Kinderbischöfe besuchen Bischöfin Kirsten Fehrs
23. Januar 2023
Tim, Mena und Luca haben mit ihrer großen Amtsschwester Kirsten Fehrs darüber gesprochen, wie sie nach Hamburg geflüchteten Kindern aus der Ukraine helfen können. Zusätzlich informierten sich die Kinderbischöfe über Fehrs' Arbeitsalltag.
Die Hamburger Kinderbischöfe haben am Montag ihre erwachsene Amtsschwester Kirsten Fehrs in der Bischofskanzlei in der Hafencity besucht. Ihr Thema ist in diesem Jahr „Das Recht der Kinder auf Schutz im Krieg und auf der Flucht“.
"Was brauchen Kinder aus der Ukraine?"
Kirsten Fehrs ist Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck
Bei Tee, Obst und Gebäck tauschten sich die zwölfjährigen Tim Bruckart, Mena Schult und Luca Wiedenmann mit Bischöfin Fehrs darüber aus, wie sie aus der Ukraine geflüchteten Kindern helfen können. Ein Vorhaben der Drei bestehe beispielsweise darin, bei einem Spieleabend mit Müttern ins Gespräch zu kommen und dabei zu fragen, was sie brauchen, sagten sie zu Fehrs.
Vor dem Hintergrund, dass aus der Ukraine nach Hamburg Geflüchtete Deutsch lernen, riet die Bischöfin ihren jungen Kolleginnen und ihrem jungen Kollegen, Ukrainisch zu lernen. „Das macht es gleichwertiger, wenn beide lernen“, sagte sie.
Gemeinsame Ausflüge und Austausch sind wichtig
Mena regte an, ukrainische Kinder mit auf Klassenausflüge zu nehmen. Bei Fehrs stieß das auf Zustimmung: Unternehmungen seien für die geflüchteten Kinder wichtig, damit sie nicht laufend an den Krieg denken, sagte die Bischöfin und schlug spontan einen Besuch im Planetarium vor.
Ein weiteres Thema war der Umgang mit Angst. Die Kinderbischöfe kündigten an, die Sozialbehörde aufzusuchen und dort zu fragen, ob es genug therapeutische Unterstützung für traumatisierte geflüchtete Kinder gebe.
Mena sagte, sie selbst habe sich nach Kriegsbeginn davor gefürchtet, vor die Haustür zu gehen - aus Angst, auch hierzulande könnte Krieg ausbrechen. Tim berichtete, er schaue Nachrichtensendungen, um sich über das Kriegsgeschehen zu informieren.
Fehrs: Morgens erstmal joggen
Auch über Fehrs' Alltag informierten sich die Kinderbischöfe. „Sofern ich es schaffe, gehe ich morgens erst einmal joggen“, sagte die Bischöfin. Gegen halb neun begännen dann die ersten Gespräche, Feierabend sei oft erst gegen 22 Uhr.
Luca fragte nach, ob Fehrs auch Arbeit mit nach Hause nehme. Die Bischöfin verneinte: Sie halte es für wichtig, Arbeits- und Privatleben voneinander zu trennen, „damit die Seele wieder zur Ruhe kommt“.
"Nett", "witzig" und "echt"
Am Ende des Gesprächs zeigten sich sowohl die Kinderbischöfe als auch Kirsten Fehrs beeindruckt. „Es war ein Gespräch, das mich sehr bewegt hat, weil die Kinder uns Erwachsenen den Spiegel vorhalten“, so Fehrs. Kinder seien „so echt und so emotional“. Sie sagten, was zu tun ist, beispielsweise: „Helft uns, dass wir Kinderrechte durchsetzen können!“