„Krisen – und wie gehen wir damit um?“

Gottesdienst zum Buß- und Bettag mit Schülerinnen und Schülern

Die Schülerinnen und Schüler aus dem Vorbereitungsteam sorgten auch für die musikalische Begleitung des Gottesdienstes (Foto aus der Generalprobe).
Die Schülerinnen und Schüler aus dem Vorbereitungsteam sorgten auch für die musikalische Begleitung des Gottesdienstes (Foto aus der Generalprobe).© Antje Wendt, Nordkirche
Die Schülerinnen und Schüler aus dem Vorbereitungsteam sorgten auch für die musikalische Begleitung des Gottesdienstes.
Die Schülerinnen und Schüler aus dem Vorbereitungsteam sorgten auch für die musikalische Begleitung des Gottesdienstes.© Antje Wendt, Nordkirche

16. November 2022 von Antje Wendt

Schleswig. Für die Schülerinnen und Schüler der Lornsenschule Schleswig, die in diesem Jahr den Schülergottesdienst zum Buß- und Bettag im St. Petri-Dom in Schleswig vorbereiteten, war ihr selbstgewähltes Thema eine Herzensangelegenheit: „Verzweiflung und Hoffnung“ – das waren die Pole, zwischen denen sich die Beiträge und Gebete im Gottesdienst bewegten. Im Mittelpunkt standen dabei persönliche Lebenskrisen wie die Angst vor Perspektivlosigkeit bei der Berufswahl, Versagenserfahrungen oder das Erleben von Ausgegrenztheit. Die Predigt hielt Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein der der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).

"Wie begegnen mir Krisen?"

Die zwölf Schülerinnen und ein Schüler hatten sich zur Vorbereitung mehrfach außerhalb ihrer Unterrichtszeiten in der Bischofskanzlei in Schleswig mit Pastorin Dr. Charlotte Hartwig, Referentin des Bischofs, getroffen und die Elemente des Gottesdienstes erarbeitet. „Was macht es mit mir, wenn mich die Wahl der Ausbildung oder des Studienfachs und die Fülle der Möglichkeiten überfordern? Wie gehe ich damit um, wenn ich ausgegrenzt werde aufgrund von Behinderung? Was mache ich, wenn ich Diskriminierung erlebe? Zu diesen und weiteren Fragen hatten sie kleine Spielszenen erdacht, die im Gottesdienst eingestreut waren und  schlüpften beispielsweise in die Rolle einer Rollstuhlfahrerin, einer Muslima oder einer frischgebackenen Abiturientin. Auch der Umgang mit Ressourcen und die Klimakrise kam in einer Spielszene zum Ausdruck.

Beim Thema Diskriminierung spielten die Schülerinnen eine Alltagsszene beim Einkaufen nach.
Beim Thema Diskriminierung spielten die Schülerinnen eine Alltagsszene beim Einkaufen nach (Foto aus der Generalprobe).© Antje Wendt, Nordkirche

Die Schülerinnen Lara Vollertsen und Stella Gast erzählten vorab, warum sie diese Themen ausgewählt hatten: „Wir nehmen wahr, wie viele Krisen in der Welt passieren und auch Auswirkungen auf uns haben. Deshalb wollten wir darauf schauen, was uns in unserem Leben begegnet, was Krisen in uns auslöst, was schwierig ist und in uns zu Stress, Unsicherheit, Angst und Ungewissheit führt.“ Mira Akara hat noch eine weitere Motivation, warum sie dabei war. Der jungen Muslima ging es darum, den evangelischen Gottesdienst kennenzulernen und hatte sich deshalb beteiligt.

Stress, Unisicherheit, Angst - was Krisen auslösen, trugen die Schülerinnen und Schüler im Gottesdienst vor.
Stress, Unsicherheit, Angst - was Krisen auslöst, trugen die Schülerinnen und Schüler im Gottesdienst vor (Foto aus der Generalprobe).© Antje Wendt, Nordkirche

Was gibt mir Kraft und Hoffnung?

Zusätzlich wollten die Jugendlichen mit ihrem Gottesdienst jeden einzelnen motivieren, über seinen persönlichen „Leuchtturm“ nachzudenken: „Was oder wer hilft mir, Krisen zu bewältigen? Was gibt mir Kraft oder Hoffnung?“. Dazu verteilten sie im Gottesdienst Liedblätter mit Leuchttürmen, in die jeder für sich etwas eintragen durften, was ihm Halt gibt.

Bischof Magaard: "Wem kann ich mich anvertrauen?"

In seinem Predigttext ging der Bischof darauf ein, was eine Krise ausmacht. Er sagte: „Eine Krise erleben wir, wenn unser Leben durch eine einschneidende Erfahrung auf den Kopf gestellt wird. Eine Krise bringt den Lebensrhythmus durcheinander. Sie bringt Unsicherheit. Negative Gedanken kreisen immer mehr und immer schneller durch den Kopf. Und es ist schwer, sie zu durchbrechen und ihnen etwas Positives entgegen zu setzen. In einer Krise gerät vieles auf den Prüfstand. Vor allem die die Frage: „Wem kann ich mich anvertrauen?“.

"Gemeinsam ist es leichter"

Am Beispiel der Geschichte von Jesus und dem Sturm ging er darauf ein, dass Stürme zum Leben dazugehören. Er machte den jungen Menschen Mut, indem er sagte: „Doch selbst in schwierigen Zeiten ist Vertrauen möglich. Die Liebe Gottes können wir als innere Kraft zum Leben erfahren. Wir können sie sogar selbst leben, indem wir Vertrauen schenken und uns für die Gemeinschaft einsetzen. Gespräche sind wichtig in so einer Zeit und helfen genauso wie der Austausch und die Diskussionen in der Schule, mit den Freundinnen und Freunden, mit der Familie. Gemeinsam ist es leichter, Situationen einzuschätzen und Gedanken und Ängste einzuordnen.“

Der Schülergottesdienst am Buß- und Bettag wird traditionell von Oberstufenschülerinnen und -schülern der weiterführenden Schulen in Schleswig gemeinsam mit Lehrkräften und der Bischofskanzlei in Schleswig vorbereitet und durchgeführt.

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