Ariane Westphal: „Ein sehr dankbarer Job“

Bischof Tilman Jeremias segnet elf Gemeindepädagoginnen und -pädagogen

Bischof Jeremias mit den neuen Gemeindepädagoginnen und –pädagogen in der Rostocker Kirche St. Nikolai
Bischof Jeremias mit den neuen Gemeindepädagoginnen und –pädagogen in der Rostocker Kirche St. Nikolai© Nordkirche/Daniel Vogel
Ariane Westphal vor der Neubrandenburger Friedenskirche
Ariane Westphal vor der Neubrandenburger Friedenskirche© Nordkirche/Sebastian Kühl

28. August 2020 von Annette Klinkhardt

Rostock/Greifswald. Neun Gemeindepädagoginnen und zwei Gemeindepädagogen aus dem Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche erhalten am kommenden Sonntag (30. August) einen Segen für ihren Dienst in den Kirchengemeinden: Bischof Tilman Jeremias beauftragt sie in einem Festgottesdienst in der Rostocker Kirche St. Nikolai.

„Ich freue mich über so viele engagierte und gute Leute für unsere Gemeinden. Wir brauchen ganz dringend Menschen, die pädagogisch gebildet sind und den Glauben vermitteln, das haben schon die Reformatoren erkannt. Wir lernen unser Leben lang und sollen insbesondere immer besser dazu in der Lage sein, Gottes Wort als Quelle des Lebens zu verstehen“, sagt Bischof Jeremias.

Bischöflich Segnung würdigt auch den Dienst

Im vergangenen Jahr hat die Nordkirche ein Gesetz verabschiedet, das die Ausbildung und die Einsegnung von Diakoninnen und Gemeindepädagogen regelt: Ziel war ein einheitlicher Qualitätsstandard. Die zentrale Veranstaltung mit der Segnung durch den Bischof würdigt, wie wichtig die Gemeindepädagoginnen und Gemeinden für das kirchliche Leben sind.

Exemplarisch stellen wir Ariane Westphal aus Neubrandenburg (Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Mecklenburg) vor:

Ariane Westphal, Friedenskirche Neubrandenburg: Vor ihrer Ausbildung zur Gemeindepädagogin war Ariane Westphal zehn Jahre lang als Kosmetikerin selbstständig tätig. Die beiden Berufe liegen gar nicht so weit auseinander, meint sie: „Das Schönmachen ist auch eine Art von Seelsorge. In der Kosmetik geht es darum, dass Frauen sich wertschätzen, sich etwas gönnen. Ich habe Freude daran, anderen etwas Gutes zu tun. Und es war sehr erfüllend, zu hören: Ich habe mich schon den ganzen Tag auf diesen Termin gefreut!“

Kirche war Konstante im Leben

Drei Kinder bekam sie während ihrer Selbstständigkeit, mit jedem wurde es schwieriger, allen Ansprüchen gerecht zu werden. „Ich habe dann überlegt, was ich stattdessen machen kann. Dabei fiel mir ein, dass ich mich in der Kirche immer wohlgefühlt und aufgehoben gefühlt habe. Das ist die Konstante in meinem Leben.“ Da ihr Großvater Pastor in Schwanbeck bei Friedland war, wurde sie als Kind getauft und besuchte auch den Konfirmandenunterricht. „Ich durfte schon ganz offen kirchlich sein“, erzählt die 1981 geborene Ariane Westphal, „dagegen hatte mein Opa ganz anders zu kämpfen.“

Als ihr die Ausschreibung zur berufsbegleitenden Ausbildung für Gemeindepädagogen in Ludwigslust in die Hände fiel, war ihr klar: „Das ist genau für Frauen wie mich konzipiert: mit Familie, im Beruf, mit Lebenserfahrung. Da wusste ich sofort, das ist das Richtige.“ Sie startete die dreijährige Ausbildung im Herbst 2015, während sie weiterhin als Kosmetikerin arbeitete und drei Kinder versorgte. Dazu kam zunächst eine 25-prozentige Anstellung in der Emmaus-Kirchgemeinde Staven.

Kirche mitten in der Stadt

Seit 2018 arbeitet sie für die Friedenskirche in der Neubrandenburger Oststadt, einem Gebiet, das zu DDR-Zeiten Inbegriff von modernem Wohnen war und in dem heute viele sozial schwache Familien leben. „Ich finde es wichtig, dass Kirche mitten in der Stadt ist“, sagt sie, „die Leute erkennen mich auf der Straße und fangen ein Gespräch an.“

Mit ihren Angeboten geht sie an Schulen und in Kindergärten. „In der Schule geht es mir vor allem um ganz lebensnahe Themen: Wie sehe ich mich und wie die anderen? Wie ist ein gutes Leben im christlichen Sinne möglich?“ Von christlichen Themen erzählt sie, wenn die Hortkinder vor den kirchlichen Feiertagen die Kirche besuchen. „Da kommen dann so Fragen wie ‚Warum hängt der Mann am Kreuz?‘“

Dem Thema „Schönheit“ ist sie auch als Gemeindepädagogin treu geblieben. So bietet sie für die Schülerinnen der Orientierungsstufe „Schönheitssache“ als Ganztagsangebot. Sie rührt mit den Mädchen Cremes an oder zeigt ihnen, wie sie eine Handmassage geben können. „Wir gehen der Frage nach, was Schönheit bedeutet und wie wir uns sehen. Ich wünsche mir, dass gerade die jungen Mädchen ihre Schönheit als Gottes Kinder erkennen.“

Als Gemeindepädagogin hat sie ihre berufliche Erfüllung gefunden: „Es ist ein toller Beruf, weil man dabei vielen Menschen begegnet, die Sehnsucht haben nach einem guten Wort oder Segen. Die Möglichkeit, gerade mit Kindern über Lebensthemen zu sprechen und sie ein Stück zu begleiten, ist schön und ein sehr dankbarer Job.“

 

Hinweis: Aufgrund der aktuellen Hygienevorschriften können diesmal leider nur die engsten Angehörigen und einzelne Mitglieder der jeweiligen Kirchengemeinde am Gottesdienst teilnehmen. Wir bitten um Verständnis.

 

 

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