Tagung der Landessynode in Lübeck-Travemünde

Erklärung zur Flüchtlingssituation: Gesellschaftlichen Wandel mutig gestalten!

"Fürchte dich nicht" - für viele Synodale in Travemünde nicht nur ein origineller Stempel aus dem Kunstprojekt "Spirituelle Garküche" von Christoph Riemer, sondern innerer Leitfaden und tiefe Überzeugung
"Fürchte dich nicht" - für viele Synodale in Travemünde nicht nur ein origineller Stempel aus dem Kunstprojekt "Spirituelle Garküche" von Christoph Riemer, sondern innerer Leitfaden und tiefe Überzeugung© Maren Warnecke / Nordkirche

26. September 2015 von

Lübeck-Travemünde. Die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche (Nordkirche) hat heute (26.September) eine Erklärung zur Flüchtlingssituation beschlossen. Sie nimmt „mit Freude und Dankbarkeit zur Kenntnis, in welchem beispiellosen Ausmaß Flüchtlingen in unserer Gesellschaft Hilfe zuteil wird“, heißt es in dem Papier der 156 Synodalen aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Jeder Mensch sei ein Ebenbild Gottes und „bedarf unseres Schutzes und unserer Hilfe. Darum danken wir von ganzem Herzen allen Menschen, den Gemeinden, Diensten und Werken, die sich für die Würde der Menschen engagieren, die zu uns kommen“.

Weiter heißt es in der Erklärung: „‘Lernt Gutes tun‘ heißt aber auch, sich nicht auf Nothilfe zu beschränken, sondern nach den Ursachen für Flucht und Vertreibung zu fragen, sie zu benennen und gegen sie anzugehen.“ Gesellschaftlich und politisch sei ein Umdenken nötig, das die weltweiten, langfristigen sozialen und ökologischen Folgen unseres Handelns zum Maßstab macht und unsere Verantwortung für diese Welt wahr und ernst nimmt.

Das Grundrecht auf Asyl sei unveräußerliches Menschenrecht, heißt es weiter. „Die Landessynode fordert, das Recht auf ein faires Asylverfahren, eine sorgfältige Einzelfallprüfung sowie die Gewähr der bestehenden Rechts- und Leistungsansprüche jedem Asylbewerber unterschiedslos zu garantieren und in keiner Weise einzuschränken. Unterschiede zu machen zwischen Flüchtlingen nach Herkunftsländern oder Nützlichkeitserwägungen widerspricht dem christlichen Menschenbild.“ Darüber hinaus fordert die Landessynode legale Zuwanderungsmöglichkeiten nach Deutschland. Arbeitsvisa und ein Einwanderungsgesetz seien wirksame Mittel, die Gefahren, denen Menschen auf der Flucht ausgesetzt sind, einzudämmen. Kriegsflüchtlinge müssten entsprechend der Genfer Flüchtlingskonvention aufgenommen werden, ohne ein Asylverfahren durchlaufen zu müssen.

„Vor uns liegen große Herausforderungen, die Kirche und Gesellschaft nachhaltig verändern werden. Die Landessynode nimmt Ängste vor einer Überforderung ernst und ist sich der Schwierigkeiten und Probleme sehr bewusst. Sie ist gleichwohl davon überzeugt, dass wir über genügend Kräfte, Solidarität und Engagement verfügen, um diese Zukunftsaufgabe zu gestalten. Sie ist überzeugt, dass der gesellschaftliche Wandel eine große Chance und eine Bereicherung für uns sein kann, wenn wir ihn mutig und beherzt gestalten.“ Die Landessynode ruft alle Gemeinden, Kirchenkreise, Dienste und Werke auf, sich den Menschen zu öffnen, die zu uns kommen. „Lassen wir uns von ihnen verändern und bereichern! Das biblische Zeugnis lehrt uns, darin keine Gefahr zu sehen, sondern den Weg zu vertiefter Mitmenschlichkeit und lebenswerter Zukunft aller Menschen.“

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