Grußwort von Landesbischof Ulrich für Weihbischof Jaschke
08. Oktober 2016
Hamburg. Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), würdigte heute (8. Oktober) Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke (Erzbistum Hamburg) während des Pontifikalamtes zu dessen 75. Geburtstag im St. Marien-Dom in Hamburg.
„Uns verbindet das leidenschaftliche Engagement für die Ökumene“, so Ulrich. Auch habe sich Weihbischof Jaschke stets „dem Gespräch und der Zusammenarbeit zwischen den Religionen verschrieben und hier in Norddeutschland wichtige Impulse dafür gegeben“, so Ulrich.
Ökumenisches Christusfest 2017 betont die Gemeinsamkeiten
Dass evangelische und katholische Christen in Deutschland das bevorstehende „Lutherjahr 2017“ als ökumenisches Christusfest gemeinsam begehen, biete große Chancen, so Landesbischof Ulrich: „Es führt heraus aus einem Denken und Glauben, die, immer noch in den Fluchtlinien von Reformation und ‚Gegenreformation‘ gebunden, das Trennende mehr betonen als das Gemeinsame. Unsere beiden Kirchen sind durch Reformationen hindurchgegangen, wissen von der Pflicht des ‚semper reformanda‘.“
Der Landesbischof erinnerte an die Lernerfahrung, „dauerhaft aneinander zu wachsen, zu reifen und die Reformen der anderen auch als für sich selbst wertvoll zu erkennen – um des gemeinsamen christlichen Zeugnisses willen“. An Weihbischof Hans-Jochen Jaschke gewandt fügte Ulrich hinzu: „Sie gaben und geben diese Erfahrung weiter und sind in diesem Sinne: ein echter Reformierter.“
Dank für lange Weggemeinschaft im bischöflichen Amt
Der Landesbischof dankte Weihbischof Jaschke „für eine lange Weggemeinschaft als Brüder im bischöflichen Amt in zwei unterschiedlichen, zu unterscheidenden Kirchen, die zur Einheit berufen sind. Das haben Sie in den gemeinsamen Jahren immer gelebt, in diesem Hoffnungshorizont sind Sie stets mit mir und vielen anderen geschritten.“ Ulrich weiter: „Dass Sie dabei nie das offene Wort gescheut haben, ist Ausdruck ihrer Geradlinigkeit, Ihrer Ehrlichkeit und hat Ihrem Engagement besondere Glaubwürdigkeit verliehen.“
Über das Wirken in fast 30 Jahren als Weihbischof hinaus habe Dr. Hans-Jochen Jaschke z.B. in der Deutschen Bischofskonferenz als Vorsitzender der Unterkommission für den interreligiösen Dialog gewirkt, erinnerte Landesbischof Ulrich und verwies auf dessen Worte: „Wir sind gemeinsam in der Pflicht, eine Friedensmacht zu sein, die die Herzen der Menschen erreicht und Versöhnung stiftet. Die heilige Pflicht zum Dialog muss über allem stehen.“ Ulrich: „Diese Sätze fassen für mich vieles von dem zusammen, was Sie als Brückenbauer über Konfessions- und Religionsgrenzen hinweg erreichen wollten und noch wollen“, so Ulrich.
