Bugenhagen-Medaille für Greifswalder Professorin
01. November 2016
Die Greifswalder Theologie-Professorin Julia Männchen (77) hat am Sonntag (30. Oktober) die Bugenhagen-Medaille der Nordkirche erhalten. Bischof Hans-Jürgen Abromeit überreichte ihr die Urkunde in einem Festgottesdienst im Greifswalder Dom St. Nikolai. Die Bugenhagen-Medaille ist die höchste Auszeichnung der Nordkirche.
Julia Männchen habe sich in besonderen Maße für die Verbreitung der jüdischen Sprache und Kultur eingesetzt und damit der evangelischen und vor allem der pommerschen Kirche einen unschätzbaren Dienst erwiesen, sagte Bischof Abromeit in seiner Laudatio.
Von 1968 an lehrte Männchen an der Greifswalder Universität Hebräisch und Bibelkunde des Alten Testaments. Ab den 70er Jahren engagierte sie sich für den christlich-jüdischen Dialog. Gemeinsam mit der Evangelischen Studentengemeinde setzte sie sich für die Verlegung der ersten "Stolpersteine" in Greifswald ein. 1980 fand sie beim Aufräumen in der Theologischen Fakultät Schriftstücke und Exponate des Palästina-Experten Gustaf Dalman (1855-1941) wie Hausgerätschaften, Pflanzen- und Gesteinsproben sowie rund 10.000 historische Fotografien. Bis in ihren Ruhestand leitete sie zehn Jahre lang ehrenamtlich das Dalman-Institut.