Jahreslosung

Gottes Liebe gibt die Kraft, barmherzig zu sein

In der Geburt Jesu zeigt sich Gottes Barmherzigkeit. Er schickt ihn in die Niederungen der Schöpfung – auch, wenn er sich selbst dadurch angreifbar macht.
In der Geburt Jesu zeigt sich Gottes Barmherzigkeit. Er schickt ihn in die Niederungen der Schöpfung – auch, wenn er sich selbst dadurch angreifbar macht. © Jahreslosung/Stefanie Bahlinger

30. Dezember 2020

Die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen hat die Losung "Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!" (Lukas, 6,36) zur Jahreslosung 2021 gekürt. Sie erinnert daran, dass Gottes Liebe grenzenlos ist. Sie befähigt uns, barmherzig zu sein – mit anderen und uns selbst.

Gerade in Krisenzeiten kommt an die Oberfläche, wer Gott für uns ist: Fühlt er mit oder lässt ihn menschliches Elend unberührt? Ist er gerecht oder ungerecht, herzlos oder barmherzig?

Jesus zeugt von Gottes Barmherzigkeit 

"Gott ist barmherzig", behauptet Jesus ungeachtet aller Fragen und Vorstellungen seiner Zuhörerinnen und Zuhörer, wenn er sie auffordert: "Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist." 

Jesus geht an Orte, die andere meiden. Er ist da, wo die Starken den Sohn Gottes nie vermuten würden. Und dies begann schon mit seiner Geburt: Für die Darstellung der Jahreslosung wählte die Künstlerin Stefanie Bahlinger einfaches Sackleinen als Untergrund ihrer Grafik, in deren Mitte ein kleines von warmem Rot umgebenes Kind liegt.

ER gibt die Kraft, mit uns selbst im Reinen zu sein

In diesem Kind kommt Gott selbst zur Welt, in die Niederungen seiner geliebten Schöpfung. In Jesus wird seine Barmherzigkeit greifbar. Doch mit diesem Akt der Barmherzigkeit macht Gott sich auch angreifbar. So ist das von warmem Gelbgold umstrahlte göttliche Kind schon gezeichnet durch das Kreuz.

In der Grafik steckt keine sichtbare Aktion. Sie strahlt vielmehr die unzerstörbare, weltumfängliche Kraft der Barmherzigkeit Gottes aus, an der auch seine Kinder teilhaben und die sie verändert. Sie hilft, auch mit uns selbst barmherzig zu sein. 

Gott schenkt uns Beherztheit

Nur deshalb ist Jesu Ruf keine Überforderung. Weil mir in Jesus Gottes Barmherzigkeit begegnet, kann ich es auch aushalten, dass ich so Vieles von Gott nicht verstehe. 

Gott schenkt uns Beherztheit, da wach und präsent zu sein, wo wir gefordert sind. Ohne krampfhaften Druck, die Welt retten zu müssen. Es darf uns jedoch nicht länger kalt lassen, wenn jemand ins Abseits gerät, egal aus welchem Grund. Wir sind gefragt, immer wieder neu zu erkennen, wann, wo und wie wir "Nächste" sein können.

Die Jahreslosung

Gewählt wird die Jahreslosung schon auf drei Jahre im Voraus. So wird verhindert, dass sie ein politisches Statement enthält. Die Mitglieder der Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen machen je zwei Vorschläge. Diese werden bei der Hauptversammlung erörtert, bis nur noch zwei übrig bleiben. Anschließend entscheidet die absolute Mehrheit, welches der beiden Zitate als Jahreslosung verwendet wird. Im Kern soll die Jahreslosung den Menschen helfen, die Bibel zu lesen und Mut zu machen.

 

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