Schwerin, 15. Januar 2012

Kanzelwort aus Anlass der Annahme der Verfassung der EvangelischLutherischen Kirche in Norddeutschland

15. Januar 2012 von Andreas von Maltzahn

Liebe Schwestern und Brüder,

am 7.Januar 2012 hat die Verfassunggebende Synode mit großer Mehrheit die Verfassung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland beschlossen. Auch 46 der 57 Synodalen aus Mecklenburg gaben ihre Zustimmung. Ab Pfingsten werden wir Teil dieser größeren Gemeinschaft sein.

Der Abschied von unserer mecklenburgischen Landeskirche ist für viele von uns,  wie auch für mich, mit Wehmut, Schmerz, aber auch mit Dankbarkeit verbunden  – haben wir unserer Kirche doch so vieles an Prägung und Geborgenheit zu verdanken: In den Jahren der DDR hat sie Menschen gestärkt, aufrecht zu leben. Der Konziliare Prozess  für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung half die friedliche Revolution vorzubereiten, die auch in mecklenburgischen Gemeinden Rückhalt und Inspiration fand.  Durch die Gemeinschaft der Mitarbeitenden im Verkündigungsdienst sind Vertrautheit und Zusammenhalt gewachsen. Dieses Miteinander hat uns auch in den Jahren nach der Vereinigung getragen.

All dies ist mit der Gründung der Nordkirche nicht einfach zu Ende. Es liegt an uns, wie wir dieses Erbe unter uns lebendig halten und auch für andere fruchtbar machen. Manches ist schon weiter gewachsen und gereift. So ist der Gedanke der Gemeinschaft der Dienste in die neue Verfassung aufgenommen underweitert worden: Er bezieht nun auch die Ehrenamtlichen  in diese Gemeinschaft ein.

Bei alledem wissen wir, dass Kirche nicht Selbstzweck ist. Landesbischof Heinrich Rathke hatte 1971 vor der Bundessynode der evangelischen Kirchen in der DDR formuliert:  

„Kirche bleibt nur darin Kirche, dass sie ganz für andere da ist. Dasein für andere spricht das ganze Wesen der Kirche aus. . . Sie lebt nicht aus sich selbst und nicht für sich selbst, sondern lässt Gott zum Zuge kommen, indem sie als Kirche für andere den Dienst Jesu für die Menschen vergegenwärtigt.“

Schwestern und Brüder, auch in Zukunft sind wir dazu gerufen, in diesem Sinne den Menschen, mit denen wir in Mecklenburg zusammen leben, das Evangelium von Jesus Christus in Wort und Tat zu bezeugen  und die Schönheit und Lebenskraft des christlichen Glaubens mit ihnen neu zu entdecken.

Wie das kirchliche Leben sein wird, entscheidet sich glücklicherweise nicht an Paragraphen und Strukturen. Entscheidend ist unsere Beziehung zu Gott! Ob wir nur Institution oder auch Bewegung sein werden  – das hängt ab von unserem Hören auf den, der  durch den Propheten Jesaja  gesagt hat:  „Mache dich auf, werde licht!“ (Jes 60,1) Und zwar „licht“ kleingeschrieben!  „licht werden“ –das bedeutet:  durchlässig werden, durchlässig für Gottes Geist, offen und durchlässig für die Anderen, die noch nicht dazu gehören.  Gestalten wir  also miteinander ein kirchliches Leben, in dem das Sehnen nach Christus lebendig ist und Verwandlung möglich! Gestalten wir in Mecklenburg und in der Gemeinschaft der Nordkirche eine Kirche, die bewegt ist und sich bewegen lässt von Gottes Geist! Der auch wird uns davor bewahren,  angesichts wachsender finanzieller Möglichkeiten bequem zu werden und notwendige Reformen zu vermeiden. Bleiben wir  untereinander und mit Menschen in Not  solidarischverbunden!

Wir haben guten Grund, die Herausforderungen unserer Zeit im Vertrauen  auf Gott anzunehmen. Denn „einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus“ (1.Kor 3,11). Auf ihn wollen wir auch in Zukunft bauen.

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