„Der neue Bischof ist ein Brückenbauer“

Grußworte für Bischof Jeremias beim Reformationsempfang der Nordkirche

Bischof Tilman Jeremias
Bischof Tilman Jeremias © Marcelo Hernandez, Nordkirche

31. Oktober 2019 von Annette Klinkhardt und Maren Warnecke

Greifswald. Mit einer Überraschung begann heute (31.Oktober) der Reformationsempfang der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) im Anschluss an die Amtseinführung von Bischof Tilman Jeremias: Der neue Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern sorgte gleich selbst für die Musik als Violinist in dem Stralsunder Streichquartett „Vier gewinnt“.

Zuvor hatte ihm in einem feierlichen Gottesdienst im Greifswalder Dom St. Nikolai Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe) als Vertreter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) das bischöfliche Amtskreuz übergeben (siehe auch die Sperrfrist-Pressemitteilung zum Einführungsgottesdienst von heute, 11.15 Uhr).

Im Anschluss hatte die Kirchenleitung der Nordkirche zu ihrem traditionellen Reformationsempfang eingeladen. Den Auftakt bildete ein Impuls von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt zum Thema „Gleichermaßen Distanz und Kooperation“ (siehe die Sperrfrist-Pressemitteilung zum Vortrag der Landesbischöfin zum Reformationsempfang von heute, 17 Uhr).

Dabei wandte sie sich zunächst an den heute in sein Amt eingeführten neuen Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche, dessen Dienstsitz Greifswald ist und der seit seinem Amtsantritt als alleiniger Bischof für die beiden Kirchenkreise wie auch für das Bundesland einen Übergang gestalte. „Dieser Übergang hat für alle Beteiligten viele Facetten und enthält zugleich kostbare Möglichkeiten, zum Beispiel für eine neue Sicht aufeinander, für ein neues Miteinander. Und damit auch neue Möglichkeiten für Gestaltung. Ihnen, lieber Bruder Jeremias, ist das sehr bewusst und Sie gehen darauf mit der Ihnen eigenen Zuversicht, Freundlichkeit und Lust an Gespräch und Austausch zu.“

Die Landesbischöfin weiter: „Alle Mitglieder der Kirchenleitung stellen sich der Herausforderung, vor dem Erfahrungshintergrund ihres jeweiligen eigenen Kontextes auf das Ganze der Nordkirche zu sehen und dabei die Interessen und Gegebenheiten der eigenen Region im Blick, in Kopf und Herz zu haben, aber ebenso auch die Interessen und Gegebenheiten der anderen Regionen. Und sie treffen vor diesem doppelten Hintergrund gute Entscheidungen für unsere ganze Kirche beziehungsweise bereiten diese vor. Dabei muss man immer wieder Wechselschritte vollziehen. Möge es Ihnen, lieber Bruder Jeremias, gelingen, in solchen Wechselschritten taktvoll das je Eigene und Besondere aus Mecklenburg und Pommern mit dem Ganzen unserer Nordkirche in einen guten und beschwingten, einen anregenden Kontakt zu bringen. Vor allem anderen wünsche ich Ihnen das, was eine bischöfliche Person wie jeder Christenmensch braucht: Das Vertrauen darauf, in Christus gegründet, von Gottes Liebe und Gnade gehalten, vom Heiligen Geist geleitet zu sein!“

Justizministerin Katy Hoffmeister überbrachte die Grüße der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns: „Ich freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit und lade Sie herzlich zum Gespräch ein. Die Kirchenarbeit ist in Mecklenburg-Vorpommern ein wichtiger Anker des gemeinschaftlichen Lebens. Viele ehrenamtlich engagierte Menschen setzen diesen Anker Tag für Tag. Der neue Bischof ist ihre Stimme und wird ihre Arbeit zu würdigen wissen.“

Der Berliner Weihbischof Dr. Matthias Heinrich sagte: „In der römisch-katholischen Tradition nannte man den Bischof auch ‚pontifex‘ – Brückenbauer. Er solle Brücken bauen zwischen Gott und den Menschen, aber auch zwischen den Glaubenden untereinander. Sie, Bischof Jeremias, sind schon seit langem ein solcher ‚Brückenbauer‘ gewesen. Als Ökumene-Pastor haben Sie versucht, Brücken zu bauen zwischen den christlichen Konfessionen. Und die heutige Anwesenheit der Ökumene – bis hin zur Russischen Orthodoxen Kirche – zeigen, dass Ihnen dieses auch weithin gelungen ist.“ Jeremias mache gerade im Dialog mit den jüdischen Geschwistern vor, „wie man seine Identität im Glauben bewahren kann, ohne andere abzuwerten, und wie man Differenzen aushält, ohne Missachtung des Anderen“.

Bischof Chedial Sendoro aus Tansania sagte (Original auf Englisch): „Mein Bruder Bischof Tilman Jeremias! Ich bin stolz, Dich ‚Bruder’ nennen zu dürfen. ,Bruder‘ nicht deshalb, weil Du nun auch Bischof bist. Auch nicht, weil ich Dich schon einige Jahre aus Deiner Arbeit als Ökumene-Pastor im Kirchenkreis Mecklenburg kenne, und nicht einmal, weil Du bereits ein paar Mal in Mwanga warst, sondern: Weil Du gelebt und agiert hast wie ein wahrer Bruder in Christus. Du warst immer offen und direkt, freundlich, höflich und uneitel, konntest Dich schnell auf verschiedene Umstände und Menschen einstellen.“ Er bete dafür, dass Jeremias all dies auch im Bischofsamt bleibe. Gerade als Bischof müsse er ein gläubiger Diener der Kirche sein, die zu Jesus selbst gehört.

Ulrike Hillmann, Präses der Landessynode der Nordkirche, sicherte dem neuen Bischof ihre Unterstützung zu: „Die Synode, die Sie gewählt hat, steht mit den Kirchenmitgliedern, die sie vertritt, hinter Ihnen, eine engagierte Mitarbeiterschaft unterstützt Sie und Sie werden sich im Bischofsrat austauschen können.“ Im Hinblick darauf, dass Jeremias nach einer Übergangszeit mit zwei Bischöfen nun alleiniger Bischof im Sprengel ist, fuhr sie fort: „Mit Ihrer Amtseinführung hat die Nordkirche ihre nach Verfassung und Einführungsgesetz vorgesehene endgültige äußere Form. Das Zusammenwachsen der Nordkirche, als erste und einzige Kirche fusioniert aus West- und Ostkirchen, ihr Zusammenwachsen im Glauben und im gegenseitigen Verständnis bleibt ein andauernder Prozess.“ Dabei komme Bischof Jeremias „im Rahmen der Sorge für die Einheit unserer Kirche eine besondere Bedeutung zu“, so Präses Hillmann.

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