Gottesdienst in der Turmhügelburg mit Bischof Magaard
19. Juni 2015
Lütjenburg. Mit einer bunten und nicht alltäglichen Gemeinde hat Bischof Gothart Magaard (Sprengel Schleswig und Holstein) heute (19. Juni) in der Turmhügelburg in Lütjenburg einen Freiluft-Gottesdienst gefeiert.
"Hier wird Geschichte lebendig", erklärte der Bischof angesichts der rekonstruierten Burganlage, die auf Ausgrabungen im Landkreis Plön basiert und in enger Kooperation mit dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein entsteht. Er könne sich gut vorstellen, sagte der Bischof, "wie Generationen vor uns hier gelebt und gefeiert haben".
Auch in seiner Predigt ging Bischof Gothart Magaard auf das Feiern ein, anhand der Geschichte vom großen Abendmahl aus dem Lukasevangelium (Lk 14, 15-24), in dem Grenzen überschritten und neue Welten erschlossen werden. In dem Gleichnis Jesu wird zu einem großen Fest eingeladen, doch der Gastgeber bekommt nur Absagen mit fadenscheinigen Begründungen. Der Hausherr schickt seinen Diener los: "Arme, Blinde, Gelähmte, Obdachlose soll er jetzt einladen - wen auch immer er auf der Straße findet", so der Bischof, und weiter: "Menschen, die sich sonst wohl kaum begegnen, sie bekommen jetzt die Möglichkeit, neue Welten kennen zu lernen, neue Erfahrungen zu machen."
Auch in der Turmhügelburg sei man aus verschiedenen Gemeinden und Orten zusammengekommen. Und ein jeder müsse sich fragen: "Welche Chancen haben Kinder in meinem Ort, die in Familien leben, die mühsam das tägliche Brot zusammen suchen müssen? Gibt es barrierefreien Wohnraum für unsere älteren Mitbürger, der auch bezahlbar für sie ist? Wie sieht es aus mit der Integration von Flüchtlingen?"
'Selig, wer im Reich Gottes essen wird' heißt es am Beginn der Geschichte vom großen Abendmahl. Bischof Magaard: "Das besonders Schöne an diesem Text: Es ist von einem Festmahl die Rede. Gott wirbt um uns, er lädt ein. Nehmen wir seine Einladung an, freuen wir uns an einem Fest mit einer bunten Schar von Gästen." Das werde motivieren, selbst zu Gastgebern zu werden, die zu solchen Festen einladen, "in unserer Nachbarschaft, in unseren Dörfern, in unseren Städten".