„Erschüttert und alarmiert“

Bischöfin Steen: Statement zur Zerstörung einer Gedenkstele in Flensburg

Bischöfin Nora Steen
Bischöfin Nora Steen© Tim Riediger, Nordkirche

31. Mai 2024 von Antje Wendt

Die Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Nora Steen, äußert sich erschüttert über die Zerstörung einer Gedenkstele in Flensburg.

Gedenken an Sinti und Roma

Die Stele, die in der Nacht zum 29. Mai mit Gewalt aus ihrer Verankerung gerissen wurde, erinnert an die Sinti und Roma, die 1940 aus Flensburg und der Region deportiert und ermordet wurden. In dem öffentlichen Statement verurteilt die Bischöfin die Tat als Angriff auf unsere Gesellschaft und unsere Werte. Das Statement im Wortlaut:

„Eine Nachricht in der gestrigen Presse hat mich zutiefst erschüttert und alarmiert: In der Nacht zum 29. Mai wurde in Flensburg eine Gedenkstele mit brutaler Gewalt aus ihrer Verankerung gerissen. Diese Stele erinnert an die Sinti und Roma, die 1940 aus Flensburg und Umgebung deportiert wurden. Erneut richtet sich ein Übergriff gegen eine Minderheit in unserer Gesellschaft.

Angriff auf unsere Gesellschaft

Stigmatisiert, verachtet, drangsaliert – das ist das Schicksal der Sinti und Roma in Europa. Auch heute noch bestehen Vorurteile fort, die zur sozialen Ausgrenzung führen. Und nun dies! Dieser Akt ist ein Angriff auf unsere Gesellschaft, unsere Werte und das, woran wir fest glauben: die uneingeschränkte Würde jedes einzelnen Menschen.“

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