Hilfsaktion für Kirchturmuhren in Not
31. Januar 2018
"Kirchturmuhren in Not" heißt die Wanderausstellung, die ab Donnerstag (1. Februar) in der Wismarer Nikolaikirche gezeigt wird. Bis zum 16. April informiert die Schau in der Hansestadt über das Projekt zur Rettung in Not geratener mechanischer Kirchturmuhren in Mecklenburg.
Wismar ist die dritte Station der Ausstellung nach Schwerin und Rehna. Die Präsentation dokumentiert die Erfassung und Rekonstruktion von historischen Zeitmessern in Kirchen und erläutert deren geschichtlichen Hintergrund. "Unter den etwa 600 Kirchturmdächern Mecklenburgs verrosten und verrotten schätzungsweise 200 handwerkliche Meisterwerke der Uhrmacherei", sagt Uhrmacher Hans-Joachim Dikow (Schwerin), der an der Erfassung maßgeblich mitwirkte.
230 Kirchturmuhren in Mecklenburg
Die beiden Schweriner Hans-Joachim Dikow und Herbert Weisrock hatten zwischen November 2014 und Januar 2017 auf über 40 Touren fast 400 der rund 670 evangelischen Kirchen in Mecklenburg besucht, um erstmals die Uhren zu erfassen. Ihr Fazit: Es gibt etwa 230 Kirchturmuhren in Mecklenburg. Davon befinden sich 105 in einem katastrophalen oder reparaturbedürftigen Zustand und sind defekt. 59 mechanische Uhren funktionieren. Außerdem existieren 63 elektronische Uhren.
Vier Uhren wurden bereits repariert
Uhrmacher Dikow hatte bereits 2011 die Spendenaktion "Kirchturmuhren in Not" initiiert. Bisher kamen etwa 12.000 Euro zusammen. So konnte die Initiative schon Mittel für die Instandsetzung der Kirchturmuhren in Melkhof (Kreis Ludwigslust-Parchim), der Paulskirche in Schwerin, der Dorfkirche in Wittenförden bei Schwerin oder der Dorfkirche in Börzow bei Grevesmühlen bereitstellen. Unter anderem die Stiftung "Kirchliches Bauen in Mecklenburg" und der Energierversorger Wemag unterstützen das Projekt.