Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt schreibt für „Breklumer Utopien“

„Ich bin realistisch, ich rechne mit Gottes Himmelreich“

Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt im Schlosspark
Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt im Schlosspark

24. August 2020 von Carola Beno

Breklum/Schwerin (sro/cs). Mit Chancen und Grenzen von Utopien setzt sich Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt in einem aktuellen Beitrag für den Blog des Christian Jensen Kollegs und der Evangelischen Akademie der Nordkirche auseinander. Der Text der Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland mit dem Titel „Ich bin realistisch, ich rechne mit Gottes Himmelreich“ ist seit heute (24. August) online unter www.breklumer-utopien.de.

Darin bekennt die Landesbischöfin: „Die realen und nicht perfekten Orte menschlichen zerbrechlichen Lebens sind eher meine Orte als die utopisch-vollkommenen Nicht-Orte der Sehnsucht. Denn die nicht perfekten Orte unseres zerbrechlichen Lebens sind die wahrhaft menschlichen Orte. Mit ihren Ambivalenzen und Widersprüchen. Zuweilen wunderbar und nahezu vollkommen, dann wieder bruchstückhaft und fragmentarisch.“

Ihr sei im Laufe ihres Lebens zunehmend wichtig geworden, „den mühsamen Weg zu beschreiten, die Welt tatsächlich zu einem besseren Ort werden zu lassen. Weniger mit großer prophetischer Geste und stattdessen mit eher nüchternem Blick auf das, was wirklich möglich ist – um es dann auch möglich zu machen.“

Ihr liege deshalb, so Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt „umso mehr daran, konkrete Schritte gehen oder bewirken zu können – sei es mit meinem persönlichen, möglichst an regional erzeugten Produkten orientiertem Einkauf, sei es mit dem Einsatz beispielsweise für ein Lieferkettengesetz oder für Erprobungs- und Ermöglichungsräume neuer Formen kirchlicher Arbeit und Verkündigung, sei es mit einem veränderten Verhalten im Blick auf Mobilität und (Dienst-) Reisen“.

Kühnbaum-Schmidt unterstreicht: „Mich trägt tatsächlich noch immer und auch weiterhin das Prinzip Hoffnung – nicht mehr jenes, das aus dem Geist der Utopie geboren wird, sondern das höchst realistische Prinzip der Hoffnung auf Gottes Himmelreich: Ich vertraue auf die größere Kraft der Liebe Gottes gegenüber allem, was uns Menschen und der ganzen Schöpfung als Böses oder als Übel entgegentritt. Weil Gottes Liebe und Kraft nicht nur unsere Möglichkeiten übersteigt, sondern auch das, was wir zu tun, zu denken und sogar uns vorzustellen vermögen. Gottes Himmelreich und Gottes schöpferische Kraft, die alles Leben, die ganze Schöpfung in einen neuen Himmel und eine neue Erde verwandeln, Gottes unermüdliche Arbeit daran und unser Mitwirken dabei – für mich sind sie keine Utopie, sondern erfahrbare Realität.“

Nachdenken über „enkeltaugliche Zukunftsmodelle“

Studienleiter Pastor Joachim Kretschmar (Evangelische Akademie) beschreibt die Projektidee: „In den 'Breklumer Utopien' kommen unterschiedliche Perspektiven aus Kirche und Gesellschaft zusammen. Die Texte verbindet, dass sie alle – typisch reformatorisch – reflektiert und hoffnungsvoll davon erzählen, wie eine gute Zukunft aussieht.“

Das eigene Handeln in den globalen Zusammenhang einzuordnen nennt Nora Steen, theologische Leiterin des Christian Jensen Kollegs, ein „enkeltaugliches Zukunftsmodell“. Das Nachdenken darüber schließe an eine mehr als 100-jährige Tradition an: „In Breklum wurde seit Beginn des 20. Jahrhunderts theologisch gedacht und experimentiert – Fragen nach der Zukunft von Kirche und Gesellschaft waren und sind ein Antrieb zur aktiven Gestaltung unserer Welt.“

Hintergrund:

Christian Jensen Kolleg und Evangelische Akademie der Nordkirche wollen mit ihrem gemeinsamen Projekt „Breklumer Utopien“ den Diskurs über unterschiedliche Perspektiven aus Kirche und Gesellschaft zu Zukunftsfragen und tragfähige Lebensmodelle fördern. Autorinnen und Autoren aus Politik, Kirche und Gesellschaft veröffentlichen im Weblog kurze Essays – in reformatorischer Tradition reflektiert und hoffnungsvoll.

Internet:

www.breklumer-utopien.de

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