Kirchlicher Flüchtlingsbeauftragter fordert längerfristige Konzepte
03. März 2023
Der Flüchtlingsbeauftragte des Kirchenkreises Mecklenburg, Lars Müller, hat längerfristige Konzepte für den Umgang mit Geflüchteten in Mecklenburg-Vorpommern gefordert. „Dazu gehört, die Integration von Beginn an mitzudenken“, sagte er gegenüber der "Mecklenburgischen und Pommerschen Kirchenzeitung“
Von den im Jahr 2015 aufgebauten Strukturen zur Aufnahme von Geflüchteten sei kaum noch etwas vorhanden. Die Lage in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes sei prekär. „Die Geflüchteten haben erhebliche Ängste, die Ängste der Bevölkerung spiegeln das ja wider“, so Müller.
„Unsere Erfahrung ist, dass kleinere Unterbringungsmöglichkeiten das persönliche Leben geflüchteter Menschen, ihre Privatsphäre und ihre Integration verbessern“, sagte die Mecklenburger Flüchtlingspastorin Anja Fischer der Kirchenzeitung.
Müller: Wohnraum und Sprachkurse im Nordosten rar
Im Nordosten seien Wohnraum und Sprachkurse rar, erklärte Lars Müller. „Auch manchen Ukrainerinnen und Ukrainern geht es deshalb nicht gut. Sie können durch fehlenden Spracherwerb nicht die nächsten Schritte tun.“ Viele Kirchengemeinden, die Diakonie und andere Träger würden derzeit Deutsch-Kurse anbieten. Diese reichten aber bei weitem nicht aus.
„Kirche engagiert sich intensiv in der Flüchtlingsarbeit“
Um Sachlichkeit in die Debatte um Gemeinschaftsunterkünfte hineinzubringen, Vorurteile und Ängste abzubauen, würden Lars Müller und Anja Fischer auch gerne in die Kirchengemeinden kommen, heißt es in dem Bericht. Sie könnten Informationen zum Asylverfahren geben und darüber, wie Gemeinschaftsunterkünfte funktionieren. Ihr Ziel sei, einen konstruktiven Diskurs zu ermöglichen.
Zudem wollen Müller und Fischer dem Bericht zufolge diejenigen stärken, die sich ehrenamtlich für Geflüchtete einbringen. „Kirche engagiert sich intensiv in der Flüchtlingsarbeit“, sagte Lars Müller. Mit Integrationsangeboten und Cafés, auch mit der Gewährung von Kirchenasyl, der Teilnahme in der Härtefallkommission des Landes. „Wir sprechen seit Jahren mit Verantwortungsträgern, um bessere Lösungen zu ermöglichen“, erklärte der Flüchtlingsbeauftragte.