„Gutgelaunt und mit tollen Ideen missionieren“

Bischof Abromeit verleiht zum dritten Mal Bugenhagenpreis

Dr. Hans-Jürgen Abromeit, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern mit Sitz in Greifswald. Das Foto entstand im Juli 2014 im Greifswalder Dom, der Predigtstätte von Bischof Abromeit. Fotograf ist Marcelo Hernandez/Nordkirche
Dr. Hans-Jürgen Abromeit, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern mit Sitz in Greifswald. Das Foto entstand im Juli 2014 im Greifswalder Dom, der Predigtstätte von Bischof Abromeit. Fotograf ist Marcelo Hernandez/Nordkirche© Marcelo Hernandez / Nordkirche

28. Juni 2016 von Annette Klinkhardt

Greifswald. „Glück im Topf – eine Kreativ- und Erlebniswoche“ der Johannesgemeinde und das Projekt „Ein Raum für Kompass Kids“ sind die diesjährigen Preisträger des Bugenhagen-Wettbewerbs

Bereits zum dritten Mal verleiht die kirchliche Johannes-Bugenhagen-Stiftung heute Abend (28. Juni) im Kreisdiakonischen Werk in Greifswald Preise. Unter dem Motto „Brücken bauen“ waren Kirchengemeinden im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis aufgerufen, neuartige, originelle oder besondere Projektideen zum Thema Mission einzusenden. Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit, Vorsitzender der Stiftung: „Auch in unseren Kirchengemeinden müssen wir lernen, neu auf die Aufgabe Mission zuzugehen. Mission ist nichts Zusätzliches, das zu den vielen Aufgaben einer Gemeinde dazukommt, sondern Christus vor aller Welt zu bezeugen, muss unser zentrales Interesse sein. Wie Gemeinden gutgelaunt und mit vielen guten Ideen missionieren, zeigen unsere zwei Preisträger.“ 

Die Projekte „Glück im Topf“ und „Ein Raum für Kompass Kids“ erhalten jeweils 500 Euro Preisgeld und 3.000 Euro Fördergeld. Vom 27. bis 31. Juli findet die Erlebnis- und Kreativwoche der Johannesgemeinde auf der Wiese am Dubnaring in Greifswald statt. Susanne Kiefer ist im Vorbereitungsteam: „Im Mittelpunkt steht eine Kochshow, zu der wir an jedem Abend einen anderen Gast haben. Auch der Greifswalder Oberbürgermeister Stefan Fassbinder wird sein Lieblingsgericht kochen. Der Theologe und Kabarettist Torsten Hebel moderiert, und der Liedermacher Klaus-André Eickhoff spielt eigene Songs.“ Dies alles passiert in einem großen Zelt, das rund 200 Gäste fasst.

Nachmittags können Kinder und Jugendliche in Schauspiel-Workshops schlummernde Talente entdecken, beim Tanzworkshop Choreographien und Techniken lernen. Im Tonstudio kann man selbst eingespielte Musik abmischen. Tanzeinlagen und Songs werden dann am Abend gleich dem Publikum präsentiert. Ein ambitioniertes Programm, mit dem die Johannesgemeinde das Kuratorium der Stiftung völlig überzeugt hat.

Mit den Kompass-Kids zeichnet die Bugenhagenstiftung erstmals ein ökumenisches Projekt aus, das von evangelischen Freikirchen entwickelt wurde, und zu dem die evangelische Johannesgemeinde schon bald dazu gestoßen ist. Seit neun Jahren bietet ein Team von Ehrenamtlichen der Greifswalder Brüdergemeinde, der Baptisten und der Johanneskirche jede Woche bei Wind und Wetter auf einer Wiese in Schönwalde ein Programm für Kinder von sieben bis 12 Jahren an. Nach einer halben Stunde Bewegung und Spielen wird eine biblische Geschichte als kleines Theaterstück aufgeführt. Danach kommen die Kinder beim Malen, Nachspielen der Geschichte oder beim Basteln ins Gespräch über Jesus und seine Botschaft. Der Jugendreferent der Greifswalder Baptisten, Oliver Lubahn, erzählt: „Einige sagen dann: ‚Mein Papa sagt, Gott gibt’s nicht‘ oder „Bevor ihr hier wart, hat mir nie jemand was von Jesus erzählt.‘ Manche dieser Kinder wollen inzwischen mit uns beten. Da kommen dann so Bitten wie ‚Lass Mama wieder gesund werden‘ oder ‚Hilf, dass mein Bruder wieder zu uns kommt‘.“

Das Fördergeld erhalten die Kompass Kids für einen Raum, den sie in Schönwalde mieten wollen. „Wir wollen eine Anlaufstelle sein für die Schönwalder, die einfach mal reden wollen oder nicht wissen, wo sie sonst mit ihren Anliegen hin können.“

Seit 2008 fördert die Johannes-Bugenhagen-Stiftung das kirchliche Leben, indem sie Projekte in den Bereichen Seelsorge, Verkündigung, Mission und Unterweisung im Kirchenkreis unbürokratisch unterstützt. Dabei weiß sie sich in der Tradition ihres Namensgebers, des Reformators Johannes Bugenhagen.

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