Leben unter der Kennedybrücke

Diakonie und Caritas protestieren gegen Obdachlosen-Vertreibung

Obdachlosigkeit (Symbolbild)
© fotolia, mark_hubskyi

07. Juli 2016 von Klaus Merhof, Simone Viere

Diakonie und Caritas haben gegen die vom Hamburger Bezirk Mitte angekündigte Vertreibung von Obdachlosen an der Kennedybrücke protestiert. "Wer in Zelten und unter Brücken schläft, tut dies aus existenzieller Not und nicht aus romantischen Freiheitsgefühlen", sagte Diakonie-Vorstand Gabi Brasch.

Obdachlosenplatten seien für niemanden schön. Doch die Polizei könne obdachlose Menschen "nur hin und her treiben". Sie beseitige weder die Platten noch die Obdachlosigkeit.

"Obdachlose Menschen brauchen ein Dach über dem Kopf", sagte Brasch. "Solange die Stadt den Menschen keine vernünftige Unterbringung anbietet, verschärfen ordnungspolitische Maßnahmen nur die Not der Betroffenen."

Bessere Versorgung obdachloser Menschen gefordert

Auch Michael Edele, stellvertretender Caritasdirekor, forderte "endlich eine deutlich bessere Versorgung obdachloser Menschen mit Unterbringungsplätzen". Angesichts sinkender Flüchtlingszahlen sei es "unverständlich, warum die Stadt nicht die freien Plätze in den Flüchtlingsunterkünften nutzt".

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