„Das Leben im Bewusstsein seiner Begrenztheit meistern“

Bischof Magaard beim Deutschen Pfarrertag

Predigte im Eröffnungsgottesdienst: Bischof Gothart Magaard (Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland)  -  Mit einem Gottesdienst in der St.Lorenz-Kirche in Travemünde wurde am 26.9.16 der Deutsche Pfarrertag eröffnet.
Predigte im Eröffnungsgottesdienst: Bischof Gothart Magaard (Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland) - Mit einem Gottesdienst in der St.Lorenz-Kirche in Travemünde wurde am 26.9.16 der Deutsche Pfarrertag eröffnet.© pfarrerverband/christianschauderna

26. September 2016 von Marie-Elisabeth Most-Werbeck

Lübeck-Travemünde. Bischof Gothart Magaard, Sprengel Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), hat heute (26. September) in der St. Lorenz-Kirche in Lübeck-Travemünde mit einem festlichen Gottesdienst den 74. Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrertag eröffnet.

 

Unter dem Motto „endlich leben“ befassen sich die mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Themen wie Sterbehilfe, Organspende, Bestattungskultur.

In seiner Predigt griff Bischof Gothart Magaard das Wort aus der Offenbarung des Johannes auf: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde“. Magaard: „Als Pastorinnen und Pastoren hören wir diese Worte mit Blick auf unsere Aufgabe, Menschen angesichts des Sterbens und des Todes zu begleiten.“ Tränen, Leid und Schmerz seien für Pastorinnen und Pastoren auf dem Weg der Trauer ebenso Wirklichkeit wie die Dankbarkeit im Rückblick auf das Gute. Trauer sei der einzige Weg, das Leben neu zu lernen. „Auch wenn wir auf  einen neuen Himmel und eine neue Erde warten, bleibt uns dieser Weg nicht erspart, denn wir selbst stehen mit beiden Beinen auf dieser Erde und sind den Abschieden in dieser Welt weiterhin ausgesetzt. Wir können nichts überspringen“, so Magaard weiter.

Der neue Himmel und die neue Erde erlösen nicht von der Herausforderung, das Leben im Bewusstsein seiner Begrenztheit zu meistern. „Die Lebenskunst liegt darin, gerade im Leben den Gedanken an den Tod nicht zu verdrängen, sondern mit Entschlossenheit die uns gegebene Zeit mit Leben zu füllen, auch wenn wir wissen, dass unser Lebenswerk unvollendet bleibt“, sagte Magaard. Der Seher Johannes spreche nicht an dieser Welt vorbei, er weise den Glauben auf die Zukunft, „in die uns die Verstorbenen vorausgegangen sind. Und er verweist uns auf unsere Lebenszeit, die wir mit Weisheit und Zuversicht gestalten, und ganz sicher auch in jeder Hinsicht ‚endlich leben‘ sollen“, erklärte Bischof Magaard.

Dem Verband evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland e.V. gehören etwa 21.000 Pastorinnen und Pastoren in 21 Mitgliedsvereinen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an. Der Verband will die Gemeinschaft unter den Geistlichen über die Grenzen der Landeskirchen hinaus stärken, regt den theologischen Gedankenaustausch untereinander an und bietet ein Forum für die allgemeinen Fragen des Berufsstandes.

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