„Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe gehören in unser Wirtschaftssystem“

Bischof Abromeit predigt im Festgottesdienst in Jarmen

Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit
Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit© Marcelo Hernandez, Nordkirche

29. Juni 2019 von Annette Klinkhardt

Jarmen/Greifswald. „Setzt euch für das Gemeinwesen ein. Entdeckt doch das Schöne und Positive.“ Diese Worte des Propheten Jeremia stellte Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit heute (29. Juni) in den Mittelpunkt seiner Predigt in der Marienkirche in Jarmen.

Der Festgottesdienst läutete die Feiern am zweiten Festwochenende zum Jubiläum 750 Jahre Stadt Jarmen ein. Der Greifswalder Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) erinnerte an freudige und traurige Ereignisse in der Geschichte Jarmens und appellierte in Anlehnung an die 2500 Jahre alten Worte des Propheten, das Wohl aller im Auge zu behalten.

„Man hatte uns ja einreden wollen, Wirtschaft und Wohlstand funktionieren nur so, dass jeder seinen eigenen Nutzen suche, dann hätten alle das, was sie brauchten. Man nennt diese Wirtschaftsform ‚Kapitalismus‘, ‚die Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, deren treibende Kraft das Gewinnstreben Einzelner ist‘, wie es der Duden erklärt. Aber das ist zutiefst unchristlich. Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe gehören nämlich mit in das Wirtschaftssystem hinein. Deswegen sollten wir bewusst wieder von einer sozialen Marktwirtschaft reden.“

Es sei zu kurz gedacht, nur den eigenen Profit im Auge zu haben. „Suchet der Stadt Bestes! Wenn es dem Land gut geht, dann werden alle davon profitieren. Und – darüber können wir im Rückblick auf 30 Jahre deutsche Einheit uns freuen – die Wirtschaft ist in den letzten Jahren nach schweren Zeiten so gewachsen, dass die Menschen in unserer Region es auch spüren.“

Der Stadt Bestes zu suchen, wie der Prophet Jeremia es nannte, bedeute keinen blinden Aktionismus. Gerade für Christen sei es wichtig, Orientierung in Gottes Willen zu suchen und Kraft aus der Verbindung mit Gott zu ziehen: „Mit unseren Kräften allein ist es nicht getan. Gewiss, wir können viel bewegen, wenn wir uns in Übereinstimmung mit dem Gotteswillen wissen, aber unsere Möglichkeiten kommen doch auch immer wieder an ihr Ende. Gott schenkt uns noch ein weiter gehendes Mittel. Er gibt uns Anschluss an seine ewigen Kräfte. Wir dürfen das, was uns bewegt, in Worte fassen und die Nöte und Sorgen, die uns auf dem Herzen liegen, Gott selbst vortragen“, sagte der Bischof.

Er schloss seine Predigt mit den Sätzen: „Suchet der Stadt Bestes! In der Ausrichtung auf dieses Ziel wächst das, was auch das Leben in Jarmen schön macht.“

Musikalisch begleiteten den Gottesdienst der Jarmener Bläserchor und die Band „Reverends & Friends“. Die Pfarrer und ihre Freunde, das sind: Der Jarmener Pastor Arnold Pett (Gesang und Keyboards), Silke Kühn, Pastorin der Gemeinde Kartlos-Völschow (Gesang und Gitarre), Christian Bauer, Pastor der Gemeinde Hohenmocker (Bass), Arne Kühn von „Kirche stärkt Demokratie“ (E-Gitarre), Dirk Homeyer (Gesang und Gitarre) sowie Matthias Kerber (Schlagzeug).

Mehr als zwei Wochen lang feiert die Stadt Jarmen ihr Jubiläum. Am 7. Juli endet es mit einem Abschlussgottesdienst in der Marienkirche. 

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