„Für Miteinander in Frieden, Menschlichkeit und gegenseitiger Achtung“

Gemeinsame Konsultation von Nordkirche und polnischer Partnerkirche

Landesbischof Gerhard Ulrich
Landesbischof Gerhard Ulrich© Nordkirche / Soenke Dwenger

26. November 2018 von Claudia Ebeling, Annette Klinkhardt

Schwerin. Mitglieder der Kirchenleitungen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) und der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen treffen sich ab heute (26. November) in Danzig zu einer dreitägigen Konsultation.

Landesbischof Gerhard Ulrich erinnert zum Auftakt daran, dass im November traditionell der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht werde, in diesem Jahr besonders des Ersten Weltkrieges, der vor 100 Jahren endete: „Das Gedenken dieser Tage unterstreicht, wie gut und wichtig es ist, dass wir uns treffen und unsere Partnerschaft pflegen. Schon im Vertrag von 1999 bezeichneten die Diözesen Wrocław und Pomorsko-Wielkopolska sowie die damalige Pommersche Evangelische Kirche ihre Partnerschaft als ‚sichtbaren Schritt auf dem Weg der Versöhnung zwischen den Kirchen und den Völkern in Polen und Deutschland‘. Dieser Weg wird von der 2012 gegründeten Nordkirche gemeinsam mit ihren Partnerkirchen fortgesetzt.“

Ulrich weiter: „Das ist umso wichtiger, als gegenwärtig auch in unseren Ländern wieder nationalistische Stimmen laut werden und die Idee eines vereinten, dem Frieden und der Demokratie verpflichteten Europas in Frage stellen. Demgegenüber steht die Partnerschaft unserer Kirchen für unsere gemeinsame christliche Verantwortung für ein Miteinander der Völker in Frieden, Menschlichkeit und gegenseitiger Achtung.“

Dr. Hans-Jürgen Abromeit, Greifswalder Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern, hebt hervor: „Über die gemeinsame historische Kulturlandschaft Pommern sind wir diesseits und jenseits der Oder miteinander verbunden. Wir lassen uns auch von zum Teil gegenläufigen Interessen aktueller Regierungen nicht auseinanderbringen. Neben Kultur und Geschichte verbindet uns mit den evangelischen Christen auch unser gemeinsamer Glaube. Unser Reformator Johannes Bugenhagen kommt ja aus dem heute polnischen Teil Pommerns. Er hat unsere Kirche für die Zustimmung zur grundlegenden Bekenntnisschrift gewonnen, der Augsburgischen Konfession, die für unsere polnische Partnerkirche sogar namensgebend geworden ist.“

Gemeinsam mit den beiden leitenden Geistlichen sind auch die Europareferentin im Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche, Pastorin Christa Hunzinger, der Pastor der Ökumenischen Arbeitsstelle des Kirchenkreises Pommern, Matthias Tuve, sowie Mitglieder der Ersten Kirchenleitung der Nordkirche, des pommerschen Kirchenkreisrates und der deutsch-polnischen Arbeitsgruppe nach Danzig gereist.

Auf dem Programm stehen Berichte über die Situation in den jeweiligen Partnerkirchen, gemeinsame Andachten und Gottesdienste. Außerdem besuchen die Teilnehmenden das erst vor kurzem eröffnete „Museum des Zweiten Weltkrieges“ und sprechen mit Prof. Dr. Jarosław Kłaczkow über die Lage der evangelischen Kirche in Polen unter der kommunistischen Verfolgung. Auch gibt es ein Mittagessen mit dem Stadtpräsidenten von Danzig.

Hintergrund:

Die Partnerschaft zwischen der ehemaligen Pommerschen Evangelischen Kirche (PEK) und den Diözesen Wrocławska (Breslau) und Pomorsko-Wielkopolska (Pommern-Großpolen) der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen besteht seit vielen Jahren. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg stand für die pommersche Kirche vor allem die Betreuung der im ehemaligen Hinterpommern und in Stettin verbliebenen deutschen Gemeindeglieder im Vordergrund. Darüber wurde regelmäßig auf den Tagungen der Landessynode berichtet. In den 1970er-Jahren erfuhren die Beziehungen neue Impulse. Dabei standen der Wunsch nach Versöhnung und die Förderung neuer, friedensstiftender Beziehungen zwischen beiden Völkern im Vordergrund

Dieses Bemühen und die daraus erwachsenen Beziehungen wurden am 14. November 1999 durch einen Vertrag besiegelt. Die Kirchenpartnerschaft wird vor allem von den Gemeinden in Szczecin (Stettin), Koszalin (Köslin), Słupsk (Stolp) und Gorzów Wielkopolski (Landsberg an der Warthe) auf polnischer Seite und dem Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis auf Seite der Nordkirche gepflegt. Vertraglich festgelegt sind Treffen der Mitglieder der deutsch-polnischen Arbeitsgruppe halbjährlich und zwischen den Diözesanräten und der Kirchenleitung alle zwei Jahre.

 

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