Landesbischöfin: „Der Reformationstag ist kein Luxus – er ist ein Geschenk.“
23. Oktober 2025
Die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, Kristina Kühnbaum-Schmidt, hat den Vorschlag seitens Politiker:innen, den Reformationstag als arbeitsfreien Feiertag infrage zu stellen, deutlich zurückgewiesen.
„Der Reformationstag ist kein Luxus, den wir uns leisten können, als müssten wir ihn zunächst einmal verdienen. Dieser Gedanke wird dem Sinn dieses Feiertages in keiner Weise gerecht. Erinnert der Reformationstag doch an die befreiende Botschaft, dass wir Menschen aus der bedingungslosen Liebe Gottes leben, die wir uns nicht erst verdienen müssen, sondern die Gott uns schenkt“, sagte Kristina Kühnbaum-Schmidt, die auch Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes ist.
Diese Zusage ist die Mitte der Reformation – und sie ist eine Quelle von Freiheit und Verantwortung
„Der Reformationstag ist also kein Luxus – er ist ein Geschenk“, so die Landesbischöfin. „Gerade in Zeiten wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Unsicherheit brauchen Menschen Tage der Besinnung, an denen sie Kraft schöpfen und sich neu orientieren können – Tage, an denen erfahrbar wird: Wir Menschen, unser Leben, Gottes Schöpfung sind für Geld nicht zu haben.“
Die Landesbischöfin erinnerte daran, dass der Reformationstag 2018 bewusst auch in den norddeutschen Bundesländern gesetzlicher Feiertag wurde – als Tag, der über kirchliche Grenzen hinaus auch an Werte erinnert, die für ein demokratisches Zusammenleben zentral sind: Gewissensfreiheit, Bildung, Mitverantwortung.
„Der Reformationstag ist in unserer Kirche ein lebendiger Feiertag – deutlich wird das nicht zuletzt durch unseren nordkirchlichen Reformationsempfang, an dem ehrenamtliches Engagement gewürdigt und die Begegnung und der Dialog zwischen Kirche, Politik und Gesellschaft gepflegt werden“, so die Leitende Geistliche der Nordkirche.
„In diesem Jahr findet unser Reformationsempfang im Bad Doberaner Münster unter dem Motto ‚Alle an einen Tisch – Austausch wagen, Teilhabe ermöglichen, Zusammenhalt fördern‘ statt.
Reden werden unter anderem die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, die Stadtpräsidentin von Bad Doberan, Katy Hoffmeister, und der Beauftragte der Erzbischöfe von Berlin und Hamburg, Norbert Nagler. Zugleich nutzt die Nordkirche den Empfang, um die Leitende des ‚Treffpunkt Suppenküche‘, Barbara Niehaus, mit der Bugenhagen-Medaille zu ehren“, erklärte Kristina Kühnbaum-Schmidt.
