Europawoche: Für Versöhnung und Frieden setzen sich auch die Kirchen ein
06. Mai 2025
Im Mai werden in fast allen europäischen Ländern Europawochen gefeiert. Sie erinnern an die Gründung des Europarates vor 75 Jahren. Doch: Frieden in Europa ist nicht mehr selbstverständlich und der Glaube an Europa als Friedensprojekt auch nicht. Für Frieden und Versöhnung müssen wir uns immer wieder einsetzen.
Während der Europawochen gibt es in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ein vielfältiges Programm.
Spätestens seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine fühlen sich die östlichen Nachbarn bedroht. Europakritische und auch europafeindliche Parteien gewinnen Wahlen. Umso wichtiger ist es auch heute, gemeinsame Netzwerke zu stärken und in Gebeten Kraft zu tanken.
Kirchen für Versöhnung und Frieden
Kirchen haben in Europa eine zentrale Rolle bei der Förderung und Bewahrung des Friedens gespielt. Nach den verheerenden Erfahrungen der beiden Weltkriege stellten sich viele Kirchen selbstkritisch die Frage, warum sie den Krieg nicht verhindern konnten, und entwickelten daraus eine neue Friedensethik.
Sie engagierten sich dafür, dass ehemals verfeindete Völker den Weg zur Versöhnung fanden. Vor allem Geistliche der Kirche von England streckten ihre Hände zum Frieden aus. Im von deutschen Bombern zerstörten britischen Coventry nahm die Geschichte der Nagelkreuzgemeinschaft ihren Anfang.
Auch mit der sogenannten „Meissener Erklärung“ verpflichteten sich zum Beispiel die Kirche von England und die deutschen Kirchen 1988 zu gegenseitiger Anerkennung und Einheit.

Ökumenische Netzwerke und Bündnisse
In internationalen Netzwerken wie dem Ökumenischen Rat der Kirchen oder der Konferenz Europäischer Kirchen waren Begegnungen und Gespräche möglich. Dabei wurde immer betont, dass die Nachfolge Jesu mit der Beteiligung an Krieg unvereinbar sei.

In 2024 wurde das 20jährige Jubiläum der Charta Oecumenica gefeiert. Hintergrund zum Nachlesen hier...
In der Charta Oecumenica setzen sich 127 europäische Kirchen, darunter auch die Nordkirche, „für ein humanes und soziales Europa ein, in dem die Menschenrechte und Grundrechte des Friedens, der Gerechtigkeit, der Freiheit, der Toleranz, der Partizipation und der Solidarität zur Geltung kommen.”