Kirchenparlament

Jünger und weiblicher: Die neue Landessynode der Nordkirche

© Lena Modrow

13. November 2018 von Lena Modrow

Die zweite Amtszeit der Landessynode der Nordkirche beginnt – und zwar am Donnerstag (15. November). Es zeigt sich: Das neue Kirchenparlament ist jünger und weiblicher als das vorangegangene. Außerdem sind auch ein paar Prominente dabei.

Es ist ein Parlament eigener Art, das sich regelmäßig im Travemünder Hotel Maritim trifft: Es gibt weder Parteien noch Fraktionen und 156 Delegierten sitzen nach dem Alphabet geordnet. Konstant war in der Vorgängersynode vor allem der Wechsel: Es gab kaum eine Sitzung, in der nicht ein neues Mitglied verpflichtet wurde.

Die Mehrheit stellen die ehrenamtlich Engagierten

Entsandt werden die Synodalen nach einem fein abgestimmten System, das alle Regionen, Berufsgruppen und Organisationen der Nordkirche berücksichtigt. Die Mehrheit stellen mit 95 Vertretern die ehrenamtlich Engagierten, 61 sind Pastoren oder kirchliche Angestellte.

Frauenanteil liegt nun bei 42 Prozent

Gegenüber der vorangegangenen Landessynode ist die neue wesentlich weiblicher: Lag der Frauenanteil zuvor bei 30 Prozent, so sind es jetzt 42 Prozent. Auch jünger wurde das Kirchenparlament: Vor sechs Jahren betrug das Durchschnittsalter 59 Jahre, jetzt liegt es bei 50 Jahren. 92 Synodale sind erstmals dabei.

Schleswig-Holsteins Landtagspräsident wurde berufen

Als prominentester Politiker ist Schleswig-Holsteins Landtagspräsident Klaus Schlie (CDU) von der Kirchenleitung in die Synode berufen worden. Zum Ausgleich berief sie auch die Hamburger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ksenija Bekeris. Die schleswig-holsteinischen Landtagsabgeordneten Beate Raudies (SPD) und Andreas Tietze (Grüne) wurden von ihren Kirchenkreisen gewählt. Tietze will für das Amt des Präses kandidieren. Ob weitere Kandidaten nominiert werden, ist noch offen. Der frühere Kieler Finanzminister Claus Möller (SPD) ist nicht mehr dabei.

Vizepräses in zwei Ämtern

Ein auf der kirchlichen Bühne bekanntes Gesicht aus Mecklenburg-Vorpommern ist die Greifswalder Pädagogin Elke König. Sie ist nicht nur Präses der pommerschen Kirchenkreissynode und bisherige Vizepräses der Nordkirchensynode, sondern auch Vizepräses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Matthias Isecke-Vogelsang und Steffen Paar neu dabei

Ein vergleichsweise prominenter Neu-Synodaler ist Matthias Isecke-Vogelsang. Als der bekennende Punk mit seinen bunt gefärbten Haaren Schulleiter in Lübeck wurde, war ihm die Aufmerksamkeit der Medien sicher. Inzwischen ist er im Ruhestand. Auch der Sülfelder Pastor Steffen Paar wurde überregional bekannt, als er unter dem Motto "Rent a Pastor" kostenlose Haus- und Gartenarbeit im Tausch gegen einen Glaubensgespräch anbot - und dafür den Verkündigungspreis erhielt.

Viele Professoren und Pröpste

Insgesamt 13 Professoren zählt die neue Synode, von denen die meisten als Universitätsprofessoren tätig sind - Vertreter der Theologischen Fakultäten mitgerechnet. Verhältnismäßig hoch ist auch der Anteil der Pröpste. Fünf haben ihre Propstei in Schleswig-Holstein, zwei in Hamburg und einer in Mecklenburg-Vorpommern. Auch für medizinische Notfälle ist die neue Landessynode gewappnet: Drei Synodale sind Ärzte. 

Haushalt und Kirchengesetze stehen auf der Tagesordnung

Auf der Tagesordnung der dreitägigen Landessynode in Lübeck-Travemünde steht die Wahl verschiedener synodaler Ausschüsse, aber auch der Haushalt 2019 der Nordkirche, mehrere Kirchengesetze sowie Berichte.

Eröffnungsgottesdienst

Am Donnerstag (15. November 2018) beginnt die Synode mit einem Eröffnungsgottesdienst mit Abendmahl und Verpflichtung der Synodalen in der St. Lorenz Kirche Travemünde (Jahrmarktstraße 8, 23570 Lübeck). Die Predigt hält Landesbischof Gerhard Ulrich.

Vorläufiger Verlaufsplan

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