaften Kompetenz und bescheidenen, feinsinnigen Art als Fachmann und Berater des Kirchenkreises allseits geschätzt.

Elisabeth Lamprecht 

Elisabeth Lamprecht hat sich in herausragender Weise um den Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Hamburg-Ost verdient gemacht. Mehr als 20 Jahre war sie hochengagiertes Mitglied des Kirchengemeinderates Sasel. Seit 2001 gehört sie der Synode und anschließend auch dem Kirchenkreisvorstand des damaligen Kirchenkreises Stormarn sowie nach der Kirchenkreisfusion dem Kirchenkreisrat Hamburg-Ost an. Mit hoher persönlicher und zeitlicher Präsenz bringt sie sich seit 2018 als stellvertretende Vorsitzende des Kirchenkreisrates in die Gremienarbeit ein.

Als Sozialwissenschaftlerin sieht die 70-Jährige in allen Tätigkeitsfeldern stets über den Tellerrand hinaus – klug, aufgeschlossen, menschlich zugewandt. Sie hat ein besonderes Herz für die sozialen, diakonischen und politischen Themen der kirchlichen Arbeit, ist doch Kirche immer Kirche in der Welt.

Gerhard Thimm

Bereits über die Jugendarbeit seiner Wohnortgemeinden Rellingen und Halstenbek fing Gerhard Thimm an, die damalige Ausländerarbeit im Kirchenkreis Pinneberg mitzugestalten. 1994 war er an der Gründung des Diakonievereins Migration beteiligt. Fast 20 Jahre ist er Mitglied des Kirchengemeinderats in Halstenbek und seit 12 Jahren in der Kirchenkreissynode Hamburg-West/Südholstein. Darüber hinaus ist sein starkes ökumenisches Engagement hervorzuheben. Seit 2012 ist er Mitglied im Geschäftsführenden Ausschuss Ökumene des Kirchenkreises und schon einige Jahre dessen Vorsitzender, seit 2019 im Vorstand des Zentrums für Mission und Ökumene (ZMÖ).

Auf vorbildliche Weise füllt der 62-Jährige sein Ehrenamt nicht nur mit viel Engagement, sondern aufgrund seiner langjährigen Erfahrung mit umfassender Fachlichkeit, echter Glaubensüberzeugung und einem großen Herzen für die Schwachen – weltweit – aus.