Ökumenische Fastenaktion eröffnet

Gutes Leben erschöpft sich nicht in materiellen Gütern

Nach dem Gottesdienst in der Christianskirche Hamburg-Ottensen
Nach dem Gottesdienst in der Christianskirche Hamburg-Ottensen© Martin Krok, Kiel

05. März 2014 von Claudia Ebeling

Hamburg. Der Präses der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Dr. Andreas Tietze, hat bei der Eröffnung der ökumenischen Fastenaktion 2014 dazu aufgerufen, einen Weg zu einem Konsum mit Zukunft einzuschlagen.

„Gutes Leben erschöpft sich nicht in der Materialisierung unserer Wünsche, in materiellen Gütern und Ressourcen“, betonte er in seiner Predigt im Eröffnungsgottesdienst heute (5. März) in der Hamburger Christianskirche. Diese seien „Mittel, Lebens-mittel, aber kein Selbstzweck“. Ausgehend von der Bibelstelle aus dem 2. Buch Mose vom „Goldenen Kalb“ plädierte er dafür, nicht nach kurzfristigen Antworten zu suchen, die sich nur auf das Wohl einer einzelnen Generation, das Wohlbefinden einer einzigen Schicht, den Wohlstand einer Gesellschaft beschränken.

Zu der Fastenaktion „7 Wochen mit Produkten aus Fairem Handel und der Region“ sind alle Gemeinden, Kirchenkreise, Dienste, Werke und Einzelpersonen aufgerufen. Ziel ist es, Einkaufsgewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen, einen nachhaltigen Lebensstil auszuprobieren, den fairen und regionalen Handel in der eigenen Umgebung kennen zu lernen und langfristig das Konsumverhalten zu verändern.

„Die Frage nach dem Guten Leben ist offensichtlich eine der kontroversesten, die sich die Menschheit stellt“, sagte Tietze weiter. Doch immer wieder werde dabei die Realität falsch eingeschätzt und nicht erkannt, dass „die gesamte Menschheit“ daran teilhaben müsse. Die Fastenaktion lade dazu ein, die Zusammenhänge, in denen unser Konsum stehe, bewusst wahrzunehmen und „einen Weg vom Goldenen Kalb ins Gelobte Land anzutreten“.

Die Aktion wurde ursprünglich vom Frauenwerk in Mecklenburg-Vorpommern ins Leben gerufen und 2013 erstmals nordkirchenweit initiiert. Getragen und organisiert wird sie in diesem Jahr vom Frauenwerk der Nordkirche, dem Kirchlichen Entwicklungsdienst, dem Klimabüro, dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt sowie dem Verein Mobile Bildung. Zahlreiche Kirchenkreise und Gemeinden haben bereits ein umfangreiches und kreatives Veranstaltungsprogramm entwickelt. Unter anderem gibt es Vorträge, eine Fastenwanderung, einen Suppentag, Gottesdienste, eine Modenschau mit fair gehandelter Kleidung und Besichtigungen von Biohöfen oder Gärtnereien (http://www.7wochenmit.info/aktuell/termine.html).

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