Holocaust-Gedenktag: Bischöfin Fehrs erinnert an 1,5 Millionen getötete Kinder
26. Januar 2022
Hamburg/Husum. Anlässlich des Holocaust-Gedenktages am morgigen Donnerstag (27. Januar 2022) beschäftigt sich Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), in einem Lyrik-Podcast ausführlich mit einem Kindergedicht aus dem KZ Theresienstadt. Das Gedicht des 11-jährigen Ivo Katz aus Prag sei ein „Mahnmal, das uns heute emotional tief berühren kann. Denn das ist genau das, was Gedenken soll: Es ist nicht nur ein Denken, sondern auch ein Mitfühlen.“
Etwa 1,5 Millionen jüdische Kinder sind in den Lagern der Nationalsozialisten ermordet worden, erinnerte Fehrs in der Podcast-Reihe „Seelenfutter“ der Kirchengemeinde Husum. Lebendige und berührende Erinnerung lehre für die Zukunft, „dass die Würde des Menschen unantastbar ist: in seinem Glauben, seinem Sosein, seinem Recht auf eine Zukunft“, betonte die Bischöfin mit Blick auf wieder zunehmenden Antisemitismus.
In der Podcast-Folge „Von weinendem Regen, bedrückenden Kindergeburtstagen und einer einmal wiederkehrenden Hoffnung“ sprechen Susanne Garsoffky, Autorin aus Tating (Eiderstedt), und Friedemann Magaard, Pastor in Husum, mit Bischöfin Fehrs über Gedichte, die im Zusammenhang mit der Judenverfolgung stehen. Fehrs stellt darin ein hoffnungsstarkes Gedicht von Ivo Katz aus Prag vor, der als jüdisches Kind mit elf Jahren im KZ Theresienstadt ermordet wurde. Garsoffky präsentiert ein Kurzgedicht von Selma Meerbaum-Eisinger, die ebenfalls als Jugendliche im KZ zu Tode kam. Magaard bringt das Gedicht „Kinderscene“ von Edwin Bormann zu Gehör, einem Leipziger Schriftsteller der Kaiserzeit.
Seit März 2020 präsentieren Garsoffky und Magaard in ihrem wöchentlichen Podcast-Format „Seelenfutter“ lyrische und biblische Texte. Die 97. Folge ist ab dem 27. Januar über die Homepage der Kirchengemeinde Husum sowie über verschiedene Streaming-Plattformen zu hören.