Spitzenkandidat des SSW hielt Kanzelrede

„Frieden, Gerechtigkeit und Nächstenliebe für alle“

Lars Harms erhält von Bischof Magaard zum Dank einen "Marzipan-Dom"
Lars Harms erhält von Bischof Magaard zum Dank einen "Marzipan-Dom"© Antje Wendt/Nordkirche
Lars Harms und Bischof Magaard beim Gespräch
Lars Harms und Bischof Magaard beim Gespräch© Antje Wendt/Nordkirche

11. März 2022 von Antje Wendt

Schleswig. „Was bedeuten Nächstenliebe und Gerechtigkeit, wenn man es auf die heutige Zeit und auf unsere heutige Gesellschaft überträgt?“ Mit dieser Schlüsselfrage beschäftigte sich Lars Harms, Spitzenkandidat des SSW (Südschleswigscher Wählerverband) für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein, bei seiner Kanzelrede am heutigen Sonntag (13. März) im Schleswiger Dom.

Bevor der Redner in dieses Thema einstieg, war es ihm ebenfalls ein Anliegen, auf den Krieg in der Ukraine einzugehen. Er sagte: „Wir müssen alles tun, um das Friedens-Fundament in Europa wieder zu festigen, Stärke zu zeigen – auch wenn es uns selbst weh tun kann – und die Menschen zu unterstützen, die sich in der Ukraine und in Russland für Frieden und Verständigung einsetzen. Diese mutigen Menschen haben alle Unterstützung verdient.“

In der Bibel, so Lars Harms, und stieg damit in seine eigentliche Kanzelrede ein, solle es über 3.000 Stellen geben, in denen es um Armut und Gerechtigkeit gehe. Das zeige, dass genau diese Themen, Gerechtigkeit denen gegenüber, die nicht so viel haben und Nächstenliebe gegenüber anderen – auch ärmeren –, zu den wichtigsten Themen der Bibel gehören.

Anhand zahlreicher Beispiele verdeutlichte Harms in seiner Ansprache, wo er Ungerechtigkeiten innerhalb unserer Gesellschaft wahrnehme. Er plädierte dafür, einer tiefergehenden sozialen Spaltung entgegen zu wirken. „Der Anteil, den Sozialleistungsempfänger und auch Menschen mit kleinem oder mittlerem Einkommen für Energie, Benzin, Lebensmittel und Wohnen zahlen müssen, ist besonders hoch“, stellte der Politiker fest. Und er fuhr fort: „Wenn wir wollen, dass die Menschen den Wandel, den wir erleben, mittragen, dann müssen wir ihnen auch die Chance geben, weiter am Leben teilhaben zu können“.

„Es ist mir wichtig, den Blick auf diejenigen zu lenken, die es schwer haben, die vor großen Hürden stehen, die trotzdem immer wieder aufstehen und die die größten Lasten in unserer Gesellschaft tragen. Diese Menschen dürfen wir nicht allein lassen. Diese Menschen müssen wir hören. Tun wir es nicht, dann wenden sie sich ab. Und das können wir als Gesellschaft nicht wollen, denn wir sind eine große Gemeinschaft, die zusammengehört“, beendete der Spitzenkandidat seine Kanzelrede.

Dem Gottesdienst schloss sich ein Gespräch mit den Besucherinnen und Besuchern des Gottesdienstes an. In den Fragen an Lars Harms, die sich beispielsweise auf das besondere Nationalgefühl der Skandinavier oder um die Versorgung der Menschen mit vernünftigem Wohnraum drehten, stand für den Politiker immer wieder der Blick auf den einzelnen Menschen und der vernünftige Umgang miteinander im Vordergrund. Unsere Haltung zu unserem Nächsten sei ausschlaggebend, so der Kanzelredner, egal, wo sie herkommen, wie sie aussehen oder welcher Kultur sie angehören. Auf Putin angesprochen, gab Lars Harms zu, dass auch er die geballte Faust in der Tasche spüre, doch es gelte, sich nicht von einem Menschen treiben zu lassen und weiterhin auf Gespräche und Veränderungen zu setzen. Der Kirche attestierte der SSW-Spitzenkandidat aufgrund ihrer jahrhundertelangen Wertetradition eine besondere Rolle in unserer Gesellschaft. „Kirche wirkt in alle Lebensbereiche. Sie ist ein wichtiger Ansprechpartner für die Politik und eine große Hilfe, wenn es um die Stellungnahme zu wichtigen gesellschaftliche Aufgaben geht“.

„Auf ein Bibelwort – Fünf Kanzelreden“

Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), hatte die Spitzenkandidaten der demokratischen Parteien in Schleswig-Holstein dazu eingeladen, im Rahmen von Gottesdiensten im Schleswiger Dom „Kanzelreden“ anstelle der sonntäglichen Predigt zu halten.

Die Gottesdienstreihe wird in zwei Wochen, am 27. März, mit einer Kanzelrede von Daniel Günther (CDU) fortgesetzt. Der letzte Termin in dieser Reihe findet am 3. April mit Thomas Losse-Müller (SPD) statt.

Alle Gottesdienste mit den Kanzelreden werden zusätzlich über den YouTube-Kanal der Nordkirche gestreamt und können dort auch im Nachhinein angeschaut werden. Die Gottesdienste der Reihe sind öffentlich, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

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