Bischof Gerhard Ulrich auf Reformationsempfang der Nordkirche in Rostock:

Glaube heißt, sich um das Gemeinwohl zu kümmern und sich einzumischen

V.l.n.r.: Bischof Dr. Andreas von Maltzahn, Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit, Justizministerin Uta-Maria Kuder (CDU) der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern, Bischof Gerhard Ulrich
V.l.n.r.: Bischof Dr. Andreas von Maltzahn, Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit, Justizministerin Uta-Maria Kuder (CDU) der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern, Bischof Gerhard Ulrich© Nordkirche

31. Oktober 2012 von Christian Meyer

Rostock. Gut 250 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Medien, Verbänden und Vereinen des Landes und den Kirchen haben der Vorsitzende der Vorläufigen Kirchenleitung, Bischof Gerhard Ulrich (Schleswig), und die Bischöfe im Sprengel, Dr. Hans-Jürgen Abromeit (Greifswald) und Dr. Andreas von Maltzahn (Schwerin), am heutigen Reformationstag (31. Oktober 2012) in der Nikolaikirche zu Rostock begrüßt.

In seiner geistlichen Ansprache zu Beginn des Reformationsempfangs der Nordkirche im Sprengel Mecklenburg und Pommern* machte Bischof Gerhard Ulrich, deutlich, dass der Glaube, der sich auf Christus beruft, nicht Privatsache, sondern eine öffentliche Angelegenheit sei – eine Angelegenheit, die sich „um die öffentlichen Dinge, um das Gemeinwohl kümmert“. Und im Blick auf die Reformation erinnerte er daran, dass diese ein doppelter Ruf zum Aufbruch sei: „Nämlich Kirche auf dem Weg hinein in die Heilige Schrift – und Kirche auf dem Weg hinein in die Welt.“

Gottes Wort macht nach den Worten des Bischofs frei von Zwängen – indem es beides offenbart: die Realität der Welt und die Realität Gottes in ihr. Deshalb bedeute das „Fürchtet euch nicht“ auch nicht, dass es keinen Grund gebe, Angst zu haben, so Bischof Ulrich und bekannte: „Werftenkrise und Arbeitslosigkeit machen Angst – gerade hier in Mecklenburg-Vorpommern. Rechtsradikale Gewalt und Intoleranz machen Angst – nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern. Schuld und Verschuldung machen Angst und drohen als Damoklesschwert bis weit in die Zukunft.“

Als ein praktisches Beispiel kirchlichen Widerspruchs gegen Ungerechtigkeit und Hass gegen alles Fremde in der Gesellschaft nannte der Bischof die Arbeit der Regionalzentren für demokratische Kultur in Rostock und Stralsund. „Beide werden in der Trägerschaft der Evangelischen Akademie betrieben und sind von der Grundüberzeugung des Glaubens getragen, dass alle Menschen gleichwertig und gleichrangig sind“, so Gerhard Ulrich.

Bei einem Podiumsgespräch mit Gästen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen kamen Erwartungen an Kirche in Mecklenburg-Vorpommern zur Sprache.

Zudem konnten sich die Gäste über kirchlich-kooperative Projekte wie die Begegnungsstätte „Fischkutter“ im Rostocker Stadtteil Toitenwinkel, das Regionalzentrum für demokratische Kultur, die Rostocker Stadtmission oder das Institut für Text und Kultur der Universität näher informieren und mit deren Vertretern ins Gespräch kommen.

Die Grüße der Landesregierung überbrachte Justizministerin Uta-Maria Kuder (CDU), die der Katholischen Kirche Weihbischof Norbert Werbs. Musikalisch gestaltete der Choralchor der St.-Johannes-Kirche Rostock unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Prof. Markus J. Langer den Abend.

Der Jahresempfang findet immer am Reformationstag statt und wechselt örtlich zwischen dem mecklenburgischen und dem vorpommerschen Landesteil.

 

*Der Sprengel Mecklenburg und Pommern umfasst den Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg und den Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis, die im Zuge der zu Pfingsten 2012 vollzogenen Fusion zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) auf dem Territorium der früheren Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs bzw. der früheren Pommerschen Evangelischen Kirche gebildet wurden.

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