Gedenkfeier erinnert an Opfer der "Operation Gomorrha"
11. Juli 2023
Mit einem gemeinsamen Gedenktag erinnern die Hamburger Hauptkirche St. Nikolai und das Mahnmal St. Nikolai am 23. Juli an die „Operation Gomorrha“ vom Juli 1943. Die Aktion des Luftkrieges forderte viele tausend Todesopfer. Die Bombenabwürfe zerstörten nicht nur strategische Ziele, sondern vor allem Wohnviertel und die Kirche St. Nikolai.
Bekannt ist die „Operation Gomorrha“ auch unter dem Namen „Hamburger Feuersturm“. Jedes Jahr wird mit einer Gedenkstunde der Opfer gedacht. Diesmal startet der Gottesdienst in der Kirche St. Nikolai am Klosterstern um 10 Uhr. Von 15.30 bis 18 Uhr findet dann eine Gedenkveranstaltung am Mahnmal St. Nikolai am Hopfenmarkt statt.
Ausstellung zum Thema Bunker
Bei ihr wird es eine szenische Lesung von Autor Michael Batz geben, ebenso wird ein Zeitzeuge eine Rede halten. Alle Teilnehmer:innen haben die Möglichkeit, das Mahnmal zu besichtigen und sich eine Sonderausstellung von Studierenden der Universität Hamburg zum Thema „Bunker“ anzuschauen.
Der Tag solle Zeit für Begegnung, Austausch und Erinnerung bieten und die Menschen würdigen, die trotz Kriegen, Krisen und schwieriger Lebenserfahrungen ihr Leben meistern, sagte Hauptpastor und Propst Martin Vetter. „Gleichzeitig wollen wir den Beitrag des Glaubens zur Deutung und Verarbeitung traumatischer Erlebnisse wie Krieg und Zerstörung thematisieren“, kündigte Vetter an.
Ein Symbol der Zerstörung
Wie kaum ein zweiter Ort symbolisiere die Kirche St. Nikolai am Hopfenmarkt die Zerstörung Hamburgs im Luftkrieg und deren Folgen, teilten die Organisatoren des Gedenktages mit. Der Kirchturm habe damals britischen und amerikanischen Bomberverbänden bei den Luftangriffen auf Hamburg als Ziel- und Orientierungspunkt gedient.
Die „Operation Gomorrha“ habe neben vielen Menschenleben auch weite Teile der Stadt zerstört. Bereits in der ersten Angriffsnacht, am 25. Juli 1943, hätten Bomben St. Nikolai getroffen und den Turm beschädigt. Es sei zum Einsturz des Daches der Kirche und ihrer Gewölbe gekommen. 1962 sei am Klosterstern die neu gebaute Kirche eingeweiht worden.