Gottesdienst der Landessynode in der St. Lorenz-Kirche
15. November 2019
Lübeck-Travemünde. Zu einem Gottesdienst haben sich heute (15. November) die Mitglieder der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) in der Travemünder St.-Lorenz-Kirche versammelt. Die Predigt hielt Tilman Jeremias, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern. Im Rahmen des Gottesdienstes führte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt die im September 2019 neu gewählte Kirchenleitung der Nordkirche in ihr Amt ein und verpflichtete sie.
Im Mittelpunkt der Predigt von Bischof Jeremias stand das Thema „Frieden“. Damit nahm er das Anliegen der Ökumenischen Friedensdekade vom 10. bis 20. November auf. Seit den 1980er-Jahren hält die Ökumenische Friedensdekade der Kirchen alljährlich die Hoffnung auf Frieden wach, in diesem Jahr unter dem Leitwort „Friedensklima“.
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Bischof Jeremias erinnerte daran, dass Religion und Frieden zusammengehören. „Das ist die Botschaft der internationalen Organisation ‚Religions For Peace‘, die bei ihrer Weltkonferenz im August ein unüberhörbares interreligiöses Zeichen für Frieden und Versöhnung weltweit gesetzt hat. Und seit der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen im südkoreanischen Busan 2013 sind wir als Kirchen dieser Erde gemeinsam auf einem Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens.“
An jede und jeden Zuhörenden persönlich gewandt sagte Jeremias: „Versuche, zur Ruhe zu kommen. Wir können über den äußeren Frieden nur reden, wenn wir ihn im Inneren spüren. Lass also los. Die Übeltäter haben nur begrenzte Kraft. Ihre Waffenmacht ist das Vorletzte. Ihr Übermut muss verstummen, ihre Raketen werden am Boden bleiben, sie werden vergehen.“
Jeremias zitierte aus dem biblischen Psalm 37: „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird’s wohlmachen und wird deine Gerechtigkeit heraufführen wie das Licht und dein Recht wie den Mittag. Sei stille dem Herrn und warte auf ihn.“ Daran anknüpfend ermunterte er die Zuhörenden, sich ganz auf Gott auszurichten: „Glaube nicht, du kämpfst allein. Glaube nicht, an dir hänge der Frieden dieser Welt. Vertraue ihm, der dich geschaffen hat.“
Die Ausrichtung auf Gott müsse vor jeder Aktivität stehen, um nicht blindem Aktivismus zu erliegen: „Dein Licht kommt aus der Ruhe. Die Welt braucht dein Vertrauen, deine Offenheit, deine Liebe. Gib deinen Weg der Führung Gottes anheim. Er wird dich leiten. Er ist dir Leitstern und Begleiter.“
Im Anschluss führte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt die im September 2019 neu gewählten Mitglieder der Kirchenleitung sowie deren Stellvertreterinnen und Stellvertreter in ihr Amt ein und sagte: „Ich bin dankbar für die konstruktive Zusammenarbeit, die wir in der neuen Zusammensetzung der Kirchenleitung in den zurückliegenden Monaten bereits erlebt haben. Zugleich freue ich mich darauf, das gemeinsam fortzusetzen.“ Der Kirchenleitung gehören kraft ihres Amtes neben der Landesbischöfin, die zugleich Vorsitzende der Kirchenleitung ist, auch die Bischöfin und die Bischöfe in den Sprengeln der Nordkirche an.