"Die Herausforderungen der Welt annehmen"

Himmelfahrt – Symbol der Wandlung

18. Mai 2012 von

Kiel/Schleswig. Christi Himmelfahrt wird von Christen 40 Tage nach Ostern gefeiert. Bis zu diesem Zeitpunkt begegnete Jesus als der Auferstandene den Jüngern und wies sie in das Verständnis der Heilswege Gottes ein, bevor er laut der biblischen Überlieferung zu Gott in den Himmel auffuhr.

Bischof Gerhard Ulrich, Vorsitzender der Kirchenleitung der Nordelbischen Kirche: „An Christi Himmelfahrt geht es nicht um Männer und ihre Bollerwagen. Sondern es geht darum, dass jeder Mensch Gottes Liebe erleben kann. In Jesus von Nazareth hat Gottes Liebe Hand und Fuß bekommen, ein Gesicht, Worte und Berührungen.“ Vor 2000 Jahren hätten Menschen in Israel durch Jesus Gott selbst erfahren. „Sie haben erlebt, dass Gott im Tod Leben schafft. Er richtet diejenigen auf, die am Boden zerstört sind und führt ihren Blick nach oben, in die Weite des Himmels“, so Bischof Ulrich. Dies sei keine einmalige Erfahrung. Jede und jeder könne dies erleben. Jesus, die Liebe Gottes in Person, bleibe nicht an einem Ort, sondern trete ein in die Wirklichkeit Gottes. „Diese Wirklichkeit Gottes ist ‚Himmel‘ –  nicht der Luftraum über der Erde, sondern der Freiraum und Lebensraum Gottes. Dieser Himmel wirft ein besonderes Licht auf die Erde. Durch ihm erkennt jeder Mensch: Ich bin Gottes geliebtes Geschöpf. Ich habe eine Würde, die mir niemand nehmen kann. Ich habe Verantwortung, die ich nicht verleugnen kann.“

Die biblische Apostelgeschichte von Himmelfahrt - überliefert durch den Evangelisten Lukas - erzählt, wie Jesus, ohne jede Vorwarnung, mitten im Gespräch mit seinen Freunden, „gen Himmel aufgehoben“, wird. „Mauern fallen und Grenzen werden übersprungen: zwischen Tod und Leben, Diesseits und Jenseits, Himmel und Erde. Jesus Christus ist gleichermaßen Herrscher des Himmels und der Erde. Seitdem sind auch Glaubende in beiden Bereichen zuhause“, erklärt der Bischofsbevollmächtigte im Sprengel Schleswig und Holstein, Gothart Magaard, die Entrückungsszene.

Himmelfahrt rege an, angeblich „guten alten Zeiten“ nicht hinterher zu trauern, sondern die Gegenwart wach und aufmerksam wahrzunehmen. „Wir leben ‚ wie im Himmel, so auf Erden‘ in der einen Welt Gottes. Daher ist es nicht hinzunehmen, dass ganze Weltteile mit den Folgen des Klimawandels alleingelassen werden. Deshalb kann es nicht angehen, wenn jeden Tag Flüchtlinge vor den Mauern Europas im Mittelmeer ertrinken. Deshalb ist es nicht akzeptabel, wenn Kinder so ungleiche Startbedingungen ins Leben haben und Menschen von ihrer Arbeit nicht leben können“, so Magaard. Glaube bestünde nicht darin, mit offenen Mündern erstaunlichen Phänomenen hinterher zu schielen, sondern er sei getragen durch die Bitte der Inspiration des Heiligen Geistes, um den Herausforderungen der Welt entgegenzugehen. Himmelfahrt könne somit auch als Symbol der Wandlung und spirituellen Entwicklung der Persönlichkeit gedeutet werden. Der so genannte „Vatertag“ hat mit dem christlichen Feiertag „Christi Himmelfahrt“ nichts zu tun. In Deutschland fallen jedoch beide Ereignisse auf dasselbe Datum.
 
Die Bedeutung des so genannten „Vatertages“ kommt vom amerikanischen „father’s day“. Seit den 70-er Jahren des 20. Jahrhunderts wird er in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) immer am dritten Sonntag im Juni gefeiert. Zu den Traditionen des „father’s day“ gehört es, dass der Vater mit seinen Söhnen gemeinsam sportlichen Aktivitäten nachgeht; danach trifft sich die Familie zum gemeinsamen Barbecue.
Die heutigen Umzüge der Männer in die Natur, wie sie zum Vatertag in Deutschland weit verbreitet sind, nehmen dabei Motive auf, die sich auch im alten Brauchtum des Himmelfahrtstages finden. Umritte und Flurgänge auf den Wiesen, in den Wäldern und auf Berghöhen gehören insbesondere in Süddeutschland zu den regionalen Traditionen der Volkskultur, mit denen man den offenen Himmel unter freiem Himmel feiert. Dieses Moment findet auch in der gegenwärtigen kirchlichen Praxis Resonanz, so werden am Himmelfahrtstag häufig Open-Air-Gottesdienste gefeiert.

„Der ‚Vatertag‘ ist nicht allgemein ein 'Elterntag'. Er sollte ein Tag sein, der daran erinnert: Männer spielen eine wichtige und unersetzliche Rolle bei der Erziehung ihrer Kinder. Hoffentlich nicht nur am Vatertag!“, sagt Bischof Gerhard Ulrich. Für Kinder sei es wichtig, die Eltern als Paar zu erleben. Aber sie bräuchten auch die Mutter als Frau und den Vater als Mann. „Der Vatertag ist nicht dazu da, kindisch und verantwortungslos zu werden, sondern gerade dazu, sich der eigenen Verantwortung in der Beziehung zu den Kindern bewusst zu sein", so Bischof Ulrich.

Datum
18.05.2012
Quelle
Pressestelle Nordkirche
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